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Der überdachte Eingang zum Impfzentrum. [Foto: KDN]

Bürgerfreundliche Organisation im Dürener Impfzentrum ‚Am Ellernbusch‘

Kreise, Kreis Düren: Die Diskussion schwappte vermutlich nicht nur durch unseren Freundes-und Bekanntenkreis: „Was ist besser? Sofort impfen lassen? Oder doch erst ein wenig abwarten?“ Und wenn „sofort impfen“, für welchen Impfstoff sollte man sich entscheiden. Theoretisch hätten wir noch Zeit gehabt, da ja momentan erst die Geburtsjahrgänge Ende der 1940er Jahre versorgt werden.

Doch dann las ich einen Hinweis, dass im Dürener Impfzentrum Am Ellernbusch kurzfristig noch Termine frei seien nach dem Motto, was weg muss, muss weg. Hier werde allerdings nur mit Astra Zeneca versorgt. Ehrlich gesagt, wurde mir nach diesem Hinweis ein wenig mulmig, aber mutig griff ich zum Telefon. Wer weiß schon, welcher Impfstoff geeigneter für den individuellen Körper ist? Wirkt Astra Zeneca gut… schlecht… oder sogar gefährlich…? In den Zeitungen und TV-Diskussionen gab es ja die kontroversesten Meinungen. Vorsichtshalber kontaktierte ich deshalb vorab sowohl unsern Hausarzt, unsern Apotheker und eine Heilpraktikerin. Alle meinten unisono: „Versucht, geimpft zu werden.“

Steckt man bei der Telekom meist mindestens eine Stunde in der Warteschleife, um eine Störung zu melden, begrüßte mich ein männliches Gegenüber bereits nach einigen Klingeltönen. „Ich habe gehört, dass Donnerstag noch Termine frei sind, deshalb wollte ich meinen Mann und mich anmelden.“ „Kein Problem.“ Sämtliche privaten Daten wurden notiert. Mich wunderte nur, dass der Gesprächspartner nicht noch Schuh- und Körbchengröße wissen wollte… „Dann kommen Sie mit ihrem Mann Donnerstag am frühen Nachmittag vorbei.“ Die Uhrzeit war festgelegt, Termin gebucht. Mich wunderte nur, dass mein Telefongegenüber keinerlei Informationen über meinen Mann haben wollte… Das kam mir irgendwie spanisch vor, obwohl wir ja keinen Impftermin gegen diese Grippe hatten.

Nach einer Stunde rief ich nochmals bei der Hotline-Nummer an und erklärte den Sachverhalt. Betroffen entschuldigte sich die charmante Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung und buchte einen Termin für meinen Mann nach. Ärgerlich nur, dass seine Impfung fast drei Stunden nach meiner lag. Also zweimal nach Düren fahren? „Versuchen Sie, die Impfung gleichzeitig zu bekommen, aber versprechen kann ich nichts.“

Kaum war das Auto in Düren geparkt, folgten wir dem Strom der Impfwilligen. Auffallend, welch lockere und gelöste Stimmung bei allen herrschte. Vor dem Gebäude reihten wir uns in eine der drei Warteschlangen – die insgesamt sechsseitigen, ausgedruckten und ausgefüllten Fragebögen griffbereit. In der dritten Reihe warteten Menschen, die ihre Papiere im Vorfeld nicht hatten vorbereiten können und nun Rat und Hilfe brauchten.

Der Impftermin wurde zum erfreulichen „AHA“-Erlebnis. [Foto: KDN]

„Kommen Sie zu mir, hier geht’s schneller“, munterte uns ein Mitarbeiter mit strahlendem Lächeln auf. Papiere gezeigt, durchgewunken. Wir standen vor dem Eingang, wo mit einer weißen „Laserpistole“ Fieber gemessen wurde.

Ein drahtiger Bundeswehrsoldat in Camouflage-Uniform zwinkerte uns freundlich zu und meinte im rheinischen Singsang: „Gehen Sie nicht rechts entlang, sondern links, durch den Innenhof und dann die erste Tür rechts. Das geht wesentlich schneller.“

Kaum waren wir auf dem Flur angelangt, von dem unzählige Behandlungsräume abzweigten, öffnete sich eine der vielen durchnummerierten Türen und eine Mitarbeiterin lotste uns in eins der Behandlungszimmer. Sie schaute kurz in unsere Papiere und wir schilderten unsere Termindifferenz. „Aber das ist doch gar kein Problem“, meinte sie zuversichtlich. Kaum gesagt, öffnete sich die Tür und der zuständige Arzt kam hinein. Einmal Pieks, zweimal Pieks und wir waren fertig.

Das ehemalige Postgebäude ist zum Impf-Hotspot umgebaut. [Foto: KDN]

Ich gestehe, auf die angeordnete, viertelstündige Pause im Ruheraum haben wir verzichtet. Stattdessen gingen wir zum Auto zurück, das mitten im Grünen geparkt war, kurbelten die Sitze nach hinten, die Fenster nach unten und genossen ein Viertelstündchen den Vorfrühling mit all seinem Vogelgezwitscher.

Für die perfekte, bürgerfreundliche Organisation möchte ich dem Kreis Düren ein dickes Kompliment aussprechen, denn alle Einsatzkräfte vor Ort hatten für ihre Mitmenschen selbst in diesem Dauerstress stets ein freundliches Lächeln und ein aufmunterndes Wort! Danke.

23.4.2021LebenKreise, Kreis Düren0 Kommentare bwp

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