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Nicht nur der Große Fuchs ist schützenswert. [Foto: privat]

LEADER-Projekt „Na-Tür-lich Dorf – Naturschutz vor der Haustür“ ausgezeichnet

Eifel: Das Kooperationsprojekt „Na-Tür-lich Dorf – Naturschutz vor der Haustür“ der vier Biologischen Stationen der Kreise Euskirchen, Düren, Bonn/Rhein-Erft und der StädteRegion Aachen wurde kürzlich als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Professor Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), übersandte den „Vielfaltsbaum“ und Auszeichnungsurkunden an die vier erfolgreichen Projektleiterinnen.

„Bei dem Projekt ‚Na-Tür-lich Dorf – Naturschutz vor der Haustür´ ist der Name Programm“,

sagte die BfN-Präsidentin. „In unseren Dörfern und Gemeinden haben wir ein starkes Bewusstsein der Bevölkerung für den Wert von Natur im Dorf und damit ein enormes Potenzial, sich für deren Schutz zu engagieren. Denn wir wissen aus unserer Erfahrung: Nur was man kennt, das schätzt und schützt man auch.“

Ziel des gemeinsamen Engagements der Biologischen Stationen ist die Erhaltung der Artenvielfalt und die Stärkung vielfältiger Lebensräume im Dorf. Das Projekt „Na-Tür-lich Dorf – Naturschutz vor der Haustür“ wendet sich an alle Menschen aus den LEADER-Regionen Eifel und Zülpicher Börde, die sich in ihren Orten für Arten- und Ressourcenschutz einsetzen. Die Projektleiterinnen unterstützen die Aktiven vor Ort durch fachkompetente Beratung, ein breites Vernetzungsangebot und Sachmittel. Finanziell getragen wird das Projekt teils über eine LEADER-Förderung der Europäischen Union, teils von dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW. Den Eigenanteil von 35 Prozent übernehmen die beteiligten Landkreise.

Projekte
Seit Mitte des Jahres laufen über das Projekt initiiert zahlreiche Einzelmaßnahmen in den LEADER-Regionen Eifel und Zülpicher Börde: Im Rhein-Erft Kreis wurden zum Beispiel an etlichen Privathäusern Schwalbennisthilfen angebracht, um die vorhandenen (Rest-)Populationen der Mehlschwalben zu stärken. Viele Bürger*innen baten darum, dass zusätzlich Kotbretter unter den Schwalbennestern montiert werden. „Wir haben ja nichts gegen die Schwalben, aber der Dreck ist schon sehr lästig“, bestätigt eine Anwohnerin aus Niederberg. Auch hier findet das Projekt Anknüpfungspunkte und ermöglicht durch Fachwissen praktische Lösungen.

Zur Unterstützung der Insektenfauna wird der Bau von Insektenhotels gefördert: „Bei Wildbienennisthilfen kann man leider auch viel falsch machen. Ich stehe mit Rat und Tat zur Seite und besorge Materialien, die besonders gut geeignet sind“, erklärt Astrid Mittelstaedt, Projektleiterin der Biologischen Station Bonn / Rhein-Erft e.V.

Für die heimischen Artenvielfalt und unter ästhetischen Gesichtspunkten bepflanzte der Obst- und Gartenbauverein Kelz im Kreis Düren an der St. Michaels Kirche gemeinsam mit der Staudengärtnerin Astrid Lönißen ein Wildstaudenbeet als Inspiration für die Dorfbevölkerung. „Wir möchten bei den Themen Wildstauden und naturnahe Gartengestaltung den Menschen zeigen, dass ‚wild‘ nicht unbedingt ‚ungepflegt‘ heißen muss“, erklärt die Projektleiterin der Biologischen Station Düren, Sarah-Maria Hartmann. Bei Dorfspaziergängen, meist durch die Ortsvorsteher*innen initiiert, werden Flächen für eine Wildblumenwiesen-Einsaat, Staudenbeete oder Nisthilfen lokalisiert und die Dorfbevölkerung animiert beim Schutz der dörflichen Biodiversität mitzuwirken.

Im Kreis Euskirchen betreut Projektleiterin Jennifer Thelen verschiedene Einsaatflächen im Stadtgebiet Schleiden und eine Vielzahl von privaten Einsaatprojekten in beiden LEADER-Regionen. „Die Anfragen nach Regiosaatgut und einer Flächenaufwertung steigen. Was als kleine Initialfläche im privaten Bereich begonnen hat, hat sich auch in die Nachbarschaft verbreitet. Ich sehe das als positives Zeichen für ein wachsendes Umweltverhalten.“ Das eingesetzte, regionale Saatgut wurde dazu vollständig über das Projekt finanziert und die fachliche Anleitung für die Ansaat und Pflege der artenreichen Blühflächen übernahm die Projektleitung.


In Kooperation mit der Monschau Touristik konnten interessierte Bürger*innen bei einem Vortrag der Naturgartenplanerin Ulrike Aufderheide in der Vereinshalle in Monschau-Höfen mehr über die Vorteile und Gestaltung heimischer Blühflächen erfahren. „Wissensvermittlung ist ein wichtiger Baustein für das Verständnis unseres Projektes, eine Anleitung zur Selbsthilfe“, sagt Henrike Körber, Projektleiterin in der StädteRegion Aachen.

„Wir wollen Vorbilder schaffen, die Menschen überzeugen.“

Die Projektleiterin freut sich deswegen über die Zusammenarbeit mit mehreren Ortsvereinen bei der naturnahen Umgestaltung ihrer dörflichen Gemeinschaftsflächen. Sonderwünsche, wie der Aufbau eines Obstlehrpfades und das Aufstellen von Bienenhotels an beliebten Dorfplätzen werden gerne unterstützt. Im kommenden Jahr ist als Großprojekt die Ergänzung eines Schulgeländes mit neuzugestaltenden Naturecken vorgesehen. Ein naturpädagogisches Programm wird die Schüler*innen einbeziehen und ihnen die Ideen der Veränderungen nachhaltig näherbringen.

Wie die Beispiele zeigen, reicht das Spektrum der Aktivitäten von größeren Projekten, wie der Umgestaltung kommunaler Flächen, bis hin zur Beratung und Anlage von Staudenbeeten und Wildwiesen im Privatgartenbereich. Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt. Besonderes Ziel ist der Einsatz vor allem einheimischer Pflanzenarten rund um das eigene Haus und im Dorf, um der heimischen Tierwelt Lebensräume anzubieten bzw. zurückzugeben.

Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält das LEADER-Projekt einen „Vielfaltsbaum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das Projekt einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.Über einen persönlichen Austausch, Anregungen und neue Projektideen freuen sich die vier Projektleiterinnen jederzeit.

Kontakt und weitere Informationen:
Biologische Station im Kreis Düren e.V.: Sarah-Maria Hartmann, 02427-94987-24,
, www. biostation-dueren.de

Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V.: Jennifer Thelen, 02486-9507-17, , www.biostationeuskirchen.de

Biologische Station Bonn/Rhein-Erft e.V.: Astrid Mittelstaedt, 0176-6524-9956,
, www.biostation-bonn-rheinerft.de

Biologische Station in der StädteRegion Aachen e.V.: Dr. Henrike Körber, 02402-12617-26, , www.bs-aachen.de

11.12.2020NaturEifel0 Kommentare redaktion

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