Nideggen: Nächstes Wochenende, am 21. und 22. Mai, wird es ritterlich auf Burg Nideggen: Dann schlägt der Deutsche Ritterconvent hier sein Lager auf. Im Rahmen des Internationalen Museumstages 2016 „Museen in der Kulturlandschaft“ bietet er mittelalterliche Geschichte zum Anfassen. 40 Mitglieder des 140 personenstarken Konvents aus sechs Bundesländern lassen die Besucher der Burg Nideggen miterleben, wie es sich in einem Ritterlager lebt, bieten historisches Handwerk und Handarbeit zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen. Jeder, der möchte, darf sich im aufgeschlagenen Lager im Eingangsbereich der Burg umsehen.
Gert Klein ist der Mann, der den Konvent gegründet und sich das passende Konzept ausgedacht hat. Schon seit 50 Jahren ist der inzwischen 70-Jährige im „Mittelalterfieber“. 2005 dann hat er akribisch recherchiert und festgehalten, wie die Menschen damals wirklich gelebt haben, wie sie gekleidet waren, wie sie Turniere bestritten haben. Kleidung, Ausrüstung, Gebrauchsgegenstände, Mobiliar, das alles hat er in Büchern studiert und nachgebildet. Die Personen, die er und die Mitglieder des Konvents verkörpern, haben damals wirklich gelebt, darunter auch die Grafen von Jülich und von Berg, einstige Besitzer der Burg Nideggen. „Uns geht es darum, hochmittelalterliche Figuren und ihr Leben real darzustellen“, erklärt Gert Klein und spricht von der Zeit zwischen 1190 und 1320.
Sozialen Stand – ob Handwerker, Stadtbürger oder Ritter- mit dem dazu gehörenden Verhalten dokumentiert der Konvent optisch, stellt Situationen aus dem damaligen Alltag nach. Museumsbesucher haben die Möglichkeit, diesen „historischen“ Rittern, Grafen, Steinmetzen, Burgfräuleins „in echt“ ihre Fragen zu stellen oder auch einfach mal die Materialien ihrer Kleidung und Ausrüstung zu befühlen.Die Infanterie beispielsweise zeigt, welche Waffen im Mittelalter verwendet wurden und wie man sie benutzte. „Eine Burgbelebung, die der Information dient“, erzählt Klein. Damit meint er keinen mittelalterlichen Markt. Passend zu dem, was die jeweilige Burg heute noch an Räumen und Burgteilen bietet, wie in Nideggen zum Beispiel der Wohnturm oder der Palas, füllen die Mitglieder des Konvents diese in den dazugehörenden Personenrollen mit Leben.
Am 21. und 22. Mai präsentieren sie dann auch um 14.00 Uhr die Mode des Adels zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert auf dem Palas. Um 16.00 Uhr folgt eine Waffen- und Rüstschau mit anschließendem ritterlichen Schaukampf. „Damals herrschte noch höfisches Verhalten mit klaren Regeln, selbst bei kriegerischen Auseinandersetzungen“, erläutert Museumsleiterin Luzia Schlösser. Die damals gültigen Rituale können die Besuchern hautnah im Palas der Burg erleben. Für das leibliche Wohl sorgt ein Mahl – gekocht nach mittelalterlicher Rezeptur.
Der Eintritt ins Ritterlager ist an beiden Tagen gratis. Am Sonntag, dem Internationalen Museumstag, öffnet auch das Burgenmuseum kostenlos die Türen. Weitere Auskünfte gibt es unter 02427 – 6340 oder . Informationen zum Deutschen Ritterconvent gibt es unter www.loewenbanner.de.
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