EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Im Workshop von Josef Pretterer fertigten die jungen Teilnehmer archaische Masken. [Fotos: bwp]

Von Burg zu Burg: Zauber der kreativen Kräfte

Eifel: Die Materialien, die auf den Tischen der Kunstakademie ausgebreitet sind, würden viele Leute vielleicht achtlos in den Müll fegen: Pappteller, bunte Schaumgummi-Schnipsel in allen Größen oder zottelige Webstoffe in vielen Farben. Dazwischen ein Gewirr aus Federn, Farbtuben und Pinseln. Kurzum: Ein kreatives Chaos! Für die jungen Teilnehmer des Kulturrucksack-Kurses „Zauber der kreativen Kräfte“ war diese Vielfalt an Werkstoffen jedoch eine Quelle der Inspiration. Unter Anleitung des Münchner Kabarettisten und Puppenspielers Josef Pretterer fertigten die Jugendlichen im Alter zwischen acht und 20 Jahren fantasievolle Masken für das geplante „Geisterfest“ auf Burg Nideggen.

Basis für diese ‚zauberhaften‘ Kopfbedeckungen waren ganz banale Pappteller. Mit Augen- und Mundöffnungen versehen, wurden auf den formbaren Rohlingen Schicht für Schicht individuelle Gesichter modelliert: Könige, Gnome oder bizarre Fratzen. Plötzlich wuchsen aus den Schaumgummi-Resten riesige Nasen oder pilzartige Ohren. Mit Farbe und Pinsel wurde anschließend für das passende Make-up gesorgt, bevor die wuscheligen Webstoffe als Augenbrauen, Bärte oder Ohrenbewuchs aufgeklebt wurden. Um die unterschiedlichen Leim- und Farbschichten auf ihren Masken trockenzupusten, schalteten die Teilnehmer dieses Kurses immer wieder den Fön ein.

zauber_der_kreativen_kraefte_1

Am Anfang war nur ein Pappteller: Solveig (12) präsentiert ihre tierische Maske.

Der 11-jährige Godwill aus Nideggen hat bereits ein Gummiband an seiner Königsmaske befestigt, während Solveig aus Merzenich oder Marie aus Düren, beide zwölf Jahre alt, mit Josef Pretterer noch letzte Gestaltungsideen absprechen. Zwischendurch erweckt der Puppenspieler immer wieder eine selbstgebaute Figur zum Leben. Mit der rechten Hand steuert er Mund und Mimik der lebensgroßen Puppe. Seine Linke übernimmt die gesamte Körpersprache und beflügelt so die Fantasie der jungen Kursteilnehmer.

Konzipiert sei das Kulturrucksack-Angebot für Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren, erläutert Professor Frank Günter Zehnder als Leiter der Internationalen Kunstakademie Heimbach. „Doch wenn sich junge Teilnehmer für ein Thema interessieren, sagen wir alterstechnisch weder nach unten oder oben ab“, versichert er. Bereits zum dritten Mal beteiligte sich die Heimbacher Institution an dem NRW-geförderten Kultur-Projekt. 2015 nahmen insgesamt 328 Jugendliche das Kreativ-Angebot der Akademie wahr.

zauber_der-kreativen_kraefte_4

Bei mittelalterlicher Musik probte Josef Pretterer (hinten r.) mit den maskierten Kursteilnehmern für das Gespensterfest.

„Die Puppen von Josef Pretterer auf dem Info-Flyer fand ich einfach klasse. Das wollte ich selber einmal ausprobieren“, erzählt Merlin aus Oberelvenich. Mit seinen 20 Jahren studiert er in Köln Architektur und ist somit der Älteste im Kurs. Nesthäkchen ist Annika aus Blens, die mit ihren acht Jahren ein farbenfrohes Fabelwesen gestaltet. Begleitet wurde der dreitägige Maskenbaukurs von mittelalterlicher Musik. Zwischen den Werkphasen probten Christine Krull-Kosubek und Peter Sinkoli mit den Anwesenden immer wieder rasante Rhythmen, die das Maskentreiben anfeuerten. Krönender Abschluss war am folgenden Wochenende das schaurig-schöne Gespensterfest auf Burg Nideggen, bei dem Masken und Musik zum Einsatz kamen. Bereits in den Bäumen rund um die Burg baumelten kleine, irisierende Gespenster. Sie waren von den Nideggener Grundschulkindern gestaltet und machten neugierig auf den kreativen Spuk auf der Burg.

schluffjann_legende

Zum Abschluss des Kulturrucksack-Jahres geisterte ein Gespensterzug durch Burg Nideggen. [Foto: Luiza Schlösser]

Im Innern hatten die teilnehmenden Kulturrucksack-Kinder die Sage des Schlossgespenstes „Schluffjann“ in Szene gesetzt. Tanzend und trommelnd zogen die maskierten Pänz zum Abschluss durch das mittelalterliche Gemäuer und animierten die Besucher mitzuspielen. Selbst eine Kindergruppe aus Köln war angereist, um beim mittelalterlichen Spektakel dabeizusein.

Die Organisatoren – Luzia Schlösser und Frank Günter Zehnder – freuten sich zum Abschluss der kooperativen Aktion über eine Neuerung ganz besonders: Endlich können auch sie ihren jungen Kursteilnehmern die begehrte „Kultur-Card“ überreichen, mit denen die jungen Teilnehmer nach dem Kreativ-Angebot freien Eintritt in viele nordrhein-westfälische Museen haben.

Detaillierte Informationen finden sich unter www.kulturrucksack.nrw.de.

27.11.2015PänzEifel0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite