Umland, Trier: Die Tuchfabrik (TUFA) Trier, Wechselstraße 4, ist ein soziokulturelles Zentrum mit Ausstellungs- und Konzerträumen. Regelmäßig gibt es interessante Workshops, Kleinkunst, Kabarett, Konzerte und Ausstellungen, so dass sich ein Ausflug nach Trier allemal lohnt. EIFELON stellt ein paar Veranstaltungen der nächsten Wochen vor:
Am Montag, 8. Mai, findet um 20.00 Uhr die Akkordeonale 2017 – ein internationales Akkordeon Festival – statt. Bayerische Grooves auf Bandoneon treffen auf temperamentvollen Jazz aus La France, begegnen alten russischen Volksweisen mit junger Seele und den melodiösen Rhythmen Madagaskars, begleitet von atmosphärischem Folk aus Schottland mit Geige, Harfe und Gesang. Das Ganze wird zusammengewebt mit niederländischer Klangästhetik und einer Moderation, bei der man sich glatt ein eigenes Kabarettprogramm wünscht. Das sind die Zutaten, die sich Servais Haanen, Schöpfer und Anstifter des Festivals, für die 9. Akkordeonale ausgedacht hat. Im Mittelpunkt der Akkordeonale steht die Begegnung zwischen den Musikern im lebendigen Wechsel von Soli und Ensemblestücken.Am Mittwoch, 17. Mai, ist um 20.00 Uhr der Musik-Kabarettist Axel Pätz mit seiner „Realipätztheorie“ zu Gast. Wieso klaffen Realität und Wirklichkeit immer mehr auseinander? Ist das Leben deshalb so mühselig, weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen, die uns das Leben erleichtern? Und weshalb können sich viele Menschen unter Fantasie überhaupt nichts vorstellen? In seinem vierten Soloprogramm „Realipätztheorie“ stellt sich Axel Pätz mit geballter Wort- und Tastenkraft wieder den drängenden Fragen unserer Zeit. Mit der Erkenntnis: Grausam, teurer Freund ist alle Theorie, zumal, wenn sie von einem feinsinnigen Satireschurken wie Pätz praktiziert wird.
Eine öffentliche Probe des Theaterstückes „Hexenjagd“ von Arthur Miller können Besucher am Donnerstag, 18. Mai, um 19.00 Uhr besuchen. Dazu gibt es Texte von Martin Luther, neu interpretiert, gesungen und proklamiert aus muslimischer Sicht mit Bürgerchor, syrischen Darstellern und Handwerkern, eine Produktion der Theaterreihe „Tufa Classics“. „Hexenjagd“ ist ein Stück über Hexenwahn kurz vor der Aufklärung, aber es ist auch ein Stück über ein gesellschaftliches Phänomen, das sich auch aktuell in vielerlei Gestalt zeigt: angstgesteuerter Massenwahn, Denunziation, Gesinnungsschnüffelei, Wiederkehr der Religionen in Staat und Politik und Missbrauch politischer Macht.
Der „geistige“ Vater dieser „Hexenjagd“ ist Martin Luther, der neben dem Verfassen reformatorischer Schriften auch ein großer Befürworter der Hexenverbrennung war. Auszüge seiner Tischreden und der neu komponierten Lieder werden zur „Befeuerung“ der Handlung eingespielt. In diesem Projekt werden Flüchtlinge nicht nur eingebunden, sondern sind kreativ gefordert für den Umbau und die Neugestaltung des Schiffes zum „mobilen Richtplatz“. Es ist eine Open-Air-Veranstaltung im Hof der TUFA und weitere auf der Burg Grimburg in Grimburg. Aufführungstermine sind am 19., 20., 24. und 25. Mai jeweils um 19.00 Uhr. Auf der Burg findet die Premiere voraussichtlich am 17. August statt.
Das Sizhukong-Ensemble ist am Sonntag, 25. Juni, um 19.00 Uhr in der TUFA zu Gast. Es ist eine Begegnung zwischen Osten und Jazz. Aus sechs innovativen Musikern besteht das Ensemble Sizhukong. Diese sind im Jazz oder in traditioneller chinesischer Musik trainiert. Sizhukong vereint chinesische Streich(Seide)- und Blas(Bambus)instrumente mit Perkussion und Keyboard aus dem Westen. Die Mischung von Jazzkomponenten mit der Taiwanoper und folkloristischer Musik erzeugt einen exotischen, doch harmonischen Zusammenklang aus Osten und Westen, der durch schlagende Melodien und variierende Tempi akzentuiert ist.
Der Comedian Ingo Appelt kommt am Freitag, 30. Juni, um 20.00 Uhr mit seinem Programm „Besser ist besser!“ in das Kulturzentrum. Der Wanderprediger ist zurück: In seinem letzten Erfolgsprogramm „Göttinnen“ betete Ingo Appelt die Frauen an – doch beim selbsternannten „Konkursverwalter der Männlichkeit“ geht noch so viel mehr. In der Zwischenzeit ist einiges passiert – und der Comedian brennt darauf, seine neuesten Erkenntnisse auf der Bühne zu präsentieren. Getreu seinem Motto „Ganz ohne Sauereien geht’s nicht“ fasst Appelt ungehemmt Themen an, die andere beschämt links liegen lassen: Er findet überraschend simple Lösungen für die kompliziertesten Probleme, nimmt die schrägsten Trends unter die Lupe und die lächerlichsten Stars auf die Schippe.
Am Samstag, 15. Juli, dreht sich um 20.00 Uhr wieder alles um den Tanz, denn Saeed Hani ist mit seiner Truppe und dem Programm „ONE NIGHT STAND“ in der Tufa. Sechs Künstlerinnen und Künstler aus Syrien und Europa thematisieren mit „ONE NIGHT STAND“ die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Sexualität im arabischen und europäischen Raum. Selbst aufgewachsen in einer, von konservativer Sexualmoral geprägten syrischen Gesellschaft, will Tänzer und Choreograf Saeed Hani vor allem junge Menschen aufklären und gegenseitiges Verständnis fördern. Ein besonderes Anliegen ist ihm hierbei auch das Thema Homosexualität, da gleichgeschlechtliche Liebe in der arabischen Welt mit drakonischen Strafen verfolgt wird.
Im Anschluss an die Aufführung findet eine Podiumsdiskussion statt, wo offenen und auch weniger offenen Menschen jeden Alters und jeder Couleur Gelegenheit gegeben wird, sich zu diesem für viele nicht einfachen Thema zu äußern und auszutauschen. Alle Künstler werden anwesend sein.
Das ganze Programm von Mai bis Juli und alle weiteren Informationen gibt es unter www.tufa-trier.de
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