EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch während der Videokonferenz. [Foto: Holger Benend]

Dreiländereck: Kleiner Grenzverkehr in Corona-Zeiten

Umland, Belgien: Der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, und Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier haben sich in einer Videokonferenz über die aktuelle Corona-Lage ausgetauscht. Insbesondere zu den Grenzschließungen und -kontrollen sprechen beide Klartext. Es gebe keinen erkennbaren Grund, die deutsch-belgische Grenze weiter geschlossen zu halten, so Grüttemeier und Paasch unisono. Gerade in der Krisenzeit hätten sich die guten Beziehungen bewährt und man habe für viele Probleme schon gemeinsam konstruktive Lösungen gefunden.

Seit rund zwei Monaten gehört „Abstand halten“, um die Corona-Pandemie wirksam einzudämmen, zum Alltag. Eine Situation, die den Menschen im Herzen des Dreiländerecks besonders schwer fällt, da man nicht mehr gewohnt ist, Abstand zu den Freunden dies- und jenseits der Grenze zu halten. Diese hatten zwischenzeitlich schon ihre trennende Bedeutung verloren und oft nimmt man nicht einmal mehr wahr, eine Grenze zu passieren.

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist eine neue Realität eingekehrt: Alle Menschen mussten wieder lernen, was Grenzkontrollen oder gar geschlossene Grenzen bedeuten. Vorbei der spontane Bummel über den Aachener Markt für die belgischen Freunde – aufgeschoben die Verabredung für die Aachener in einem der schönen Eupener Cafés. Doch nicht nur Lebensqualität geht in diesen Tagen verloren. Zahlreiche Berufspendler, aber auch Schüler sind Tag für Tag von diesen Maßnahmen betroffen.

Aus unserer Sicht gibt es keinen erkennbaren Grund, die Grenzen geschlossen zu halten, was zum Teil zu unmenschlichen Situationen führt. Die Gesundheitssituationen sind vergleichbar und wir wollen unser Europa zurück,

argumentiert Oliver Paasch. „Ich freue mich sehr, dass sich die StädteRegion und Ostbelgien – den Blick auf dieses gemeinsame Ziel gerichtet – gegenseitig unterstützen und ergänzen“, unterstreicht er. Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier betont, dass es gelungen sei, im unmittelbaren Austausch zahlreiche Probleme schnell und gut zu regeln.

Exemplarisch nannte Grüttemeier die Regelungen für deutsche Abiturienten, die in Ostbelgien wohnen, die Besuchsregelungen für Partner oder auch die Testungen für Menschen mit deutscher Krankenversicherung, die in Belgien wohnen. „Unsere guten partnerschaftlichen Beziehungen haben sich gerade in dieser Krise bewährt“, bringt Grüttemeier es auf den Punkt. „Mit Ministerpräsident Oliver Paasch haben wir einen engagierten Freund, der die Interessen dieses Lebensraumes in Brüssel nachdrücklich vertritt – dies kommt allen Menschen zu Gute. Egal, ob sie diesseits oder jenseits der Grenze wohnen“, so Grüttemeier weiter.

Beide waren sich einig, dass man weiter im engen Austausch miteinander bleibt, um im Dialog auch in dieser Situation die Lebenswirklichkeit der Menschen in Ostbelgien und der StädteRegion Aachen bestmöglich im Blick zu halten. „Freundschaft bewährt sich in Krisenzeiten und Zusammenhalt funktioniert auch auf Distanz“, so Paasch und Grüttemeier einmütig. Es gelte nun, diese Krise gemeinsam zu bewältigen, um sich danach in Brüssel und Düsseldorf dafür einzusetzen, dass Krisenplanung und Krisenmanagement zukünftig stärker unter europäischen Aspekten erfolgen. Denn eines ist klar: Eine Pandemie macht nicht an Grenzen halt.

15.5.2020PolitikUmland, Belgien0 Kommentare redaktion

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite