Eifel: Schnell handeln, nicht zögern, sofort die Initiative ergreifen – das ist heute der Sinn, wenn gesagt wird, jemand „fackele nicht lange“. Um eine Festung, zum Beispiel eine Burg, einzunehmen, bereitete man diesen Angriff im Mittelalter dadurch vor, dass man außen, vor allem am Tor, Feuer legte. Dies geschah mittels lodernder Fackeln, die die Landsknechte an bestimmten Teilen des Objektes hin und her schwenkten, bis das Feuer übergesprungen und der Brand entfacht war. Natürlich versuchten die Soldaten, die als Verteidiger auf den Zinnen saßen, dies dadurch zu verhindern, dass sie mit Pfeil und Bogen auf sie schossen. Dieser Teil der Vorbereitung einer Erstürmung durch den Einsatz brennender Fackeln gehörte daher zu den verlustreichsten, und nur selten hielten sich die Angreifer lange damit auf. Wenn also nicht viele Fackeln an das Objekt gebracht wurden, sondern der eigentliche Angriff schnell und direkt erfolgte, sprach man davon, das „nicht lange gefackelt“ würde. Die Redewendung hat demnach heute – zumindest sinngemäß – dieselbe Bedeutung wie in der Zeit ihrer Entstehung.
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[Foto: bwp]
H. Dieter Neumann: Nicht lange fackeln – entschlossen handeln
Aus: H. Dieter Neumann: „So schnell schießen die Preußen nicht! – Redewendungen aus der Welt des Militärs“, Regionalia-Verlag 2015, ISBN: 978-3-95540-194-8, 128 Seiten, 4,95 Euro
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