Eifel: Der Tourismus boomt im gesamten Kreis Düren. Auch Beherbergungs-Betriebe aus der Rureifel sind mit der Entwicklung sehr zufrieden und blicken optimistisch in die Zukunft: Das war die Quintessenz aus den Statements der sieben Eifel-Award-Gewinner 2017, die Landrat Wolfgang Spelthahn ins Kreishaus Düren eingeladen hatte. „Als Inhaber eines Unternehmens tragen Sie eine große Verantwortung, denn Sie investieren eigenes Geld. Und von Ihren Entscheidungen hängt ab, ob Ihre Mitarbeiter einen sicheren Arbeitsplatz haben und Ihre Familien ernähren können“, würdigte er die unternehmerischen Leistungen der Preisträger aus dem Kreis Düren.
Ohne Waltraud und Franz Josef Heuken wäre die Rureifel um einige Attraktionen ärmer. Das Ehepaar hat 1999 die insolvente Rurseeschifffahrt übernommen und auf Fahrt gebracht. Ein neues Schiff wird ihre Flotte im Frühjahr weiter aufwerten. Auch ihre Rurseebahn, die Schwammenauel und Heimbach seit 2002 verbindet, ist eine beliebte Touristenattraktion. Die Ruine des Seehofs Schwammenauel hat das Ehepaar aufwändig saniert. Heute ist der Seehof ein Schmuckstück mit 33 luxuriösen Zimmern, hochwertiger Wellness-Ausstattung und kreativer Eifeler Küche.
Die Familie Kaulen hat ihren Bosselbacher Hof im Hürtgenwald über drei Generationen von einem traditionellen landwirtschaftlichen Betrieb in einen Wohlfühlort für Mensch und Tier verwandelt. Seit 2008 gibt dort es drei hochwertige Ferienwohnungen, eine weitere ist geplant. Kinder lieben den Streichelzoo, den Abenteuerspielplatz sowie die Spielscheune. In einem Aktivstall werden Pensionspferde artgerecht gehalten. Bauerngolf und ein Café sind weitere Attraktionen für Einheimische und Touristen. Bei der Umgestaltung haben die Geschwister Nina und Siggi Kaulen die ursprüngliche Bausubstanz bewusst erhalten.
„Wir sind Familienbetrieb seit fünf Generationen. Heute arbeiten noch vier im Hotelbetrieb mit“, berichtet Michael Roeb. Das Haus gegenüber der Schmidter Pfarrkirche („St. Mokka“) wurde in den letzten Jahren schrittweise gründlich saniert und modernisiert, die 21 geräumigen Zimmer sind heute ebenso freundlich wie elegant. Auch hier werden im Restaurant geprüfte Eifel-Produkte angeboten. Annehmlichkeiten wie Shuttle-Service zum Bahnsteig und E-Bikes kommen bei den Gästen gut an.
Familie Bongartz führt ihre Pension „Haus Diefenbach“ in Hasenfeld am Rande des Nationalparks seit 25 Jahren. 2012 investierten Gabi und Tobias Bongartz als zweite Generation in die Sanierung des Hauses mit elf Zimmern, Hallenbad und Sauna. 2014 erweiterten sie ihr Haus, das Blick auf das Heimbacher Staubecken bietet, um zwei Ferienwohnungen. Das kostenlose Gästeticket Nationalpark Eifel bietet den Gästen Anreiz, die Region ausgiebig mit Bus und Bahn zu erkunden.
„Ich habe mir mit der Übernahme des Landhotels Kallbach einen Mädchentraum erfüllt“, erzählt Manuela Baier. Seit 2014 trägt sie die Verantwortung in dem komfortablen 48 Zimmer-Haus. Als Tagungs- und Kongresshotel ist es geeignet für Seminare mit bis zu 120 Personen. Um Simonskall überregional bekannt zu machen, ließ Manuela Baier eine Adventure Golf-Anlage bauen. Ihr Plan ging auf. Der Trendsport lockte viele neue, vor allem auch jüngere Besucher in das Tal. Neuerdings bietet die Unternehmerin zudem eine Ferienwohnung an. 2017 wurde Manuela Baier auch im Rahmen des Gründerpreises NRW ausgezeichnet.
Karin und Rainer Wiertz setzen bei ihrer Ferienwohnung in Vossenack konsequent auf Ressourcen-Schonung. Sie wurde in Holzständerbauweise mit Lehm errichtet und mit Zellstoff gedämmt. Sonne und Regenwasser werden ebenfalls genutzt. Der große Hausgarten versorgt die Gäste mit Wildgemüse und Vollwertkost. Als Imker und Nationalpark-Wanderführer bringt Rainer Wiertz seinen Gästen – ganz nebenbei – die Schönheit seiner Heimat nahe.
Der Italiener Claudio Astarita hat das „Hotel am See“ in Obermaubach seit 2013 zu neuem Leben erweckt. „Von einem Hotel habe ich schon als Kind geträumt“, sagt er. Das Zehn-Zimmer-Haus am Ruruferradweg ist weitgehend restauriert und wird gerne von Touristen und Geschäftsleuten genutzt. „Die schwierige Anfangszeit ist überstanden, mit der Auslastung bin ich sehr zufrieden. Ich bin stolz, dass ich das als Ausländer ohne Erfahrung so gut geschafft habe.“
Die Eifel-Award-Gewinner freuen sich, dass sich ihre Investitionen rentieren und blicken optimistisch in die Zukunft. Wenn sie einen Wermutstropfen sehen, dann diesen: Es mangelt allzu oft an qualifiziertem Personal.
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Es wäre sehr schön wenn Sie die Kontaktadressen oder zumindest eien Link zur Website der Gewinner veröffentlichen. Ist doch schade, wenn sehr gute touristische Angebote prämiert werden, man sie als Leser und Besucher der Eifel dann nicht auch leicht findet!
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