Kreise, Kreis Euskirchen: Kabuli Palau, Kibbeh, Bagele bil dehn, Spritzgebäck Eifler Art – dies sind nur einige der Rezepte, die den Kochkalender „Esskulturen im Kreis Euskirchen“ zieren. Er ist ein weiterer Baustein zum Thema Integration im Kreis Euskirchen. Essen verbindet haben sich die Mitarbeiter im Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ) gedacht und im Herbst letzten Jahres mit der Umsetzung begonnen. Zwölf leckere Rezepte können nun nachgekocht werden. Dazu gibt es Informationen zu den elf Kommunen, die zum Kreis Euskirchen gehören. Gekocht haben Menschen aus sechs Nationen, die in diesen Kommunen leben. „Dies ist ein besonders spannendes Projekt“, meint Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates, bei der Vorstellung des Kalenders im Kreishaus. Der Kalender werde dazu führen, dass die Esslandschaft im Kreis Euskirchen bunter werde, ist sich Poth sicher.
In der Vergangenheit hat es schon verschiedene Kochabende mit Migranten gegeben, die auf große Resonanz stießen. Sie hätten gemerkt, dass es bei diesen Abenden viel Freude gab und es sei der Gedanke aufgekommen, das Thema Kochen weiter fortzuführen, erzählt Roland Kuhlen vom KoBIZ. Als dann im Oktober noch Gelder zur Verfügung standen, war die Idee schnell geboren, einen Kochkalender zu produzieren. Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus „KOMM-AN-NRW“ vom Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Mit Hilfe der Kommunen waren passende Familien schnell gefunden, die Rezepte aus ihren Heimatländern beisteuern wollten. Doch es wurden nicht nur Rezepte gesammelt, es wurde bei den Familien auch gekocht. „Wir haben viele Lebensgeschichten erfahren“, sagt Kuhlen. Rezepte aus Aserbaidschan, Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea und der Eifel sind auf diese Weise zusammengekommen. Damit der Kalender auch optisch ansprechend ist, wurden die Gerichte vor Ort bei den Familien von Mohammed Isso fotografiert. Die genauen Mengenangaben für die Rezepte herauszufinden stellte die KoBIZ-Mitarbeiter vor kleinere Probleme: „Oft wird nach Gefühl gekocht und wir mussten die Mengenangaben schätzen“, lacht Kuhlen. „Es war schön, wie offen und gastfreundlich wir aufgenommen wurden“, ergänzt KoBIZ-Mitarbeiterin Judith König.Auch Jaunach Dandal, der aus dem syrischen Homs stammt, hat ein Gericht – Kabsetres – beigesteuert. Seit zwei Jahren wohnt er in Euskirchen und bietet mittlerweile Kochabende im Haus der Familie an. Er habe ein Stück seiner Kultur zeigen wollen. Auch Für Michael Fulde, der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit in Bad Münstereifel engagiert, war die Erstellung des Kalenders ein gelungenes Projekt. Die Integrationsarbeit sei noch lange nicht beendet und das Kochprojekt eine wunderbare Gelegenheit, sich kennen zu lernen. „Die Menschen kochen mit Herzblut“.
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