Heimbach, Hasenfeld: Vor wenigen Wochen wurde die Idee geboren: Zum ersten Mal rückten die Mitglieder des Angelsport Vereins Hasenfeld aus, um die Uferflächen des Rursees vom Müll zu befreien. „Franz-Josef Metzmacher, Geschäftsführer und Kassierer des ASV Hasenfeld, fand schnell Zustimmung, als er die Sammelaktion in den Gruppenchat einbrachte“, schildert Reiner Wergen die Initiative.
Umgehend organisierte Vereinsmitglied Bernd Nörig die Kommunikation mit der Stadt Heimbach und der Nationalparkverwaltung. „Unsere Idee wurde dort mit Freude angenommen und Unterstützung zugesichert. Müllsäcke sagte uns die Stadt Heimbach zu und ein Ranger versorgte uns morgens mit Schutzhandschuhen. Die Nationalparkverwaltung stellte uns auch einen Anhänger bereit und sorgte anschließend für den Abtransport der prall gefüllten Müllsäcke.“
Elf Vereinsmitglieder waren bereit, ihre Freizeit zu spendieren und die Aktion mit Begeisterung zu unterstützen. Natürlich unter Einhaltung der Coronaregeln. Der jüngste Teilnehmer war acht Jahre alt, der älteste in den 70ern. Gemeinsam wurden von 9.30 bis 12.30 Uhr die Büdenbachbucht, die Tonsbergbucht und das Inselufer von Müll befreit. Mittags konnte dann der gesammelte Müll in den bereitgestellten Anhänger gehievt werden.
„Die Aktion fand große Zustimmung bei den Touristen und Anglern, die wir an den Ufern antrafen. Wir stellten fest, dass viele von ihnen selbst Müllsäcke mit dabei hatten, um ihren eigenen Müll mit heimzunehmen. Andere brachten uns selbst Aufgesammeltes und viele bedankten sich für unsere Aktion.“ Anerkennend meint Reiner Wergen: „Wir haben während der Aktion tolle Gespräche mit Einheimischen und Touristen geführt.“
In Kleingruppen liefen die Umweltschützer das Rursee-Ufer ab und angelten Müll: Vergessene Flip-Flops, stehengelassene Grills, Pfandflaschen, Papier und… und… und… Besonders arbeitsintensiv war eine Stelle am See-Ufer, an der mutwillig Glas zerschlagen worden war. „Über eine Viertelstunde habe ich gebraucht, um alle Scherben aufzusammeln“, schildert Wergen und der Unmut in seiner Stimme ist nicht zu überhören. „So etwas ist grob fahrlässig“, merkt er an. „Nicht auszumalen, wenn dort Spaziergänger barfuß entlanglaufen.“ Außerdem sei die Fundstelle der unzähligen Scherben in unmittelbarer Nähe der Bewaldung gewesen. Dort hätte die direkte Sonneneinstrahlung wie ein Brennglas wirken und einen verheerenden Waldbrand auslösen können.
Um auch die so genannte ‚Liebesinsel‘ im Rursee zu säubern, setzten die Angler mit ihrem Boot über, ein Beiboot für die Müllsäcke im Schlepptau. „Wir gingen einmal quer über die Insel, um allen Dreck aufzusammeln und per Boot zum Ufer zurückzubringen.“
Am nächsten Tag wurde der, mit blauen Säcken voll beladene Autoanhänger von Rangern des Nationalparks abtransportiert und der Zivilisationsmüll endgültig entsorgt. „Eigentlich müsste auch die Steinuferseite bei Schmidt dringend entmüllt werden“, weiß Wergen aus Erfahrung. Das aber hebe man sich fürs nächste Mal auf. „Alle habe den Müllsammeltag als tolle Gemeinschaftsaktion erlebt, auch wenn wir hinterher total groggy waren“, zieht Reiner Wergen Resümee. Kein Wunder, in praller Sonne bei 33 Grad.
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