Eifel: … ein zweifelhaftes Geschäft / einen eigensüchtigen Handel abschließen
Schon wieder ein Tier, noch dazu ein derart liebes und nützliches, das für eine Redensart mit schändlicher Bedeutung herhalten muss. Wer einen Kuhhandel eingeht, lässt sich auf ein fragwürdiges Geschäft ein, und wer einen solchen sogar bewusst plant und vorbereitet, führt betrügerische Absichten im Schilde. (Im Schilde führen ist übrigens auch eine schöne und sehr alte Redewendung – allerdings aus der Welt des Militärs. Näheres dazu in „So schnell schießen die Preußen nicht“, Regionalia Verlag 2015).
Dass dieses Sprachbild aus dem Handel, genauer: dem Viehhandel stammt, ist unverkennbar. So wie die Rosstäuscher versucht haben (und dies dem Hörensagen nach immer noch hin und wieder tun), ihre Kunden mit falschen Behauptungen über das angebotene Pferd hinters Licht zu führen, entsprachen und entsprechen bis heute keineswegs alle Rindviecher, die zum Verkauf stehen, ihren angepriesenen Vorzügen. Der Kuhhandel als redensartlicher Ausdruck für ein betrügerisches Geschäft ist in der Alltagssprache allerdings erst seit dem 19. Jahrhundert nachzuweisen. Vor allem benutzt man ihn gern für einen Tauschhandel, in dem einer der Geschäftspartner betrogen wird.
So eingängig ist diese Redensart, dass es sogar eine Operette mit dem Titel „Der Kuhhandel“ (von Kurt Weill – später neu bearbeitet) und ein gleichnamiges Gesellschaftsspiel (Ravensburger) gibt.
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