Kreise, Kreis Düren: Der große Junge Chor Overbach hat mit dem Queen-Hit „Don’t stop me now“ das Lied zur 19. Verleihung der Ehrenpreise für soziales Engagement des Kreises Düren geliefert. Durch die vollbesetzte Festhalle Kreuzau brandete kräftiger Applaus, als die letzte Note des mehrstimmig a cappella vorgetragenen Klassikers verhallt war. Nein, die Ehrenamtler, die Landrat Wolfgang Spelthahn am Mittwochabend nach und nach auf die Bühne bat, um sie für ihre oft Jahrzehnte lange uneigennützige Leistung mit Urkunden und je einem Scheck über 250 Euro zu würdigen, lassen sich nicht bremsen. Weil sie mit vollem Herzen bei der Sache sind. Ob als Kinder und Jugendliche in der örtlichen Feuerwehr oder als über 80-jähriger Schwimmlehrer in der Halle.
Mit einem Sonderpreis wurde eine beherzte Einzeltat zweier Lebensretterinnen gewürdigt. Und auch die Entwicklungsgesellschaft indeland hatte wieder einen Preis gestiftet. Wie stets waren die Vorschläge zur Ehrung nach einem Aufruf aus der Bevölkerung gekommen, eine Jury hatte dann die Qual der Wahl.
Ehrenpreise für soziales Engagement des Kreises Düren:
Der Strickkreis Flotte Socke ist seit 2001 in Nideggen aktiv. In geselliger Runde stricken die Damen aus gespendeter Wolle Socken. Mit dem Verkaufserlös – mehrere Tausend Euro – unterstützen sie hilfsbedürftige Menschen unbürokratisch und diskret.
Die Aktiven des Vereins Pferdegnadenhof Mona und Freunde um Petra Maria Geltenpoth kümmern sich auf einem Hof in der Nähe des Echtzer Sees aufopferungsvoll um alte, kranke und misshandelte Pferde. Die Tiere werden dort liebevoll gehegt und gepflegt.
Toni Luysberg ist vielfältig ehrenamtlich aktiv. Der Mitbegründer des MSC Kleinhau übernahm 1977 den Vereinsvorsitz und engagiert sich zudem international im Moto-Cross-Sport. Auch bei den Musikfreunden Kleinhau und beim Künstlertreffen Hürtgenwald ist er tatkräftig im Einsatz.
Die Ehrenamtlerinnen des Leseclubs der Kreisverwaltung Düren sind seit 2013 aktiv. Dreimal wöchentlich vermitteln sie über 120 Grundschulkindern nachmittags Freude am Lesen. Mit diesem Engagement legen sie bei den Kindern den Grundbaustein für Bildung.
Christiane Mockenhaupt aus Linnich kämpft gegen Lebensmittelverschwendung. Als Botschafterin der Organisation Foodsharing e.V. fand sie über 30 Mitstreiter. Sie sorgen kreisweit dafür, dass Geschäfte für den Verzehr geeignete, aber nicht mehr vermarktbare Nahrungsmittel bedürftigen Menschen zukommen lassen.
Die Singschule, zu der auch fünf Chöre zählen, ist eines der Markenzeichen des Hauses Overbach. Eltern und Ehemalige tragen mit zur Ausbildung bei. Weiterhin werden an der Schule Jugendliche aus ganz NRW sehr erfolgreich an Naturwissenschaften herangeführt. Zudem prägen die Patres des Ordens das Leben in und außerhalb von Haus Overbach.
40 Jahre leitete Günther Oltrogge als Vorsitzender des Tierschutzvereins das Tierheim für den Kreis Düren. Dank seiner Führungsarbeit gilt es als Vorzeige-Tierheim. 2011 gründete er zudem die Tierschutzstiftung und war 16 Jahre als Vizepräsident im Landestierschutzverein NRW tätig, dessen Ehrenpräsident er seit 2018 ist.
Seit 35 Jahren engagieren sich Freiwillige im Verein Arbeitskreis Asyl Jülich zugunsten geflüchteter Menschen. Sie übernehmen Patenschaften und betreuen Familien mit Kindern individuell. Mit dem „Café Kontakt“ und Deutschkursen tragen sie zur Integration der Zugewanderten in Jülich und Umgebung bei.
Viele Frenzer Vereine haben dank des Engagements von Heinrich Spiegelmacher in der Alten Schule des Ortes eine neue Heimat gefunden. Er ist als 1. Vorsitzender des Vereins „Alte Schule Frenz 1984“ fast täglich vor Ort als Hausmeister und Handwerker tätig.
Seit Jahrzehnten ist Gerhard Göntgen ehrenamtlich bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Düren e.V. aktiv, vor allem als Ausbilder für Schwimmanfänger und Rettungsschwimmer. Zudem engagierte er sich jahrelang im Vorstand und als Ausbildungsleiter.
Rainer Neumann ist Mann der ersten Stunde im Förderverein zur Rettung des Titzer Hallenbades. Seit 2004 wird das Konzept aus der Bürgerschaft erfolgreich umgesetzt. Kindergeburtstage und das Mitternachtsschwimmen sind beliebte neue Angebote des Titzer Erfolgsmodells.
Marlis Aschenhof übernahm 2001 die Verantwortung für den „Frühstückstreff“ und 2003 des „Offene Ohr-Treffs“ bei der Evangelischen Gemeinde zu Düren. Das dort von ihr eröffnete Internet-Café findet seit 20 Jahren Anklang bei Jung und Alt. Auch als Betreuerin von Senioren-Ferienreisen ist sie aktiv.
Mit einer Mischung aus fachlicher Ausbildung und attraktivem Freizeitprogramm weckt die Feuerwehrlöschgruppe Niederzier-Krauthausen seit 1996 das Interesse von Kindern ab zehn Jahren. Das zahlt sich aus. Wegen der großen Resonanz wird mittlerweile ein zweiter regelmäßiger Übungstermin geplant.Roonak Aziz gehört zu den Gründern des Irakisch-Kurdischen Sport- und Kulturvereins, dem sie seit sieben Jahren vorsitzt. Sie unterstützt junge Kurden bei schulischen und beruflichen Problemen, ist als ehrenamtliche Dolmetscherin tätig und engagiert sich im Café International und der Integrationsagentur der Evangelischen Gemeinde zu Düren.
Annette Breuer-Paulmann gründete 1996 die Kinderkarnevalsgemeinschaft Heimbach, der sie bis heute vorsitzt. Bei der jährlichen Kindersitzung beweisen die Nachwuchsjecken alljährlich mit einem bunten Programm, dass das rheinische Brauchtum in der Region Zukunft hat.
26 engagierte Menschen haben 2015 das Dorf-Forum Ellen gegründet. Es fördert das Miteinander im Ort durch Veranstaltungen, etwa mit dem Seniorenfrühstück, und kümmert sich um die Landschaftspflege. Dabei arbeiten die Aktiven eng mit Politik und Verwaltung zusammen. Mittlerweile gibt es auch ein Dorfinnenentwicklungskonzept für Ellen.
Das Ehepaar Ursula und Manfred Mathar hat die Kirchengemeinde in Nideggen belebt. Rund 50 Messdiener sind in St. Johannes Baptist aktiv. Zum breitgefächerten Programm gehört auch die bekannte Weihnachtskrippe, in der sich aktuelles Weltgeschehen spiegelt.
Die erfahrenen Kicker der Kreisauswahl „Kreis11Düren“ um Jörg Schulz haben 2016 den Verein „Fußball für Kinder“ gegründet. Die gut 50 Mitglieder sammeln bei den Spielen stets Spenden für Kinder aus der Region, denen es nicht so gut geht. Bislang haben die Kicker, die die Sammelbüchse auch selbst füttern, über 25.000 Euro überreicht.
Im Verein Straßengemeinschaft Kleine Rurstraße/Grünstraße sind Menschen aus der Jülicher Altstadt seit 1998 aktiv. Die rund 50 Mitglieder beleben den Stadtkern mit Veranstaltungen, kümmern sich um die Pflanzen und sind sozial engagiert, etwa im Wettbewerb familienfreundliches Jülich.
Der Verein Goldrute ist eine Anlaufstelle für Migrantinnen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Er unterstützt die Frauen dabei, für sich und ihre Kinder eine eigenständige Lebensperspektive zu finden. Oft baut das Netzwerk ihnen auch eine Brücke in das deutsche Hilfesystem.
Als Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Grundschule Heimbach sorgt Ingrid Fergen dafür, dass benachteiligte Kinder nicht zurückbleiben. Darüber hinaus bringt sie sich in Heimbach als Vorsitzende des Trägervereins der Tageseinrichtungen für Kinder zum Wohle der Jüngsten ein.
Die Marianische Schützenbrüderschaft Langenbroich-Bergheim – einziger Verein in den beiden Ortsteilen – trägt mit vielfältigem Engagement zum dörflichen Leben bei, etwa mit den Seniorennachmittagen, dem Maibaumaufstellen und den Angeboten als Schützengesellschaft, die auch der Jugend Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen.
Die 17 Ehrenamtlerinnen des Babybegrüßungsdienstes des Kreises Düren heißen Neugeborene seit 2011 willkommen. Bei ihrem Besuch bringen sie ihnen kleine Geschenke und den Eltern Infomaterial über Hilfs- und Unterstützungsangebote mit. 2018 hat das Team nach Absprache 330 Familien besucht.
Seit 2015 baut der Verein Tamil Makkal Kulturverein Flüchtlingen im Kreis Düren Brücken in die Gesellschaft. Etwa indem die Aktiven geflüchtete Eltern mit dem hiesigen Erziehungs- und Wertesystem vertraut machen. Zudem wollen sie Neuankömmlingen Lebensmut und Zuversicht vermitteln.
Indeland-Sonderpreis
Der „Kapellenbauverein Jüngersdorf“ hat seine ursprüngliche Kapelle abgerissen und eine neue mit 100 Sitzplätzen gebaut. Das war mit Blick auf den Umsiedlungsstandort Pier geboten. Für den Betrieb des neuen Begegnungszentrums wurde der Förderverein Gemeindezentrum Marienkapelle Jüngersdorf-Pier gegründet. Er steht für den Brückenschlag der Menschen aus Jüngersdorf und Pier.
Ehrenpreis für Zivilcourage
Lena Maria Jungbluth und Dr. Ute Beate Kronenberg bargen am 4. April 2018 auf der Landstraße zwischen Heimbach und Vlatten einen schwerverletzten Mann aus einem brennenden Auto, das gegen einen Baum geprallt war. Unter Lebensgefahr brachten sie den Bewusstlosen in Sicherheit. Dabei zogen sie sich selbst Brand-, Schnitt- und Schürfverletzungen zu. Der Schwerverletzte wurde dann in ein Krankenhaus transportiert.
Nach dem Mundart-Auftritt der Familienband „SvenSons“ aus Kreuzau klang der Abend am Büfett gemütlich aus.
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