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Ann-Kathrin Kramer, Gesine Cukrowski und Claudia Michelsen gehen auf Zeitreise. [Fotos: Thorsten Wingenfelder, Mijam Knickriem, Lottermann and Fuentes]

Große Nachfrage nach Theaterkarten: Zusätzliche Vorstellungen im Angebot

Umland, Düren: Das Team vom Theater Düren im Haus der Stadt hat gute Neuigkeiten: Die Nachfrage nach Karten ist so groß, dass in einigen Fällen eine zweite Aufführung am selben Tag angesetzt wurde. So gibt es nach der Aufführung des Gastspiels „Drei Frauen aus Deutschland“ am Samstag, dem 3. Oktober 2020, um 18.00 Uhr eine weitere Aufführung am gleichen Tag um 20.30 Uhr. Beide Aufführungen sind im Haus der Stadt.

Dieses Gastspiel ist ein echter Glücksgriff. Die literarische Collage über das Leben von Bettina von Armin, Else Lasker-Schüler und Erika Mann, drei berühmte deutsche Dichterinnen in verschiedenen Epochen, ist hochkarätig besetzt mit den drei Schauspielerinnen Ann-Kathrin Kramer, Gesine Cukrowski und Claudia Michelsen, die sowohl auf Theaterbühnen als auch in Filmen „ihren Mann standen“. Die drei Biographien und Texte der Schriftstellerinnen sind von Autor und Regisseur Martin Mühleis zu einer Handlung verwoben, die von zweihundert Jahren deutscher Geschichte erzählt – diesmal jedoch aus der Frauenperspektive. Diese erfolgreiche Produktion wurde unter anderem am Deutschen Theater von Berlin, im Schauspielhaus Hamburg und anderen namhaften Häusern mit großem Erfolg gespielt.

„Du verlierst nur, was du nicht wagst“, schrieb Bettina von Arnim vor knapp 200 Jahren. Bereits damals setzte sich die weltoffene Frau – befreundet mit Goethe, Beethoven und den Gebrüdern Grimm – für eine Gleichstellung der Frauen ein. Doch damals wie heute wird Geschichte von Männern geschrieben. Diesen Eindruck erwecken zumindest die Geschichtsbücher. Frauen kommen darin nur als Randfiguren vor. Noch heute wird beispielsweise bei Bundesverdienstkreuz-Verleihungen meist dem Mann die Auszeichnung ans Revers geheftet. Die Frau an seiner Seite wird mit einem Blumenstrauß und den Worten geehrt: „Ohne Ihre unermüdliche Unterstützung im Hintergrund hätte er das nie geschafft.“

Leistungen von Frauen wurden von den männlichen Chronisten meistens ignoriert. Trotz schlechter Bildungschancen, eingeschränkten Berufsmöglichkeiten, Abhängigkeit vom Ehepartner, gesundheitlichen Risiken durch häufige Schwangerschaften, fehlender Anerkennung in der Öffentlichkeit verfolgten diese selbstbewussten Frauen ihr ganz persönliches Ziel.

Geschichte aus dem weiblichen Blickwinkel erzählt die leise literarische Revue „Drei Frauen aus Deutschland“. Zweihundert Jahre deutsche Geschichte – beobachtet entlang dreier Lebensläufe: Erika Mann, die mit ihrem Ensemble “Pfeffermühle“, ihrem scharfzüngigen politischen Kabarett in Zürich, allabendlich für Saalschlachten mit schweizerischen NS-Anhängern sorgte, entwickelte sich im Laufe ihres Lebens von einer vergnügungssüchtigen Bohemienne zu einer politisch denkenden und aktiven Frau.

Ähnlich provozierend waren schon Jahrzehnte vorher die Bürgerschreckauftritte der großen Lyrikerin Else Lasker-Schüler, der aus dem Deutschen Reich vertriebenen jüdischen Literatin. Und Bettina von Arnim, geborene Brentano, provozierte das bürgerliche und aristokratische Establishment ihrer Zeit mit ihren Sozialanklagen und ihrem Einsatz für Arme und Unterdrückte – gleichzeitig führte sie im Berliner Dachstubensalon der Rahel Varnhagen geistreiche Gespräche mit berühmten Zeitgenossen.

Auch für das Gastspiel „Der Sandmann“ am Mittwoch, 27. Januar 2021, konnte eine zweite Vorstellung angesetzt werden. Neben der ursprünglichen Aufführung um 10.00 Uhr im Haus der Stadt gibt es nun auch Karten für eine zweite Vorstellung am selben Tag um 13.30 Uhr.

Die Nachfragen von Schulen für die Aufführung „Nathan der Weise“ am Dienstag, dem 2. Februar 2021, 10.00 Uhr, war so groß, dass hier ebenfalls eine zweite Aufführung des Lessing-Stückes angeboten wird, am gleichen Tag im Haus der Stadt um 13.30 Uhr.

Karten für alle Aufführungen des Theaters Düren im Haus der Stadt gibt es im iPUNKT, Markt 6 in 52349 Düren, Tel.: 02421 – 252525.

Das aktuelle Programm kann unter www.dueren-kultur.de eingesehen werden.

18.9.2020KulturUmland, Düren0 Kommentare bwp

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