Zülpich: Expressiv, ausdrucksstark, lebendig und voller Lebenslust und Schwung – das sind Eigenschaften, die einem beim Betrachten der Bilder von Antonius Höckelmann schnell in den Sinn kommen. Am vergangenen Samstag eröffnete Gundolf Roy in seiner Galerie in der Nideggener Straße die Ausstellung des Künstlers. Der Künstler habe eine unglaubliche Dynamik, erzählte Roy begeistert bei der Vernissage, und die Bilder hätten einen hohen Wiedererkennungswert. Da ist es kein Wunder, dass der Galerist die Ausstellung „Bewegung“ betitelt hat. Roy selbst hat den Künstler, der 1937 in Oelde geboren wurde und im Jahr 2000 in Köln starb, erst vor rund eineinhalb Jahren entdeckt und die Arbeiten schnell schätzen gelernt.
Schon früh hatte sich Höckelmann für eine künstlerische Laufbahn entschieden. Mit 15 Jahren begann er seine Ausbildung zum Holzbildhauer. Die Hochschule für Bildende Künste in Berlin folgte und ab 1970 wirkte er in Köln. Hier verbrachte er viel Zeit auf der Trabrennbahn und die Faszination für die Bewegungen der Pferde schlug sich in vielen seiner Werken wieder, von denen etliche nun in der Galerie Roy zu sehen sind. „Ich habe das Gefühl, er kommt wieder“, meinte Roy und ist überzeugt, dass er noch viele Anhänger in der Kunstszene bekommen wird. Zu den großen Erfolgen Höckelmanns zählen sicherlich die Ausstellungen auf der documenta 6 und 7 in Kassel und nun können Kunstinteressierte sich in Zülpich selbst einen Eindruck über den Künstler verschaffen.
Mit einer prägnanten Strichführung ging Höckelmann an seine Bilder heran. Voller Leben und mit dem Blick für das Wesentliche setzte der Künstler die Pferde und Jockeys in den Mittelpunkt. Kräftige Farben fallen sofort ins Auge – es sind Bilder, an denen man so schnell nicht vorbeikommt. Sie ziehen den Betrachter an und saugen ihn fast ins Bild, so dynamisch sind sie gestaltet. Zu sehen sind aber auch ein paar seiner Skulpturen und andere expressive Werke aus seiner Schaffenszeit. Mit verschiedensten Materialien hat Höckelmann gearbeitet. Gundolf Roy zeigt unter anderem Holzdrucke, Bleistiftzeichnungen, Mischtechniken oder Acryl auf Leinwand. Die Skulpturen sind nicht nur aus Bronze, wie ein kleiner skurriler Kopf. Etwas zerknautscht und unförmig wirkt er, doch er zieht die Blicke auf sich. Der Bildhauer und Maler verwendete für seine dreidimensionalen Werke neben Holz und Bronze auch Materialien wie Kunstharz.
TTT mit Frank Wollny (Bass), Ryan Carniaux (Trompete) und Gerd Dudek (Saxophon) sowie Georg Zangl (sound performance) waren für den musikalischen Teil der Vernissage zuständig. Sie sind häufige Gäste in der Galerie Roy. Die Besucher können sich deshalb sicher sein, dass sie neben der künstlerischer Qualität für die Augen immer auch etwas für die Ohren geboten bekommen.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 30. Mai. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis freitags von 14.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 11.00 bis 15.00 Uhr oder nach Vereinbarung.
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