Kreise, Kreis Euskirchen: Einheimische wie auch auswärtige Gäste sollen mit dem neuen Kulturangebot angesprochen werden: Die Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) und die drei Einrichtungen Vogelsang IP, das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Euskirchen und das LVR-Freilichtmuseum Kommern laden zu einer kleinen Zeitreise von den 1930er bis 1970er Jahren ein. „Erfahren. Erinnern. Erzählen.“ heißt es ab sofort und Besucher können unter diesem Motto in die Geschichte eintauchen. Mit dem Kauf einer ersten Eintrittskarte in einem der Museen erhalten die Gäste einen um 50 Prozent ermäßigten Eintritt in den beiden anderen Einrichtungen. Kombiniert werden kann das Ticket auch mit einem Mehrtagesarrangement. Dann beinhaltet es eine Übernachtung in einem 3 oder 4 Sterne Hotel, die GästeCard Erlebnisregion Nationalpark Eifel (für einen barrierefreien ÖPNV) sowie die Eintritte der drei Einrichtungen. Dieses Arrangement ist ab 79,00 Euro buchbar. Damit bei einem Besuch kein Stress aufkommt, gilt das Angebot ab dem Kauf der ersten Eintrittskarte ein Jahr lang.
Die Idee zu diesem neuen Angebot entstand vor einem halben Jahr. „Wir wollten neue Anreize geben, die Region zu besuchen“, erklärt Iris Poth, Geschäftsführerin der NeT, bei der Vorstellung des neuen Angebots im LVR-Industriemuseum Kuchenheim. Dies gilt für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Sie können an den originalen Orten und Schauplätzen erfahren, welche politischen und gesellschaftlichen Einflüsse das Leben der Menschen in den 1930er bis 1970er Jahre geprägt haben. Sie können sich vielleicht selbst noch erinnern und davon erzählen. Ein Museumsbesuch wird auf diese Weise zu einer spannenden Zeitreise. In ihrer Art sind die drei Einrichtungen ganz unterschiedlich und jede setzt einen anderen Schwerpunkt. In Vogelsang IP kann man spüren, wie sehr die Architektur in den 1930er und 1940er Jahre eingesetzt wurde, um Macht und Herrschaft der Nationalsozialisten aufzuzeigen. Vogelsang beschäftige sich zwar mit einem schweren Thema, doch gerade in der heutigen Zeit sei dies wichtig, meint Gabriele Harzheim, wissenschaftliche Referentin in Vogelsang IP. Vogelsang habe außerdem noch mehr zu bieten, zum Beispiel könnten von dort schöne Wanderungen gestartet werden.
In der Tuchfabrik kann die Zeitreise fortgesetzt werden. Sie führt in die Arbeitswelt der 1950er Jahre, als die Weber und Spinner in der Euskirchener Tuchfabrik gearbeitet haben. Das Haus sei eine Art Zeitkapsel, erklärt der Leiter des Industriemuseums, Dr. Walter Hauser. Alles wurde so belassen, wie es war, als der letzte Inhaber Kurt Müller 1961 die Türen abschloss. Er hoffte noch lange, dass die Arbeit wieder aufgenommen werden könnte, daher sieht es auch heute in der Tuchfabrik so aus, als wären die Arbeiter nur mal kurz weg in ihrer Frühstückspause.
Der nächste Zeitsprung erfolgt im LVR Freilichtmuseum Kommern: Von der Arbeitswelt gehe es in die Lebenswelt der 1970er Jahre, sagt Dr. Josef Mangold, Museumsleiter in Kommern. In verschiedenen Baugruppen können die Besucher sich durch die Geschichte bewegen. Eine davon stellt die Zeit ab 1945 dar. Ein Original Quelle Haus von 1965 und die Gaststätte Watteler von 1974 wurden unter anderem komplett nach Kommern ins Museum umgesetzt. „Wir haben quasi drei Zeitkapseln und jede für sich ist sehr spannend“, umschreibt Mangold das neue touristische Projekt.
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