Eifel: Der ehemalige Chefredakteur des Handelsblattes, Rainer Nahrendorf, hat nach seiner Pensionierung wieder zur Feder gegriffen. In seinem knapp 80-seitigen Eifelkrimi „Der Tod im Buchenloch – Das Steinzeitexperiment“ verquickt er Eifeler Urgeschichte mit neuzeitlichen Ereignissen und vererdet die ganze Handlung hier in der Region. Impulsgeber für seine Neuerscheinung war das Naturkundemuseum (NKM) in Gerolstein. Hier können Besucher Nachbildungen des Neandertalers Bron und der Steinzeitjägerin Mimi studieren.
Genau dieses Leben unserer Vorfahren will eine kleine Studentengruppe erforschen: Experimentelle Archäologie ist ihr Steckenpferd. Deshalb planen sie über die Weihnachtstage einen mehrtägigen Selbstversuch – ein Aufenthalt in der Buchenloch-Höhle, so authentisch wie möglich. Nach musealen Vorgaben starten sie ihre Zeitreise. Ausgestattet mit selbstgeschneiderten Fellkleidern, behauenen Äxten aus Feuerstein und einem Campingklo, das – nach hitzigen Diskussionen – doch klammheimlich in der Höhle verborgen wird. Schließlich ist ihr Forschungsansatz, die Gruppendynamik in früheren Zeiten zu ergründen.
Wie man sich vorstellen kann, knallt es gewaltig zwischen den fünf Studenten – fernab der Zivilisation. Ganz ohne Handy und Internet. Lediglich eine Kamera hält brisante Situationen fest. Und schließlich wird Lucy, die farbige Studentin aus Nairobi, nur noch tot aus der Höhle geborgen…
Diesmal hat er es mit einem historischen Ereignis Ende der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zu tun, als ein geheimnisvoller Toter gleich mehrmals entdeckt wurde: An einem belgischen und später an einem deutschen Baum, dann wieder an einem belgischen Baum. Zöllner aus den beiden Ländern wollten damit offensichtlich bürokratischen „Schreibkram“ verhindern. Doch es bleibt nicht bei dem historischen Fall. Denn es gibt auch einen aktuellen Mord.
Ermittler und Gerichtsmedizin stehen dabei im neuen Aachener Polizeipräsidium vor einem Rätsel. Der Mann, der einen Tag vorher auf der Grenze zwischen Deutschland und Belgien in Küchelscheid erschossen wurde, starb eindeutig durch die Kugel aus einer ›Sauer 38H‹ Armeepistole, die seit Wochen in der Asservatenkammer des Landeskriminalamtes in Düsseldorf unter Verschluss gehalten wird. Das ergaben ballistische Untersuchungen. Auch der Gerichtsmediziner sieht eine kaum lösbare Aufgabe: „Ja, ich habe den Schusskanal genau unter die Lupe genommen. Wenn ich nicht wüsste, dass der Tote erst gestern ermordet wurde, würde ich sagen, es handelt sich um eine Leiche, die nach vielen Jahren gefunden und erst jetzt untersucht werden konnte.“ In der SOKO macht plötzlich das Wort „Zeitreise“ die Runde …
Wenn sich jemand momentan „kopflos“, “erschlagen“ oder „erschossen“ fühlt, muss das nicht unbedingt am Corona-Virus liegen. In seinem neuen Kurzkrimiband „Kurz- und kopflos“ bündelt der in Mechernich geborene Autor Ralf Kramp mal wieder mordlüsterne Ideen. Mit Gift, Messer, Revolver und anderen Gerätschaften sorgt er dafür, dass manche Mitmenschen bald keinen Mucks mehr tun. Das könnte daran liegen, dass sie gerade zu Mordopfern in einer seiner tiefschwarzen Storys geworden sind.
Wer sich diese mehr als zwanzig mordsmäßig munteren Kabinettstückchen in Reimform und Prosa zu Gemüte führt, werde nicht an Langeweile sterben: „Totlachen wäre schon eher drin“, macht Ira Schneider auf das Buch aufmerksam. Das 230-Seiten-Taschenbuch ist frisch erschienen in Kramps eigenem KBV-Verlag und kostet 12,00 Euro. Ein Schmöker-Vergnügen der besonderen Art. Aber Vorsicht: Lassen Sie sich von Kramps Ideen nicht zu einem spontanem Mord hinreißen…
Gemeinsam mit seiner Frau Monika führt „Mister Crime aus Hillesheim“ das „Kriminalhaus“ mit dem „Deutschen Krimi-Archiv“ (30.000 Bände), dem „Café Sherlock“, einem Krimi-Antiquariat und der „Buchhandlung Lesezeichen“. Für sein Debüt „Tief unterm Laub“ erhielt er 1996 den Förderpreis des Eifel-Literaturfestivals. Seither erschienen mehrere Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten. [pp/Agentur ProfiPress]
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