Heimbach, Mariawald: Das berühmte Trappistenkloster Mariawald im Kermeter wird zum 15. September aufgehoben.
Die Kongregation für die Institute des geweihten Lebens in Rom hat entschieden, dass der Konvent Mariawald zum 15. September aufgelöst wird,
so eine Presseaussendung des Bistums Aachen am heutigen Freitag.
Damit schließt das einzige Trappistenkloster in Deutschland nach über 500 Jahren endgültig seine Pforten. Die Mönche verlassen die traditionsreiche Abtei, ein Teil der Brüder wird in Pflege- und Senioreneinrichtungen untergebracht. Die jüngeren Mitglieder des Konvents verteilen sich auf andere europäische Klöster ihrer Wahl.
In Mariawald wurde die heilige Messe nach dem alten tridentinischen Messritus in Lateinischer Sprache und mit dem Rücken zu den Gläubigen gefeiert. Papst Benedikt XVI hatte in einer Dispens den Mönchen gestattet, die Messe nach dem vorkonziliaren Ritus zu zelebrieren. Auch das Klosterleben fand in Mariawald seit 2008 wieder nach den strengen Regeln aus der Zeit vor dem 2.Vatikanischen Konzil statt.
Diese Form der Messfeier ist und war in der katholischen Kirche nicht unumstritten. Mit der Auflösung des Klosters Mariawald ist dieser latente Konflikt im Bistum Aachen nun beseitigt.
Nach der Auflösung des Klosters wird – bis über die weitere Nutzung von Mariawald entschieden ist – die regelmäßige Feier von Gottesdiensten in der Klosterkirche nicht mehr möglich sein, die Kirche wird aber weiterhin zum persönlichen Gebet und für Gottesdienste von Pilgergruppen offen stehen, so der Pressetext.
Der Verein „Kloster Mariawald“ wird weiterhin die Verantwortung für die Immobilien des Klosters behalten. Er wurde nach einer Satzungsänderung um Mitglieder, die der Bischof von Aachen ernennen konnte, erweitert. In den Vorstand wurden Dom Bernardus von Tilbourg, der letzte Abt des Klosters, der Heimbacher Bürgermeister Peter Cremer und Pfarrer Rolf-Peter Cremer, Leiter der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung des Bistums Aachen, gewählt. Neuer Rektor der bisherigen Klosterkirche wird ab dem 16. September Pfarrer Dr. Christian Blumenthal aus Heimbach.
Der Verein hat im wesentlichen in der kommenden Zeit drei Ziele: Die Sicherstellung des Unterhalts der Mönche, die Fortführung der wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe und die Unterstützung der Weiterentwicklung von Mariawald als Ort der Spiritualität und der geistlichen Ausstrahlung. Damit ist auch die Zukunft der Klosterbetriebe gesichert.
Mit einem feierlichen letzten Gottesdienst am Samstag, dem 15. September, um 11.00 Uhr dankt das Bistum Aachen dem Trappistenorden für die Jahrhunderte lange Präsenz in der Eifel. Gefeiert wird die Heilige Messe von Weihbischof Karl Borsch, Bischofsvikar für das Ordenswesen, zusammen mit dem Abt von Tilbourg, Bernardus Peeters, der derzeit auch Abt in Mariawald ist, dem Abt des Gründungsklosters Oelenberg, Dominique-Marie Schoch, Pfarrer Dr. Christian Blumenthal aus Heimbach, sowie den beiden ehemaligen Äbten von Mariawald, Dom Francois de Place und Dom Bruno Gooskens.
Wir hoffen, dass Mariawald auch weiterhin ein Ort mit spiritueller Strahlkraft bleiben wird, ein Ort der Einkehr und ein Anziehungspunkt für Pilger und Touristen bleibt,
sagt Weihbischof Karl Borsch.
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