Monschau: Sie gehört inzwischen zu Monschaus Wahrzeichen wie das Rote Haus, die Burg oder der Weihnachtsmarkt – die Historische Senfmühle der Familie Breuer am Laufenbach. Fünf Generationen haben sich seit 1883 dem Senf verschrieben.
Dass der Senf der Familie lecker ist, das wissen alle, die ihn einmal probiert haben. Und dass er auch in Sachen Qualität überdurchschnittlich gut ist, das bestätigte im Juni 2015 die Stiftung Warentest: Der Monschauer Senf wurde im Vergleich von 20 mittelscharfen Senfsorten zum Testsieger erklärt. Die so genannte „sensorische Prüfung“ bestand er mit einer glatten Eins. Sein komplexes Aroma wurde in der Begründung besonders hervorgehoben.Natürlich sind die Breuers stolz auf diese Auszeichnung: „Die Leute erzählten mir immer, was sie besonders mögen. Beispielsweise Knoblauch- oder Meerrettich-Senf“, so Guido Breuer. Phantasie, Beobachtungsgabe und das „gewusst wie“ bei der Geschmackskreation führten letztlich dazu, dass die Senfmühle aktuell über 20 verschiedene Senfsorten im Angebot hat. Auf seinen ganz persönlichen Lieblingssenf angesprochen, hat Guido Breuer eine seiner typischen Antworten parat: „Haben Sie mal eine Mutter von zehn Kindern gefragt, welches ihr Lieblingskind ist?“
Als Lothar Dombrowski mit der WDR-Sendung „Mittwochs in …“ in der Monschauer Senfmühle zu Gast war und mit Sätzen wie „Der Senf ist nicht gut, er ist besser“ eine breite Öffentlichkeit für die historische Senfmühle begeisterte, war das der Startschuss für ein neugieriges und wissbegieriges Publikum. Seither ist die Senfmühle auf dem Vormarsch. Aus anfänglich wenigen Vorführungen zu den Geheimnissen der Senfherstellung wurden schnell Gruppenvorführungen für ein immer zahlreicheres Publikum.
Heute leitet Ruth Breuer in fünfter Generation die Geschicke des Familienunternehmens. Auch sie hat die kreativen Fähigkeiten der Geschmacksveredlung von ihrem Vater geerbt. Alleine die Sortennamen ihrer Kreationen lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen: Limonen-, Chili-, Tomaten-, Honig-, Mohn-, Bärlauch-, Riesling- und Feigensenf. Mit Ruth Breuer zog die moderne Kommunikationsgesellschaft mit allem Nachdruck in die historische Senfmühle ein. Neben der Gestaltung der Internetseiten sind inzwischen einige Produkt- und Verpackungsinnovationen auf sie zurückzuführen. Zusammen mit einem belgischen Confisseur wurde eine Senfpraline entwickelt, die einen Hauch fruchtige oder süße Senfsorten, aber neuerdings auch Chilisenf enthält – frei nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Aus der regionalen Enge des 19. Jahrhunderts der „Senffabrik Montjoie“ hat sich längst ein Handel weit über die Grenzen Monschaus hinaus entwickelt. Der Monschauer Senf reist inzwischen in vielen Geschmacksrichtungen um die ganze Welt.
Nähere Informationen im Netz unter www.senfmuehle.de
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