Kreise, Kreis Düren: Seit 30 Jahren ist an jedem 1. Dezember Welt-AIDS-Tag. Seitdem hat die Forschung große Fortschritte gemacht. Zwar gibt es noch immer keine Impfung oder Medikamente, die Menschen vor der lebensbedrohlichen Immunschwächekrankheit schützt oder heilt. Doch mit einer Therapie ist es HIV-Infizierten möglich, ein „normales“ Alltagsleben zu führen.
Neuerdings gibt es sogar eine Behandlung, die die Virenanzahl im Körper so stark verringert, dass sie nicht mehr messbar ist. Die Folge davon: Auch bei Sex ohne Kondom werden die Viren nicht übertragen. „Mit HIV zu leben ist heute etwas ganz anderes als vor 20 Jahren“, weiß Nicole Savelsberg, Ärztin und langjährige AIDS-Beraterin der Kreisverwaltung Düren. „Die Infizierten können an der Gesellschaft teilhaben, arbeiten, ihre Sexualität ohne Angst leben und auf natürlichem Weg Eltern werden.“
Dennoch ist und bleibt AIDS eine schwerwiegende Erkrankung, über die viel zu viele viel zu wenig wissen. Unwissenheit kann zur Ansteckung führen. Unwissenheit ist aber auch der Nährboden für Vorurteile und Diskriminierungen Betroffenen gegenüber. Deshalb ist Aufklärung für Nicole Savelsberg das A und O. Trotz aller Behandlungserfolge lautet die wichtigste Botschaft der AIDS-Prävention nach wie vor: Kondome schützen. Dies muss jede Generation aufs Neue lernen und beherzigen.
Und so wird es am Welt-AIDS-Tag auf dem Dürener Weihnachtsmarkt wieder den Beratungsstand des Gesundheitsamtes des Kreises Düren geben. Unterstützt wird die Aktion von den Mitgliedern der Gruppe „Rainbow Community Düren“. Wie im Vorjahr ist hier auch die Suchtberatung des Caritas-Verbandes Düren-Jülich präsent. Vormittags wird Andrea Hoven, die Youthworkerin der Caritas, wie seit vielen Jahren mit Schülerinnen des St. Angela-Gymnasiums gegen Spendengelder die bekannten roten Schleifen an die Bevölkerung verteilen.
Der traditionelle Infostand auf dem Dürener Weihnachtsmarkt hat sich über viele Jahre bewährt. „Dadurch ist so mancher auf die AIDS-Beratungsstelle im Kreishaus Düren aufmerksam geworden und hat unsere anonymen Beratungs- und Unterstützungsangebote angenommen“, sagt Nicole Savelsberg. Um junge Menschen vor Ansteckung zu bewahren, leistet auch die Sozial-Pädagogin Lisa Palm AIDS-Aufklärung an den weiterführenden Schulen im Kreis Düren, die seit über 20 Jahren vom Lions Club Düren finanziell gefördert wird.
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