Kreise, Kreis Euskirchen: Seit nunmehr 40 Jahren agiert das Marien-Hospital Euskirchen als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn. Dieser Status befähigt das Krankenhaus, neben seiner klinischen Versorgung der Patienten auch zur Ausbildung angehender Ärzte beizutragen.
Bereits 1972 bewarb sich das Euskirchener Marienhospital beim NRW-Ministerium für Wissenschaft und Forschung als Akademisches Lehrkrankenhaus. Dann dauerte es noch fünf Jahre, ehe am 3. Oktober 1977 die ersten 33 Absolventen des „Internat Jahres“ im Krankenhaus der Kreisstadt eintrafen. Damals wurden die Studenten über ein Losverfahren den teilnehmenden Kliniken zugeteilt. Seit dem Beginn wurden im Marienhospital Euskirchen in den vergangenen 40 Jahren 850 Studenten erfolgreich zum Staatsexamen geführt.Von Beginn an verfügte das Marien-Hospital über ein Akademisches Lehrsekretariat, das sich eigens um die Teilnehmer am Praktischen Jahr (PJ) kümmert. Dieses Sekretariat wird seit Jahren von Silvia Schömer geleitet.
Seit gut zwei Jahren können sich nicht nur die Studenten der Uni Bonn um die Plätze für das Praktische Jahr bewerben, sondern über eine eigens angelegte Internetplattform auch angehende Mediziner aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese einjährige Ausbildung können die Studenten in unterschiedlichen Abteilungen absolvieren. Egal, ob in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Anästhesie, Schmerztherapie oder in der Intensiv- und Palliativmedizin. Auch zwischen Gastroenterologie, der Gefäßchirurgie, der Gynäkologie, Innerer Medizin, der Kardiologie, Neurologie, Orthopädie oder der Unfallchirurgie kann gewählt werden. Plätze stehen ebenfalls in der Psychiatrie, Psychotherapie oder Radiologie bereit. Das Ausbildungsjahr endet mit der Abnahme des Staatsexamens, das die angehenden Ärzte dazu befähigt, die Approbationsurkunde zu beantragen. Neben der Wissensvermittlung in Form von Vorlesungen und Seminaren gehört auch die praktische Ausbildung in unterschiedlichen Disziplinen dazu. „Die Ausbildung ist das A und O für jeden Studenten. Dabei ist die Simulationstechnik das Wichtigste, was wir den Absolventen bieten können“, erklärt Professor Dr. Heinz Michael Loick, der Ärztliche Direktor und PJ-Beauftragter des Marienhospitals.
Das Euskirchener Krankenhaus verfügt seit einiger Zeit über eine Vielzahl von Gerätetools, an denen die Studenten den Umgang mit chirurgischen Instrumenten üben können. Auch Notsituationen können nachgestellt werden. An der Patientenpuppe „Anton“ wird das Reanimieren wie im wirklichen Leben nachgestellt. Dabei kann nicht nur die Sofortmaßnahme simuliert werden sondern auch das Setzen eines Beatmungsschlauchs.
Dass sich die PJ-ler im Marienhospital wohlfühlen, macht Professor Dr. Loick an mehreren Dingen fest: „Zum einen ist es sicherlich unsere familiäre Atmosphäre, zum anderen natürlich auch unser günstiger Standort zwischen Aachen, Köln und Bonn.“ Die Studenten erhalten dabei ein Ausbildungsgeld von monatlich 400 Euro bei freier Kost. Im Appartementhaus stehen Wohneinheiten für wenig Geld zur Verfügung. Außerdem können sie alle Einrichtungen, wie zum Beispiel den Betriebskindergarten, nutzten.
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