Heimbach: Die Organisation des Kammermusik-Festivals „Spannungen“ gleicht einem gigantischen Mosaik: Hunderte von bunten, schillernden Steinchen liegen bereit und müssen zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt werden. Eine riesige Herausforderung.
Bereits zum 22. Mal findet das weltweit renommierte Event im Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk statt, doch jedes Jahr stehen die Akteure vor neuen Herausforderungen. Im EIFELON-Gespräch schildert Dr. Hans-Joachim Güttler, Vorsitzender des Kunstfördervereins Düren, letzte Vorbereitungen für die grandiose Konzertwoche. Ab jetzt müssen die vorab geplanten Abläufe – wie bei Zahnrädern – reibungslos ineinandergreifen.
Erleichtert berichtet er, dass gerade die Programmheft-Seiten fertiggedruckt werden konnten. Am Montag werden die Hefte dann gebunden. „Dieses Heft umfasst die Arbeit eines ganzen Jahres. Wenn man das in der Hand hat, weiß man alles über ‚Spannungen‘.“ Über Jahre hat sich unter den Organisatoren ein Ritual einbürgert: „Wenn alles gesetzt und gedruckt ist, bekommen wir vom Layouter Helmut Müllejans eine kurze Mail: ‚Programmheft ist fertig!‘. Dann atmet das gesamte Team zum ersten Mal auf.“Eine der vielen Hürden ist genommen, doch „allein schon das Abholen der Musiker mit ihren Familien wird eine logistische Herausforderung“, erklärt Güttler. „Manche reisen bereits mittwochs vor dem ersten Konzert an, andere treffen später ein. Einer kommt in Köln, manch anderer in Düsseldorf an. Mal am Flughafen, dann wieder am Bahnhof.“ Für den Transfer stellt das Autohaus Herten fünf große Fahrzeuge zur Verfügung, in denen die Musiker mit ihren Instrumenten von der Unterkunft zu den Proben in der Internationalen Kunstakademie oder den Konzerten im Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk gefahren werden.“ Zuvor werden die Wagen an den Seiten noch mit dem „Spannungen“-Emblem ausgestattet. „Das ist eine sehr aufwändige Arbeit“, weiß Güttler. Als Fahrer, die rund um die Uhr einsatzbereit sind, stehen fünf studentische Kräfte zur Verfügung.
Für die Unterbringung der fast 40 anreisenden Künstler wurde mit vorgedruckten Zettel vorab eine schriftliche Umfrage gestartet: Wer kommt wann? Wer bringt seine Familie mit? Wer möchte wo untergebracht werden? Wie viele Zimmer werden benötigt? Aus all den abgefragten Informationen filterte sich schließlich der persönliche Bedarf jedes Musikers heraus. „Wir haben alles gemeistert. Und wenn jetzt noch etwas geklärt werden muss, regeln wir das telefonisch“, sagt Güttler spannungs-erprobt.
Ein unvorhersehbares Problem musste – so ganz nebenbei – auch noch geregelt werden. Bislang waren die rund 600 Stühle für die Konzertwoche „Spannungen“ in einer Halle nahe des Heimbacher Kraftwerks eingelagert. Doch dieser Raum stand plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Über persönliche Heimbacher Kontakte konnte kurzfristig ein neuer Lagerraum neben der ehemaligen Post gefunden werden. Dort wird die Bestuhlung am 16. Juni abgeholt und in der historischen Turbinenhalle aufgestellt – so, wie in dem Sitzplan eingezeichnet. Parallel dazu wird in der Kunstakademie das „Spannungen“-Büro eingerichtet. Dort können Musikinteressierte vorbeischauen, um noch Karten für das Festival zu bekommen.
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