Weilerswist, Derkum: Entlang der Lommersumer Straße in Weilerswist-Derkum müssen in den nächsten Tagen elf Winterlinden gefällt werden. Nach Angaben der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Euskirchen sind die Bäume stark geschädigt. Bereits im kommenden Jahr sollen neue Bäume nachgepflanzt werden.
Für viele Bewohner von Derkum ist die Lommersumer Straße im Süd-Westen der Ortslage ein beliebter Spazierweg. Die ehemalige Hauptverkehrsstraße ist durch eine veränderte Verkehrsführung seit langem keine Durchgangsstraße mehr. Heute ist sie sogar ein Teil des angrenzenden Naturschutzgebietes, das sich im Westen um Derkum herum bis nach Hausweiler erstreckt. Aus der vergangenen Zeit, als die Straße noch für den allgemeinen Straßenverkehr freigegeben war, sind heute noch die Winterlinden links und rechts des Weges übrig geblieben. Durch die üppige Begleitflora aus anderen Bäumen und Sträuchern fällt die Allee nicht jedem gleich auf – und doch ist sie im Alleenkataster des Landes mit ihren 235 Metern Länge verzeichnet.
In den vergangenen Jahren mussten die Alleebäume wiederholt gepflegt, einige wenige Bäume sogar entnommen werden, wie Axel Jakob als zertifizierter Baumkontrolleur der UNB erläutert. Pilzbefall und Faulstellen im Stamm machten diese Maßnahmen notwendig. „Mittlerweile haben die Schäden an elf Bäumen ein Ausmaß erreicht, dass aus Sicherheitsgründen die Fällung notwendig wird“, so Jakob. Die Fällungen werden in den nächsten Tagen durch ein Fachunternehmen durchgeführt. Dank des Einsatzes moderner Maschinen, wie Fällbagger und Fällgreifer, könne das sehr effektiv und schonend ausgeführt werden. „Dadurch bleiben das Naturschutzgebiet und die angrenzenden Bäume und Sträucher fast unbeeinflusst“, erklärt der Fachmann.Aber auch an die Zukunft dieser wertvollen Allee sei gedacht worden: „Im Herbst 2021 werden wieder Winterlinden nachgepflanzt. Dabei soll zum einen der Alleencharakter aufgewertet werden, zum anderen finden auch die Belange des Naturschutzes Beachtung. Wo sich Lücken befinden, die eine Bepflanzung zulassen, wird ein neuer Baum gesetzt. Wo bereits die Natur einen Baum hat wachsen lassen, soll dieser erhalten und in die Allee mit eingebunden werden.“
Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Unterer Naturschutzbehörde des Kreises und der Gemeinde Weilerswist wurden bereits erste Arbeiten zur Vorbereitung der anstehenden Pflanzung ausgeführt. So habe die Gemeinde Weilerswist die fast durchgängige Straßenbeleuchtung bis zum Ortsrand zurückgebaut. Das bedeute eine erhebliche Reduzierung von Lichtimmissionen im Schutzgebiet und gleichzeitig mehr Möglichkeiten für die Nachpflanzungen durch die jetzt fehlende oberirdische Leitung.
Gleichzeitig stelle der Kreis die Mittel für die Fällung und die geplante Pflanzung zur Verfügung.
„Da auch drei künstliche und fast 20 Jahre alte Fledermaus-Sommerquartiere durch die anstehenden Maßnahmen betroffen sind, wurden bereits drei neue Fledermauskästen bestellt, die pünktlich zum Frühjahr im Bereich der Allee installiert werden“, erklärt Axel Jakob abschließend.
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.