Roetgen: Seit gut fünf Jahren gibt es die „Roetgener Blätter“ (RB), ein regelmäßig erscheinendes Heft, in dem der dortige Heimat- und Geschichtsverein (HeuGeVe) die historischen, regionalen Ereignisse – gewissenhaft recherchiert und leserfreundlich aufbereitet – veröffentlicht. „Anfangs waren diese Ausarbeitungen nur als Infoblatt innerhalb des Vereins vorgesehen“, erläutert Geschäftsführer Rolf Wilden. „Das war früher unsere Monatszeitschrift, in der wir geschichtliche und heimatkundliche Informationen über Roetgen und die Region sammelten und verbreiteten. Diese Forschungsergebnisse entstanden seit 2010 in Form loser Arbeitsblätter, die wir bei unseren Monatstreffen an unsere Mitglieder verteilten.“
Die Veröffentlichungen wurden im Laufe der Jahre immer beliebter, sodass die Hobby-Forscher auch von Nichtmitgliedern des 2005 gegründeten Vereins danach gefragt wurden. Nun ist der unermüdliche Einsatz belohnt worden: Bei der jährlichen Verleihung des „Helmut A. Crous Geschichtspreis der Region Aachen“ ergatterten die Roetgener mit ihrem Lesebuch „Roetgener Geschichte und Geschichten, Band I“ den ersten Platz in der Kategorie „Laien“. Die Fach-Jury bestand aus den Professoren Frank Pohle und Armin Heinen vom Historischen Institut der RWTH Aachen, dem Kurator und Archivleiter Dr. Wolfgang Cortjaens, dem Leiter des Museums Zitadelle Jülich, Marcell Perse sowie Detlef Stender, Leiter des LVR Industriemuseums Tuchfabrik Müller.
Bereits zum zweiten Mal hatte sich der HeuGeVe an dem Wettbewerb beteiligt – diesmal mit Erfolg: „Wir wussten im Vorfeld nichts“, erzählt Wilden. „Unser Lektor Ulrich Schuppener und ich saßen im Publikum, hörten interessiert zu und ahnten nichts ‚Böses‘.“ Doch als plötzlich der Name HeuGeVe fiel, war die Begeisterung groß. „Wir hatten nicht daran gedacht, dass wir diesmal einen Preis bekommen.“2016 fiel die Entscheidung, die bisherigen Forschungsergebnisse in einem Buch zu bündeln. „Sehr schnell stellten wir aber fest, dass der Inhalt der RB von vier Jahren zu viel für ein einziges Buch ist“, schildert Wilden. Somit wurden also zwei Veröffentlichungen geplant. „Den ersten Band reichten wir dann für den Crous-Geschichtspreis ein.“ Der zweite Band erscheint Ende des Monats und wird am 30. November von den Hobby-Historikern um 11.00 Uhr in der Buchhandlung „Lesezeichen“ der Öffentlichkeit vorgestellt. „Was wir anbieten, ist wieder ein Lesebuch voller historischer Informationen über Roetgen und die Region, präsentiert in Poesie und Prosa“, macht Wilden neugierig. Das Buch wird nach der Präsentation im örtlichen Handel, beim HeuGeVe und auf dem Roetgener Weihnachtsmarkt zum Preis von 25,00 Euro zu kaufen sein.
Für den Heimat- und Geschichtsverein Roetgen und die „Macher“ der RB ist dieser Preis eine Anerkennung für all die viele Arbeit, die sie sich in den vergangenen sieben Jahren gemacht haben. „Das Projekt RB ist natürlich vollkommen ehrenamtlich, und wie die genauen Abrechnungen zeigen, kann man damit niemals Geld verdienen. Es ist ganz einfach ein Dienst an unserer Heimat Roetgen, die auf diese Weise eine Art Gedächtnis bekommt.“
„Das Interesse an unserer Arbeit steigt“, freut sich Rolf Wilden im EIFELON-Gespräch. Seit Anfang des Jahres seien 19 neue Mitglieder hinzugekommen. Auch die Zahl der Familienmitglieder steige, erzählt er voller Elan. Waren es früher nur sechs geschichtsbegeisterte Roetgener, die sich zu den monatlichen Treffen einfanden, fachsimpeln inzwischen regelmäßig um die 20 Mitglieder. Wer sich zukünftig ebenfalls an der akribischen Aufarbeitung der Vergangenheit beteiligen will, sollte sich direkt an den HeuGeVe wenden. Die diesjährige Generalversammlung des Roetgener Geschichtsvereins findet am 13. Dezember um 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Rosentalstraße statt.
Schüler:
Roda-Schule Herzogenrath: „Ein Stolperstein für Wilhelm. Die Geschichte von der Verlegung eines Gedenksteins für einen Menschen mit geistiger Behinderung in Herzogenrath.“ (Sieger)
Marlies Schiefer/Aachener Modell zur frühen Förderung individueller Begabungen: Schreibprojekt Viermeilenstiefel (Anerkennung)
Laien:
Roetgener Geschichtsverein: „Roetgener Geschichte und Geschichten, Bd. 1“ (Sieger)
Guido von Büren: „Das Preußische Jahrhundert. Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914“ (Anerkennung)
„In Front Festival. 100 Jahre DADA“ GZM Aachen. (Anerkennung)
Wissenschaftler:
Professor Jürgen Eberhardt: „Burg Nothberg in Eschweiler und die Pasqualinis“ (Sieger)
Außer Kategorie:
Georg Helg „Das Aachener Rathaus, Bd. 2.“ (Sonderpreis)
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Liebe Redaktion,
der obige Beitrag gefällt uns sehr gut!
Wir freuen uns über die freundlichen Worte und die klare Darstellung.
Viele Grüße aus Roetgen,
HeuGeVe
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