Mechernich, Lückerath: Hochbetrieb und ausgelassene Stimmung herrschte im gesamten 320-Seelen-Ort Lückerath bei der 38. Kinderkirmes, die bei schönem Herbstwetter über die Bühne ging. Traditionsgemäß ist der Kirmes-Sonntag in Lückerath den Kindern vorbehalten. Schätzungsweise 7.000 Besucher kamen zum Fest. „Alles wieder super gelaufen“, war am Ende der Vorsitzende der Hilfsgruppe Eifel, Willi Greuel, zufrieden.
Den ganzen Tag über standen die Kinder im Mittelpunkt. Ein Konzept, das bei der Kinderkirmes nun schon seit fast 40 Jahren funktioniert und tausende Besucher anlockt. Sieben Stunden lang präsentierten die Moderatoren Willi Greuel und Heinz Rolf Meyer ein Unterhaltungsprogramm der Extraklasse. Den Auftakt auf der großen Veranstaltungsbühne machte die Bigband der Euskirchener Marienschule. Am Mittag knubbelten sich die Kinder vor der Bühne, als die Biene Maja vom ZDF und Kinderliedersänger Uwe Reetz agierten. Im Kinderzirkus begeisterten Zauberer Martino und Clown Peppino die kleinen Festbesucher. Abseits der Haupt-Flaniermeile hatten die Organisatoren ein großes Kinderspiele-Land aufgebaut: Karlo Klötzchen, ein Karussell, eine Kindereisenbahn, eine Hüpfburg und viele andere Spielmöglichkeiten waren dort vorhanden.
Unter den kleinen und großen Festbesuchern waren in diesem Jahr zahlreiche Flüchtlingsfamilien aus dem Raum Mechernich und Kall, die zur Kinderkirmes eingeladen und mit drei Bussen nach Lückerath gebracht worden waren. „Wir wollten den Eltern und Kindern mal einfach einen schönen Tag bescheren“, freute sich Willi Greuel über den Besuch der Familien, die sich in einzelnen Gruppen unter die Menschenmenge mischten.
Der Musikverein Cäcilia Floisdorf unter Leitung des Dirigenten Peter Züll, eine albanische Kindertanzgruppe, die „Lückenfüller“, die Band „2the Univers“ und die kleine Sängerin Emily („Hast Du heute schon gelächelt?“) wechselten sich auf der Showbühne ab. Stets auf Achse war der Bonner Komödiant „Zwille Zimmermann“ – einmal als völlig durchgeknallter Wachtmeister „Bruno Schmitz“, dann als tanzender „Pfarrer Lämmerhirt“.
Mitten im Getümmel war auch ein Künstler, in dem die Besucher den ehemaligen Nationaltorwart Olli Kahn zu erkennen glaubten. Es war jedoch der Schnellzeichner Johannes Habig, der als Olli-Kahn-Double dem Original verblüffend ähnlich sah. Wandernd im Dorf unterwegs waren die Wahlener „Stehtischmusikanten“, die an unterschiedlichen Standorten im Dorf Musik machten.
Zugunsten der befreundeten Hilfsgruppe Eifel hatte der Nordiraker Karwan Mohammed, Inhaber des Salons „Karwans Hairtuning“, einen mobilen Friseursalon aufgebaut, wo er Festbesuchern gegen eine Spende für die Hilfsgruppe die Haare schnitt. Am Info-Stand der Hilfsgruppe Eifel konnten die Besucher den Geldbetrag schätzen, der sich in einer Dreiliter-Schnapsflasche befand.
Zum 30. Mal in Folge fand bei der Kinderkirmes in Lückerath die Weltmeisterschaft im Prommekern-Weitspucken statt. Etwa fünfzig Teilnehmer probierten ihre eigene Spucktechnik, rollten die Zunge und spitzen die Lippen, um den Obstkern so weit wie möglich zu katapultieren. Hier erwies sich die Titelverteidigerin Jenny Goebel aus Stadtkyll („Ich esse nicht gern Pflaumen“) in der Frauenklasse erneut als Favoritin. Mit einer Weite von 7,20 Metern verteidigte sie ihren Titel, den sie schon seit vielen Jahren hält, erneut. Seit wann sie Weltmeisterin ist, wusste sie nicht mehr genau. „Ich glaube es sind jetzt schon 15 Jahre“, vermutete die rothaarige Frau aus Rheinland-Pfalz. Bei den Männern siegte der Lückerather Alexander Kämmer, der den Kern auf eine Weite von 8,60 Meter spuckte. Bei den Kindern und Jugendlichen wurden Emanuel Klinkhammer (3,90 Meter) und Lara Murk (4,55 Meter) Prommekern-Weltmeister. [pp]
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