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Gerhard Wagner: „Das ist ja genial!“ – eine begnadete Leistung

Eifel: Viele Menschen, auch solche, die nicht in die Kirche gehen, glauben fest an den Schutzengel, was sich auch darin manifestiert, dass sie unter anderem bei Nebel in hohem Tempo über die Autobahn rasen – der Schutzengel wird es schon richten. Der heidnische Vorgänger dieses Aufpassers war der Genius, in der römischen Religion der persönliche Schutzgeist eines Mannes, seiner Persönlichkeit und seiner Männlichkeit. Ihm wurde geopfert in der Hoffnung auf Beistand in schwierigen Situationen. Im Gegensatz zum christlichen Engel stellte man sich den Genius bärtig, mit freiem Oberkörper, Füllhorn und einer Opferschale vor; erst später erhielt er die Gestalt eines geflügelten Knaben. Auch Orte konnten einen Schutzgeist haben, den so genannten und bis heute bekannten „genius loci“. In der Literaturepoche des „Sturm und Drang“ im 18. Jahrhundert bildete sich aus dem „Genius“ der Begriff „Genie“. Man bezeichnete damit hochgradig begabte, gewissermaßen von ihrem Genius besonders geförderte, eben geniale Menschen.

Aus: Gerhard Wagner: „Das wissen die Götter! – Redewendungen aus der Antike“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-52-6
18.1.2019LebenEifel0 Kommentare gw

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