Mechernich, Wachendorf: Damit die prächtige Kastanienallee in Wachendorf nicht „die Motten kriegt“, ist am Samstag, 3. Dezember, ab 9.00 Uhr, Laubharken im ganz großen Stil angesagt. Um die Allee zu erhalten, die zu den schönsten im Kreis Euskirchen zählt, sind an diesem Tag wieder viele Helfer auch von außerhalb erwünscht, die das Laub einsammeln. Der Bauhof stellt die Gerätschaften zur Verfügung, die Dorfbewohner sorgen mit frischen Reibekuchen und Kuchen für die nötige Stärkung, die Stadt Mechernich stiftet kalte und warme Getränke.
Der Junggesellenverein und die Alte-Herren-Mannschaft des SV Wachendorf werden das Laub tonnenweise in bereitstehende Container laden. Der Bauhof transportiert die Container dann zum Kompostwerk des Kreisabfallwirtschaftszentrums in Strempt, wo die Larven der Miniermotte bei Temperaturen von 70 bis 80 Grad sicher vernichtet werden. Die Rosskastanienminiermotte, ein Kleinschmetterling mit langem Namen und knapp acht Millimetern Spannweite, ist ein Unheil bringender Mini-Schädling. Noch vor Jahren sorgten die Larven der Motte dafür, dass die Kastanien bereits früh eine herbstliche Note bekamen. „2008 und 2009 etwa waren die Bäume schon im Hochsommer kahl“, erinnert sich Helmut Schmitz, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Stadt Mechernich, an den traurigen Anblick.
Schuld daran waren die Larven, die das Laub mit ihren Fraßgängen zerstörten. Die Blätter wurden braun, fielen ab und die Kastanien trieben im Herbst erneut grün aus. Ein Kraftakt, der die stattlichen Bäume zusätzlich schwächte, was dazu führte, dass sie immer weniger Früchte bildeten. Dass die Motten-Attacke der Vergangenheit angehört, ist dem tatkräftigen Einsatz vieler freiwilliger Helfer zu verdanken, die sich seit Jahren in Wachendorf versammeln, um das befallene Laub einzusammeln. „Die Miniermotte kann bis zu drei Generationen pro Jahr ausbilden, von denen die letzte im Laub auf dem Boden überwintert und sich für den nächsten Befall im neuen Jahr bereithält“, erklärt Helmut Schmitz, warum er und Ortsvorsteher Heinz Theo Wolfgarten seitdem jedes Jahr erneut Motten-Alarm schlagen. „Das ist und bleibt eine Daueraktion“, fürchtet Schmitz. [pp]
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