Kreise, Kreis Düren: Sie haben 34 Sitzplätze und 44 Stehplätze, die neuen Busse der Rurtalbus-GmbH. Fünf brandneue Fahrzeuge stellte Landrat Wolfgang Spelthahn am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit vor.
„Wir setzen damit unsere beschlossene Strategie um, nur noch Busse zu bestellen, die mit regenerativer Energie betrieben werden“, sagte der Landrat. Die neuen elektrobetriebenen Fahrzeuge haben eine Reichweite von 100 bis 150 Kilometern und werden ab sofort vor allem innerhalb des Dürener Stadtgebietes eingesetzt.
Ganz billig sind die neuen Elektrofahrzeuge nicht: So kostet ein Elektrobus mit circa 540.000 Euro mehr als das Doppelte eines Nahverkehrsbusses herkömmlicher Bauart. Allerdings erhalten die Batterie-Fahrzeuge eine Landes-Förderung von 270.000 Euro, sodass die Anschaffungskosten für den Kreisetat überschaubar bleiben. Auf dem Betriebsgelände der Rurtalbus-GmbH wird eine eigene Ladestation errichtet. Es ist geplant, dass alle fünf Busse, nach einem Tageszyklus im Fahrbetrieb, nachts gemeinsam aufgeladen werden können.
Ob sich die neuen Busse im harten Alltagsbetrieb und auch im kalten Winter, mit der dann herabgesetzter Batterieleistung und ständig laufender elektrischer Busheizung bewähren werden und wie sich der vorgesehene Batteriewechsel nach fünf Betriebsjahren auf die Gesamtkosten pro Kilometer auswirken werden, bleibt abzuwarten. Hat doch die Post mit ihrem, in Düren und Aachen produzierten Elektrotransporter „Streetscooter“ gerade in der kalten Jahreszeit massive Reichweitenprobleme. Der an der RWTH-Aachen entwickelte und von der Post produzierte Elektro-Transporter hatte der Deutschen Post allein 2019 100 Millionen Euro Verlust eingefahren. Die Produktion des Streetscooter wurde inzwischen, nach vergeblichen Verkaufsbemühungen, eingestellt.
„Wir wollen mit den fünf E-Bussen auch ein Zeichen setzen und das Signal abstrahlen, konsequent auf E-Mobilität zu setzen“, unterstrich Landrat Spelthahn. Der Staat müsse eine Vorreiterrolle einnehmen.
Die Rurtalbus-Geschäftsführer Jan-Oliver Mau und Nik Asbach sprachen von einem Meilenstein in der Geschichte des Kreis Dürener Busunternehmens. Die Rurtalbus GmbH habe sich erst zu Beginn dieses Jahres als Nachfolgerin der Dürener Kreisbahn gegründet. Nun sei der Einstieg in die „klimafreundliche Mobilität“ vollzogen.
Die Daimler-Fahrzeuge, die vom Land NRW finanziell gefördert werden, „sind ein wichtiger Bestandteil unseres Klimaschutzprogrammes“, so der Landrat. Bis 2035 werde der Kreis Düren klimaneutral sein, die Kreisverwaltung bis 2025. Um die Ziele zu erreichen, hat der Kreis ein Klimapaket mit weit mehr als 100 Maßnahmen geschnürt. Wichtiger Bestandteil ist der Öffentliche Nahverkehr.
Auch auf den längeren Strecken durchs Dürener Kreisgebiet setzt Spelthahn zukünftig auf erneuerbare Mobilität: Anfang kommender Woche soll im NRW-Verkehrsministerium ein Förderbescheid für fünf mit Wasserstoff betriebene Busse an den Kreis Düren übergeben werden. Diese Wasserstoff-Fahrzeuge können in der Reichweite mit den bisher eingesetzten Dieselbussen mithalten und somit kreisweit zum Einsatz kommen.
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