Schleiden, Vogelsang: Mehr als 150 Teilnehmer haben im vergangenen Jahr an dem Fachtag „Kompetenz Integration“ teilgenommen. „Dies hat uns ermutigt, den Fachtag in diesem Jahr fortzuführen“, erklärte Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates und Integrationsbeauftragter im Kreis Euskirchen, während der Pressevorstellung des Programms. Wie beim ersten Mal, findet die Tagung auf Vogelsang IP statt. Am Samstag, 11. Mai, dreht sich zwischen 10.00 und 17.00 Uhr alles um die Fragen „Was verstehen wir eigentlich unter Integration? Und wie kann sie aussehen?“ Angesprochen werden sollen Ehrenamtliche, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, Geflüchtete und Neuzugewanderte und Fachleute. Im vergangenen Jahr sei die Aufteilung etwa je ein Drittel gewesen, erzählte Roland Kuhlen, Mitarbeiter im Kommunalen Integrationszentrum KoBIZ. „Wir wollen auf Augenhöhe mit den Menschen sprechen und alle Zielgruppen zusammenführen“. Dies habe im letzten Jahr gut funktioniert. Es können aber auch Menschen teilnehmen, die sich für das Thema interessieren, aber in keiner Organisation eingebunden sind.

Die Tagung stieß auf reges Interesse im vergangenen Jahr. [Foto: Mohammed Isso]
In dieser Zusammensetzung der verschiedenen Personengruppen sei der Fachtag eine einzigartige Veranstaltung, sagte Kuhlen, ein Resümee der Inhalte in Form einer Dokumentation sei geplant. Auf diese Weise haben Interessierte, die nicht teilnehmen können, die Möglichkeit, sich über die Ergebnisse zu informieren. Rund 60 Anmeldungen liegen bereits vor. „Es wird aber niemand abgewiesen“, betonte Poth. Auch wer sich spontan entscheidet, kann teilnehmen.
Rund 3.000 geflüchtete Menschen leben zur Zeit im Kreis Euskirchen. Von denen befinden sich noch knapp 600 im Asylverfahren. Etwa 730 Menschen leben im subsidiären Schutz mit einer Aufenthaltserlaubnis von einem Jahr, 1.200 haben eine dreijährige Aufenthaltserlaubnis, rund 380 leben mit einer Duldung im Kreis und bei 205 besteht zur Zeit aus unterschiedlichen Gründen ein Abschiebeverbot. Im Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE) wurde ein so genannter Integration Point eröffnet. Für Flüchtlinge mit Bleiberechtsperspektive ist dies die Anlaufstelle, um einen Zugang zu Arbeits- oder Ausbildungsstellen zu bekommen. 1.250 Menschen sind dort in Betreuung. 600 Flüchtlinge absolvieren zur zeit Sprachkurse.
Manfred Poth konnte auch schon Erfolgszahlen vermelden. 2018 haben 250 Geflüchtete eine Arbeitsstelle bekommen, 22 einen Ausbildungsplatz. In diesem Jahr sind bereits 70 Menschen in eine Arbeit vermittelt worden und fünf in eine Ausbildung. Es gäbe ein großes Gefälle in der Qualifikation bei den Flüchtlingen, meinte Peter Müller-Gewiss von der Caritas Euskirchen. Die einen seien gut ausgebildet und hätten studiert, andere seien Analphabeten. Die Arbeitswelt in Deutschland unterscheide sich stark von der in den Herkunftsländern, sie sei dort viel ungeregelter und das bereite Vielen Probleme, führte Müller-Gewiss aus.
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.