Kreise, Kreis Düren: Ob „einfach etwas Gutes tun“, einen „Beitrag für die Gesellschaft leisten“ oder „etwas zurückgeben“ – die Gründe für Menschen im Kreis Düren, sich ehrenamtlich zu engagieren, sind vielfältig. Das zeigt der nun fertiggestellte Ergebnisbericht zum ehrenamtlichen Engagement und zur Freiwilligenarbeit im Kreis Düren, der die Basis für ein Handlungskonzept zur Förderung des Ehrenamtes bildet, das im Mai vorgestellt werden soll. Auf Initiative des Amts für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren wurde die Befragung vom Institut für soziale Innovation aus Düsseldorf durchgeführt.
Rund 1.510 Menschen aus dem Kreis Düren haben an einer Online-Umfrage teilgenommen, zudem wurden Gruppen-Interviews mit Vertretern der Kommunen, aus zentralen Organisationen, Ehrenamtspreisträgern und Mitarbeitern von Vereinsberatungen geführt und ausgewertet. Ziel war es, herauszufinden, welchen Eindruck die Teilnehmer vom Ehrenamt im Kreis Düren haben und auch welches Entwicklungspotenzial sie sehen.
Vor allem im sozialen Bereich wie Hilfsorganisationen, Selbsthilfegruppen oder Nachbarschaftshilfe engagieren sich demnach die Menschen im Kreis Düren, aber auch in der religiösen Gemeinschaft arbeiten viele unentgeltlich. Dabei gaben die meisten an, etwa bis zu fünf Stunden in der Woche für das Ehrenamt aufzubringen. Es zeigt sich, dass viele Ehrenamtliche erst durch persönliche Ansprache zu ihrer aktuellen Tätigkeit gekommen sind, vor allem Familie und Bekannte dienen als Wegweiser in die Freiwilligenarbeit. Die größte Herausforderung, so sind sich die Ehrenamtlichen im Kreis Düren einig, ist es, Nachwuchs zu gewinnen und auch Menschen, die langfristig verantwortungsvolle Ämter besetzen. Bei der Umfrage gaben rund 18 Prozent an, nicht ehrenamtlich tätig zu sein, begründet wird dies von der Mehrheit mit Zeitmangel aufgrund von Beruf oder schulischen Verpflichtungen. „Die Erhebung liefert das notwendige Wissen, das wir brauchten, um nun gezielte Maßnahmen zu erarbeiten und das Ehrenamt in unserem Kreis dadurch nachhaltig zu stärken und fit für die Zukunft zu machen. Denn das Ehrenamt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.
Auf Grundlage der Befragung wird derzeit vom Amt für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren ein Handlungskonzept mit konkreten Maßnahmen zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements und der Freiwilligenarbeit im Kreis Düren erarbeitet. Dabei sollen die Wünsche der Befragten berücksichtigt werden. Diese erhoffen sich vor allem einen Fokus auf die Nachwuchsgewinnung, beispielsweise mit einer digitalen Plattform für mehr Aufmerksamkeit und Übersicht über verschiedene Angebote, sowie verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle könnte laut Umfrage diese Aufgaben übernehmen, sowie bei Förderanträgen unterstützen. Somit soll die Ehrenamtsförderung, die bereits in vielen Ämtern des Kreises Düren besteht, strategisch und gebündelt in der Koordinierungsstelle zusammenlaufen. Im Mai soll das Handlungskonzept, das diese Vorschläge berücksichtigt, im Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt vorgestellt werden, bevor es dann im Kreistag thematisiert wird.
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