Mechernich, Kommern: Daniel Manner, Pressebeauftragter für das Freilichtmuseum in Kommern, fühlt sich momentan wie auf der Achterbahn. Und das, obwohl der beliebte „Historische Jahrmarkt“ auch dieses Jahr nicht stattfinden wird. Die ständig wechselnden Verordnungen von Land und Bund machen ihm eine gezielte, publikumsorientierte Planung schwer. „Gefühlt“ hätte er fünf geplante Wiedereröffnungen des Museums wieder zurückziehen müssen. Doch nun kam die gute Nachricht. Passend zum verlängerten Wochenende – ab Samstag, dem 22. Mai – kann der Museumsbetrieb wieder aufgenommen werden, da sich die Inzidenzzahlen im Kreis Euskirchen lange genug unter der magischen 100 Marke eingependelt haben. „Bis zum Ende der Sommerferien am 17. August dürfen wir – wenn überhaupt – aber nur kleinere Veranstaltungen umsetzen.“
So ist – zumindest in der Planung – vom 13. bis 15. August eine „Mini-Zeitblende angedacht, die sich diesmal ganz dem Jahr 1971 widmet. Doch dabei gäbe es so viel Weiteres zu feiern, denn am 12. August jährt sich die Eröffnung des Museums zum 60. Mal. Nach drei Jahren Bauzeit konnten an diesem Datum die ersten Besucher das Museumsgelände erkunden und in die gelebte Vergangenheit eintauchen. Auch in der gerade translozierten – also von Brühl nach Kommern versetzten – Milchbar (EIFELON berichtete) könnte man auf 60 Jahre Bestand anstoßen… Sie wurde 1961 erbaut und eingeweiht.
Alles sei hinter den Kulissen bereits geplant und organisiert, wäre also theoretisch umsetzbar, aber es gibt noch kein grünes Licht. Da die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt, tüfteln Daniel Manner und das Museums-Team trotzdem an Großveranstaltungen wie dem „Tag der Ernte“ oder am „Adventsmarkt“.
Auf eine engagierte Mitarbeiterin wird die Museums-Crew dann allerdings verzichten müssen: Mit Hildegard Wolfgarten verlässt eine der Hauswirtschafterinnen nach acht Jahren das Freilichtmuseum Kommern und geht in Rente. Im Alter von fast 60 Jahren bewarb sie sich damals beim Freilichtmuseum. Als ausgebildete Hauswirtschafterin, über Jahre in verschiedenen Bereichen tätig, kam die Chance im Freilichtmuseum Kommern wie gerufen.Mit acht Jahren zog sie mit ihren Eltern von Köln in die Eifel auf dem Hof der Großeltern, welcher zur damaligen Zeit auch noch bewirtschaftet wurde. So lernte sie schon früh das Leben auf einem landwirtschaftlichen Hof kennen und konnte entsprechend viele Parallelen in Kommern vorfinden.
Dafür gab es mittlerweile im weitläufigen Museumsgelände tierischen Nachwuchs. Seit kurzem tummelt sich ein weißer Ziegenbock im historischen Ambiente und weiße, betagte Sussex-Hühner staken über die Wege. „Die stammen aus einer heilpädagogischen Einrichtung des Landschaftsverband Rheinland“, erläutert Manner im EIFELON-Gespräch. Dort habe man die Tiere nicht töten wollen, deshalb erhalten sie nun im Museum ihr Gnadenbrot: „Hoffentlich ist der Fuchs nicht schneller als sie.“
Neu ist, dass der Tante-Emma-Laden und der Bäckerwagen geöffnet sind und auch die Ausstellungshallen mit den Ausstellungen „Bartning.Bartning.Bartning. Architekt der Moderne“, „Trüb und Klar. Unser täglich Wasser“ und „Wir Rheinländer“, sowie die neue Ausstellung in der Zehntscheune aus Sechtem „Stadt-Land-Garten / Wilde Vielfalt“ geöffnet haben.
Die Ausstellung „Stadt-Land-Garten“ ist damit erstmals für Besucher zugänglich und beleuchtet, wie sich Bedeutung und Aussehen von Nutzgärten gewandelt haben. Während die Dauerausstellung „Wir Rheinländer“ ganztägig zu sehen ist, sind die weiteren Ausstellungsbereiche zeitlich gestaffelt geöffnet. Nähere Informationen gibt es dazu auf der Internetseite, sowie auf den Schildern im Museumsgelände.
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