Heimbach: Es summte und brummte wie in einem Bienenstock, als sich das Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk zum traditionellen Kinderkonzert nach und nach mit Hunderten von Schülern füllte.
Konzert-Atmosphäre mit Weltklasse-Musikern. Das war für die Pänz, aber auch für die begleitenden Pädagogen ein unvergessliches Erlebnis.
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Die Mitglieder der Rhythmik-AG des Stiftischen Gymnasiums begeisterten ihre Altersgenossen. [Foto: bwp]
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Pianist Lars Vogt (r.) und Moderator Malte Arkona begeisterten die Kinder. [Foto: bwp]
Die Pänz lernten während des Konzerts auch so ganz nebenbei, dass sich selbst weltbekannte Tenöre wie Julian Prégardien morgens „warm“ singen müssen. Schließlich starte ein Sportler ja auch nicht ohne Aufwärmtraining in einen Marathonlauf… Bei seiner Interpretation des „Frühlingslieds“ aus Franz Schuberts „Winterreise“ lauschten die Kinder mucksmäuschnstill, denn zuvor war ihnen die Entstehungsgeschichte einfach, aber emotional erläutert worden.
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Musik bedeutet harmonisches Miteinander, lernten die jungen Zuhörer bei dieser außergewöhnlichen Bach-Interpretation. [Foto: bwp]
Am Beispiel der Nymphe Syrinx, in die sich der zottelige Halbgott Pan verliebt hatte, brachte Flötistin Andrea Lieberknecht den Kindern einschmiegsam die gleichnamige Komposition von Claude Debussy nahe – am Flügel begleitet von Festivalleiter Lars Vogt. Um sich zu verstecken, erklärte Malte Arkona, wurde Syrinx in ein Schilfrohr verzaubert. Pan war entzückt von diesem besonders schön gewachsenen Rohr, schnitt es in fünf Teile und baute sich eine Flöte – die Panflöte. Bereits zu Urzeiten – so erfuhren die Kinder – sollen die Menschen auf angebohrten Knochen und Schilfrohren musiziert haben. Somit gehöre die Flöte zu den ältesten Instrumenten der Menschheitsgeschichte.
Ganz intensiv wurde es beim Thema „feelings“: „Musik kann Gefühle ausdrücken und gleichzeitig Gefühle wecken“, erläuterte Arkona. Dann forderte er die jungen Zuhörer auf, Gefühlsregungen zu nennen, die dann spontan in Musik umgesetzt würden. „Liebe!“, war der erste Wunsch eines der Kinder. Mit Cello, Klavier, Kontrabass, Flöte und Schlagwerk improvisierten die fünf Musiker zärtliche Töne. Beim Stichwort Traurigkeit hörten sich die Töne klagend an. Anschließend wurden Stress, Freude und Wut musikalisch interpretiert.
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Mit persönlichen Botschaften bedankten sich die Kinder. [Foto: bwp]
„Rhapsody in school“: Oboistin Viola Wilmsen in der Heimbacher Grundschule
Wie in den Jahren zuvor steht das kleine Städtchen Heimbach während der Festivalwoche unter Spannung. Auch diesmal sind die Schaufenster der hiesigen Apotheke mit großflächigen Fotos gefüllt. Und aus den Räumen der Internationalen Kunstakedemie auf Burg Hengebach perlt tagsüber Musik, denn hier finden die öffentliche Proben der Musiker statt.
Akademieleiter Professor Frank Günter Zehnder begrüßt den großen Besucherandrang: „Meist sind die rund 30 Plätze belegt.“ Es sei ein sehr gemischtes Publikum, das dieses kostenlose Angebot wahrnehme. „Darunter auch jede Menge junger Leute. Ich finde, das ist eine glänzende Zusammenarbeit“, hob er hervor. Sowohl Kursteilnehmer, als auch Dozenten seien von der musikalischen Untermalung ihrer Workshops begeistert. „Wir fühlen uns beflügelt.“
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