Prüm: Die Eifel gehört zu den ältesten Bergbau-Regionen in Mitteleuropa. Schon die Kelten und Römer betrieben hier intensiven Bergbau. Die Montanhistorie reicht jedoch sehr viel weiter zurück – bis in die Steinzeit vor 6.000 Jahren, als im Dreiländereck Belgien-Deutschland-Niederlande Feuerstein gefördert, bearbeitet und in Europa gehandelt wurde. Bergbau im weitesten Sinne existiert noch heute in der Eifel: Dachschiefer-Abbau in Mayen und Gips-Gewinnung in Ralingen. Hinzu kommen noch eine stattliche Anzahl von Unternehmen der Steine- und Erden-Industrie. In den letzten Jahrzehnten entstanden mehrere Besucherbergwerke, in denen die montanhistorische Vergangenheit erlebbar ist.
Der Bergbau war für viele Regionen ein wichtiger Wirtschaftszweig und hat die Menschen geprägt. Der jährlich stattfindende Internationale Bergbau- & Montanhistorik-Workshop betont diesen hohen Stellenwert für die Menschen.
Der Bergbau in der Eifel hatte eine enorme Bedeutung seit der Zeit der Kelten. Diese wollen wir mit den Kurzvorträgen und den verschiedenen Exkursionen verdeutlichen,
betonen die Verantwortlichen vom Organisationsteam des diesjährigen Workshops, Ernst Gilles (Besucherbergwerk „Mühlenberger Stollen“), Didier Landers (Besucherbergwerk „Schieferstollen Recht“) und Karl Reger (Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“).
Der Titel der Veranstaltung zeigt es schon: Es geht nicht nur um den deutschen Bergbau. In diesem Jahr drückt sich die Internationalität auch durch die Organisatoren aus, denn die drei Vereine stammen nicht nur aus den zwei Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, sondern einer auch aus dem Nachbarland Belgien: Bergmannsverein St. Barbara Bleialf e.V. (RLP), Heimatverein Rescheid e.V. (NRW) und VoG. Schieferstollen Recht (Königreich Belgien) teilen sich die Organisation.Es sei zwei Jahre her, dass sie in seinem Büro gewesen wären, erinnerte sich Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, und er habe das Vorhaben gerne unterstützt.
„Wir laden alle am Montanwesen interessierte Personen zu diesem Workshop hier in Prüm ein. Das Tagungsprogramm kann sich sehen lassen und wir haben viele interessante Exkursionen vorbereitet“, versprechen die Organisatoren, die mit rund 150 Teilnehmern rechnen.
Von der Steinzeit bis in die Gegenwart reicht der Bogen der Veranstaltungen. Die Fachvorträge beinhalten sowohl bergbaukundliche wie auch montanhistorische und sozialgeschichtliche Themen. Ebenso vielfältig sind die Exkursionen gewählt, zu denen die Teilnehmer sich anmelden können. Dazu zählen nicht nur die Besucherbergwerke der Veranstalter, sondern auch beispielsweise das Pumpspeicherwerk Vianden und das Kupferbergwerk Stolzembourg, der Lava-Keller in Mendig, die Grube Bendisberg oder das Erlebnisbergwerk Velsen.
Seit 1998 findet bereits der Internationale Bergbau- & Montanhistorik-Workshop statt, bei dem Bergbauinteressierte, meist aus den deutschsprachigen Ländern Europas, zusammenkommen. Ehemalige Bergleute zählen ebenso dazu wie Wissenschaftler, Traditionsvereine und Einzelpersonen, die sich dem Bergbau und seiner langen Geschichte verbunden fühlen. Der Workshop wird jedes Jahr in einer anderen Region veranstaltet. Immer sind es Orte, in denen die Montanindustrie und der Bergbau ein wichtiger Wirtschaftszweig waren, wie beispielsweise das Sächsische Erzgebirge, der Harz, der Schwarzwald sowie die tschechisch-böhmischen Bergbauregionen, der alpine Bergbau in Graubünden, Südtirol und das Salzburger Land. Der Workshop wird jeweils ehrenamtlich von einem lokalen Organisations-Team geplant und durchgeführt.
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