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Vor einigen Tagen konnte auch das ehemalige Kloster Mariawald wieder für Besucher öffnen. [Foto: bwp]

Corona-Krise stellt Kloster Mariawald vor große Probleme

Heimbach, Mariawald: Nach ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen haben seit Dienstag auch die gewerblichen Betriebe – also Gaststätte und der Klosterladen – der ehemaligen Abtei Mariawald wieder geöffnet – allerdings ebenfalls nur nach den strikten, gesetzlichen Vorgaben.

Während der Zwangspause waren die meisten Mitarbeiter in Kurzarbeit, trotz alledem musste die berühmte Erbsensuppe weiter produziert werden. „Wir versenden sie ja in alle Welt“, erklärt Wolfgang Nowak, Geschäftsführer der weltlichen Belange, und ergänzt: „In der Schließungsphase von Mariawald war die Nachfrage besonders groß. Es schien fast, so als ob die Menschen nicht nur Klopapier und Nudeln, sondern auch unsere Suppe gehamstert haben.“

Die Wiedereröffnung gestaltete zunächst etwas schwierig und stockend: „Es änderte sich ja immer wieder etwas an den Bestimmungen. Samstag um neun Uhr erhielten wir dann die Nachricht, dass wir ab Montag wieder loslegen können.“ So schnell konnte das Team um Wolfgang Nowak den Neustart aber nicht stemmen. „Wir mussten ja erst nach dem vorgeschriebenen Hygienekonzept umrüsten und jede Menge Restriktionen umsetzen.“

Um den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den einzelnen Gästen garantieren zu können, wurden vor der Selbstbedienungstheke Entfernungsstreifen angebracht. Auch die mittleren Plätze auf der Außenterrasse mussten abgesperrt werden. „Wir konnten sie nicht einfach wegräumen, weil sie einzementiert sind.“ In der Innengastronomie müssen die vorgeschriebenen Regeln ebenfalls eingehalten werden. Somit können nur ein Drittel der sonst üblichen Plätze belegt werden. „An den ersten beiden offenen Tagen kamen nur Stammkunden“, freut sich Nowak über die Treue der Mariawald-Besucher. „Wir haben für unsere Organisation viel Lob bekommen“, betont der Geschäftsführer. Auch vom Ordnungsamt der Stadt Heimbach.

Damit während der Mahlzeiten der Mindestabstand eingehalten werden kann, wird den Wanderern und Besuchern – nachdem sie sich in eine Gästeliste eingetragen haben – ein Platz zugewiesen. Griffbereit auch stets Sprühflaschen mit Desinfektionsmitteln. „Die haben wir schon vor Wochen bestellt.“ Nach jedem Gästewechsel werde das Mobiliar desinfiziert. Ein immenser zeitlicher Aufwand, der Wolfgang Nowak ins Grübeln bringt. „Wir brauchen einfach drei Mitarbeiter mehr.“ Deshalb habe man bereits auf Facebook nach Verstärkung gesucht. „In dieser momentanen Besetzung halten wir das nur wenige Wochen durch. Deshalb können wir selbst nicht ausschließen, wochentags zu schließen und nur an den Wochenenden zu öffnen.“

Ich wache morgens mit dem Gedanken auf, was können wir besser machen. Wir brauchen einen langen Atem und müssen mit spitzem Stift rechnen,

schildert Nowak die Finanzsituation des Kloster. „Im Winter lief es schlecht. Erst fegten die heftigen Stürme Ziegel vom Dach und dann brannte es Ende Februar in der Herrentoilette der Gaststätte, wobei Brandstiftung vermutet wird.“ Doch dann kam das Frühjahr und die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison 2020. Die Corona-Pandemie machte dem Mariawald-Team einen Strich durch die Rechnung. Momentan zahle man jeden Tag einige hundert Euro drauf, zieht Nowak Bilanz.

In der Klosterküche wurde auch während der Schließungszeit der Klostergaststätte unter strikten Hygienemaßnahmen weiterhin die bekannte Erbsensuppe gekocht und in Konservendosen abgefüllt. Denn es gab – trotz aller Einschränkungen – auch Lichtblicke „Von Manufactum, dem Warenhaus der guten Dinge, kam während der Krise ein Großauftrag über 1.800 Dosen Mariawalder Erbsensuppe“, erzählt Nowak. „So viel wurden mit einem Auftrag noch nie bestellt.“

Abschließend berichtet er: „Christi Himmelfahrt musste dann zum ersten Mal ein großer Besucherandrang unter den neuen Vorschriften und Hygienerichtlinien gemeistert werden. Der ‚Stresstest‘ war im Großen und Ganzen erfolgreich. Das neue Mariawalder System mit Platzzuweisungen war für die Kunden zwar gewöhnungsbedürftig, wurde aber sehr gut angenommen. Die Disziplin der Kunden war erstaunlich gut. Man merkte, die Besucher freuten sich, endlich wieder auf der Terrasse ihre Erbsensuppe genießen zu können. Dafür nahm man auch die Mundschutzpflicht und die Prozedur der Kontaktdatenerhebung gerne in Kauf. Das Mariawalder System wurde sogar mehrfach ob seiner klaren Verständlichkeit gelobt. Dieser Tag gibt Anlass zur Hoffnung“.

Klosterführungen starten voraussichtlich wieder ab dem 31. Mai 2020
Jeweils Sonntags um 14.00 Uhr werden etwa 90-minütige Führungen durch den ehemaligen Klausurbereich des Klosters angeboten. Um Anmeldung wird gebeten unter 02446 – 950629 (Klosterladen). Die Teilnehmerzahl je Führung ist im Normalfall auf circa 20 Personen beschränkt. In Corona-Zeiten werden es weniger sein. Teilnehmerkarten sind im Klosterladen für 5,00 Euro erhältlich.
Zusätzlich können für Gruppen nach Absprache Sonderführungen vereinbart werden.
Für Rückfragen steht Wolfgang Nowak unter der Telefonnummer 02446 – 950612
oder per Mail an zur Verfügung.
22.5.2020LebenHeimbach, Mariawald0 Kommentare bwp

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