Eifel: Der Merzenicher Josef Hilger gab Kai Pflaume, Bernhard Hoëcker, Hubertus Meyer-Burckhardt, Stephanie Stumph und Jörg Pilawa Ende Juni eine harte Nuss zu knacken. In der Aufzeichnung der bekannten NDR-Show „Kaum zu glauben“ sollte das prominente Rateteam in Hamburg herausfinden, welche Bedeutung die Aussage „Sieben Stunden am Bügeleisen“ haben könnte…
Was die Promis natürlich nicht wussten, wird den Zuschauern am Samstag, dem 15. August 2020, im NDR-TV-Programm jedoch vorab verraten: „Ich habe die größte Sammlung zur Raumpatrouille Orion und sogar das berühmte Bügeleisen aus dem Cockpit“, stellte Hilger sich bei dem TV-Dreh vor. Und dieses Bügeleisen spielt nun mal in den sieben einstündigen Folgen der Serie aus den sechziger Jahren eine wichtige Rolle. Um eine futuristische Atmosphäre zu kreieren, wurden damals aus Kostengründen banale Alltagsgegenstände umfunktioniert und in Weltraum-Szene gesetzt.
Die Sammelleidenschaft liegt Hilger im Blut: Bereits als Elfjähriger verfolgte er mit Feuereifer jedes intergalaktische Abenteuer des Raumschiffes Orion, schnitt jeden Zeitungsartikel aus: „Sehen durfte ich die Sendungen damals nie, denn ich musste um acht Uhr im Bett sein. Die ‚Orion‘ startete aber erst um 20.15 Uhr, nach der Tagesschau“, erinnert sich der Merzenicher an die Anfänge seiner Passion. „Alle aus meiner Klasse konnten am nächsten Morgen auf dem Schulhof mitreden, nur ich nicht.“ Das hat sich inzwischen ins Gegenteil gekehrt: Mittlerweile besitzt der gebürtige Kölner die weltweit umfangreichste Sammlung über die deutsche Kult-Serie aus dem All.
Als 1968 der Siebenteiler im Nachmittagsprogramm wiederholt wurde und Hilger die Weltraum-Abenteuer erstmals am Bildschirm mitverfolgen konnte, hat ihn das „Fieber“ endgültig gepackt. In den 1980er Jahren fuhr er wiederholt nach Bayern zu den Bavaria-Studios, wo damals die Orion-Folgen aufgenommen wurden. „Von der damaligen Kostümbildnerin bekam ich die ersten Stücke meiner Sammlung geschenkt: Eine Jacke und eine Laserwaffe.“
Seit einem halben Jahrhundert hat er alles gesammelt, was er über die erste deutsche Science-Fiction-Serie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion“ in die Hände bekommen konnte. Mit zahlreichen Schauspielern wie Dietmar Schönherr oder Wolfgang Völz kam er im Laufe der Jahre ins Gespräch. „Zu manchen erwuchs eine lebenslange Freundschaft“, erzählt der 63-Jährige im EIFELON-Gespräch.
Doch damit nicht genug: Im Jahr 2000 veröffentlichte Hilger ein opulentes Buch zum Thema „Raumpatrouille“, das 2005 in zweiter Auflage erschien.
Immer wieder wird das Fernsehen auf ihn und seine einzigartige Sammlung aufmerksam. So wie jetzt auch die Sendung „Kaum zu glauben“. „Ich kannte diese Show überhaupt nicht, jedoch meine Frau Alice hatte sie schon gesehen“, erzählt Hilger. Der Elektroingenieur im Ruhestand, der früher für die Telekom tätig war, sah sich das Ratequiz an und beschloss, als Kandidat in Hamburg mitzumachen. Am 28. Juni wurde die Show aufgezeichnet. Ob das Rateteam es geschafft hat, herauszufinden, was es mit Hilgers Orionmuseum auf sich hat, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es dürfte spannend werden, denn für jedes der fünf Teammitglieder, das 45 Sekunden lang vergeblich versucht, des Pudels Kern zu finden, winkt dem Kandidaten ein Geldpreis.
Seit 1968 bis heute hat Josef Hilger viel Geld – egal, ob D-Mark oder Euro – in seine Sammlung investiert. Sein Fazit: „Der Herzblutfaktor muss stimmen, dann kann so etwas schon mal passieren.“
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