Umland: Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag der Landesregierung 83 Zukunftsprojekte empfohlen, die zur Beschleunigung des Strukturwandels vorrangig Förderung aus Berlin erhalten sollen.
Insgesamt ist bis 2038 geplant, aus Bundesmitteln rund 15 Milliarden Euro in das Rheinische Revier zu lenken. Die Gelder verteilen sich auf Projekte in der Städteregion Aachen, den Kreisen Düren, Heinsberg, Euskirchen, Rhein-Erft und dem Rhein-Kreis Neuss. Voraussetzung ist, dass das Gesetz zum Ausstieg aus der Kohleverstromung im Juni Bundestag und Bundesrat passiert.
Inhaltlich setzen die Projekte Impulse für neue Wertschöpfung und Beschäftigung unter anderem in den Bereichen Industrie, Digitalisierung, Energie, sowie in der nachhaltigen Ressourcenwirtschaft.
Dabei wurde großer Wert auf neue Geschäftsmodelle in bestehenden oder neu zu gründenden Unternehmen gelegt. Während einige Vorhaben bereits antragsreif sind, wird an anderen Konzepten in den kommenden Monaten noch weitergearbeitet. Die Region und die Landesregierung werden die Projekte in dieser Phase begleiten und danach darüber entscheiden, ob die dann antragsreifen Konzepte gefördert werden können. Kann ein Projekt dann einem Förderprogramm der Bundes- oder Landesregierung zugeordnet werden, erfolgt die konkrete Förderzusage. Projekte, die heute nicht ausgewählt wurden, können für das Regelprogramm weiterentwickelt werden.
Mit dem im Dezember 2019 vorgelegten Wirtschafts- und Strukturprogramm 1.0 hat das Rheinische Revier eine Strukturwandelstrategie erarbeitet. Nun setzt es sie durch die Auswahl zahlreicher konkreter Projektvorschläge um.
Damit reagiert das Rheinische Revier auf den, von der Bundesregierung beschlossenen vorzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das Rheinische Braunkohlerevier wird einen großen Teil der mit dem Kohleausstieg einhergehenden Lasten tragen und ist von den dadurch bevorstehenden Strukturumbrüchen am stärksten betroffen. Bereits Ende 2020 wird der erste Kraftwerksblock stillgelegt. Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Strukturmittel sollen in den Kohleregionen Impulse für neue Zukunftsperspektiven setzen.
Mit der Empfehlung des Aufsichtsrats erhält ein Projekt im regionalen Konsens einen „ersten Stern“ für die „substanzielle Projektidee “. Die Liste der empfohlenen Projekte wird dann durch die Zukunftsagentur mit der Bitte um weitere Prüfung an die Landesregierung übersandt.
Die Landesregierung prüft die Förderwürdigkeit und Antragsreife der übersandten Projekte. Bei Bedarf sind die Projekte durch den jeweiligen Antragsteller zu qualifizieren. Die Landesregierung (mit allen Ressorts und der Bezirksregierung) und die Zukunftsagentur (inkl. der Revierknoten) begleiten und unterstützen engagiert die Projektqualifizierung in enger Rückkopplung mit den Antragstellern.
Damit die empfohlenen Projekte zeitnah umgesetzt werden, erwarten Landesregierung und Region von der Bundesregierung einen zügigen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens zum Strukturstärkungsgesetz. [ZRR/cpm]
Aufstellung der ausgewählten 83 Projekte hier.
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Der gewollte Struktuwandel im Ruhrgebiet – weil die Kohle aus Neuseeland einfach billiger ist – dauert nur mehr als 25 Jahre und das Ruhrbiet gilt seitdem und wohl auch fuer noch lange lange Zeit als „strukturschwacher Raum“
https://www.aktiv-online.de/news/strukturwandel-im-ruhrgebiet-iw-studie-macht-menschen-in-der-region-auch-mut-3063
Viele teure wunderbare Studien auf Hochglanzpapier sind von Leuten gemacht worden die selber nicht in der Region arbeiten oder selber betroffen sind.
Das Rheinische Review wird mit dem sehr nahen Ruhrgebiet konkurieren muessen.
Habe mir die Liste der Projekte angeschaut,viel Rauch,wenig Konkretes, viel Hochglanzpapier und sehr sehr teure Studien. Das ganze erscheint ein wenig wie ein Spielplatz fuer Politiker, Soziologen. So manche Lokalgroesse wird sich hier ein gutes Poestschen mit Chauffeur sichern. Jens Broeker von der Indelandgesellschaft ist wohl hier die Richtschnur, kurz vor der persoenlichen totalen Insolvenz gab es diesen Posten.
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