Heimbach, Düttling: Zehn Jahre ist es her, dass die Wildniswerkstatt, eine Umweltbildungseinrichtung des Nationalparkforstamtes Eifel, gemeinsam mit dem Hergartener Nationalpark-Gästehaus ihr Wald-Erlebnisprogramm anbietet. Insgesamt verzeichnete dieses Erlebnis-Terrain in den ersten zehn Jahren etwa 70.000 Teilnehmer bei 3.500 Veranstaltungen. „Das Zusammenspiel von Wildniswerkstatt und Gästehaus ermöglicht es uns, ganz neue Zielgruppen im Nationalpark zu empfangen. Auch überregionale Schulklassen, die sonst nicht für einen Tag kämen, lernen so das Schutzgebiet kennen“, fasste die verantwortliche Fachgebietsleiterin Jutta D‘Orsaneo das wald-pädagogische Konzept zusammen.
„Beide Einrichtungen sind ein Produkt gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Interessen. Diese Symbiose bietet Menschen mit und ohne Behinderungen ein einzigartiges Angebot, den Nationalpark, seine Natur aber auch Heimbach und die Region zu erleben. Der Nationalpark Eifel, seine Wildniswerkstatt und unser Gästehaus sind unverzichtbare Bestandteile des touristischen Angebots der Stadt Heimbach“, betonte Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer.
Gemäß der Nationalpark-Verordnung ist das circa 50 Hektar große Gelände als so genannte „Management-Zone“ ausgewiesen. Das bedeutet, dass Umweltbildung dort unabhängig von den vielen, sonst geltenden Ge- und Verboten des Nationalparks gestaltet werden kann. Ziel ist es, Wald und Wildnis mit allen Sinnen zu erleben. Das ermöglicht es Gruppen, den Wald hier auch abseits der Wege zu erkunden und mittags am Lagerfeuer bei Stockbrot und Würstchen zusammen zu kommen – von dieser Ausnahmeregelung profitierten auch die Besucher beim Jubiläum. Selbst, wenn es zwischendurch Bindfäden regnete.
Schon mit der Gründung des Nationalparks im Jahr 2004 entstand die Idee, in Düttling eine Umweltbildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche aufzubauen. Gleichzeitig dachte die Stadt Heimbach an den Umbau der alten Schule in Hergarten zu einem Gästehaus. Seit 2007 liegt die Verantwortung für die Betreuung der Besucher beim Betreiber des Hauses, dem Rureifel-Tourismus e.V. mit Geschäftsführer Gotthard Kirch.
Von den insgesamt 59 Schlafplätzen sind zehn rollstuhlgerecht eingerichtet. Jedes Zimmer ist mit einem eigenen Sanitärraum ausgestattet – Duschstühle, Pflegebetten, elektrische Türöffnungen sowie ein Blindenleitsystem machen die Einrichtung zu einem attraktiven Ziel für Menschen mit und ohne Handicap. In den vergangenen zehn Jahren übernachteten bei Klassenfahrten, Behindertenfreizeiten, Besinnungstagen oder anderen Aufenthalten insgesamt über 56.000 Personen im Nationalpark-Gästehaus.
Symbolhaft für die gute Verbindung beider Einrichtungen steht ein Pfad, der vom Gästehaus durch das benachbarte Wohngebiet direkt in die Wildniswerkstatt führt. Die geringe Steigung und die Wegbeschaffenheit erlaubt es auch Rollstuhlfahrern, problemlos von der Unterkunft in die Wildnis zu gelangen.
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