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Das größte, noch funktionierende Mühlrad der EIFELON-Region ist in Embken zu besichtigen. [Foto: bwp]

Jubiläum: 25 Jahre „Tag des offenen Denkmals“

Eifel: Wer Interesse an Kultur- und Baugeschichte hat, sollte sich den 9. September vormerken, denn dann wird wieder der „Tag des offenen Denkmals“ gefeiert. Bereits seit 25 Jahren lenkt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am zweiten September-Sonntag den Fokus auf die Rettung und Bewahrung unseres kulturellen Erbes. Das diesjährige Motto lautet „Entdecken, was uns verbindet” und bezieht sich explizit auf das Europäische Kulturerbejahr 2018.

In diesem Jahr wird der „Tag des offenen Denkmals“ um 11.00 Uhr auf dem Kölner Alter Markt offiziell eröffnet. Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Domstadt, wird die interessierten Besucher in die Thematik einführen. In einer Gesprächsrunde zur Frage „Wie wichtig ist die Erhaltung unserer Denkmallandschaft und was kann das Europäische Kulturerbejahr beisteuern?“ kommen Dr. Barbara Hendricks, MdB, Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Bundesbauministerin a. D., Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin und Leiterin des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland, Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, und Dr. Thomas Werner, Stadtkonservator und Leiter des Amts für Denkmalschutz und Denkmalpflege der Stadt Köln, zu Wort. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von den Kölner Ratsbläsern und den Bläck Fööss.

Rund 150 Baudenkmäler sind allein in Köln frei zugänglich. Zudem sind 450 Veranstaltungen geplant, darunter Lesungen, Ausstellungen und Rundgänge. Aber nicht nur in Großstädten gibt es anschauliche Informationen über die hiesigen Denkmäler.

Im 16. Jahrhundert wurde die imposante Zitadelle Jülich erbaut. [Foto: C. Fischer]

Der Kreis Düren bietet zahlreiche, architektonisch reizvolle Anlaufstellen – beispielsweise die Jülicher Zitadelle. Das 90.000 Quadratmeter große Bollwerk wurde ab 1548 unter Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg durch Alessandro Pasqualini erbaut. Zu besichtigen sind die Wälle und Kasematten, die Schlosskapelle im Stil der italienischen Hochrenaissance, das Pulvermagazin, der Schlosskeller und das Infozentrum Via Belgica.

Mit einem Superlativ ganz anderer Art wartet die Wassermühle Embken auf: Die denkmalgeschützte Wasserkraftanlage aus dem 16. Jahrhundert verfügt über das größte noch funktionstüchtige Wasserrad der Eifel-Region. Die Anlage – ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – wurde zuletzt aufwendig saniert und wird weiterhin betrieben.

Die Grundmauern der Nikolauskapelle sind über 1000 Jahre alt. [Foto: Markus Dahmen]

Ein historisches Kleinod ist auch die St. Nikolauskapelle in Langerwehe-Geich.
Sie ist eines der ältesten historischen und kirchlichen Baudenkmale des Kreises Düren und gehört zur Pfarrgemeinde St. Michael, Echtz. Die erste Erwähnung erfolgte bereits 1337. Dendrologische Untersuchungen datieren den Dachstuhl jedoch schon auf 1177-78. Das Mauerwerk stammt sogar schon von etwa 1000. Im Inneren befindet sich eine bemalte bäuerliche Stuckdecke. Das Gebäude ist eine ehemalige Gasthauskapelle an der Krönungsstraße Frankfurt – Aachen.

Die römische Kalkbrennerei in Bad Münstereifel. [Foto: Peter Brand]

Im Kreis Euskirchen können sich interessierte Besucher mit ganz unterschiedlichen Denkmalen beschäftigen und in längst vergangenen Zeiten eintauchen. In Bad Münstereifel und seinen Außenorten ist unter anderem in Iversheim die Römische Kalkbrennerei geöffnet. Führungen sind Hauptbestandteil des bundesweiten Denkmaltag, in der Kalkbrennerei können Besucher aber auch einen Film sehen: In „Der Kalkbrenner“ wird gezeigt, wie Kalk gefahrlos gelöscht werden kann. Bei gutem Wetter erfolgt ein Spaziergang zum nahegelegenen Dolomit-Steinbruch.

Erstmals mit dabei beim Tag des offenen Denkmals ist das Matronenheiligtum in Nöthen. Neben einer Führung wird Wissenswertes über die Religionen in Germania Inferior berichtet und es kann Moretum – eine Art Pesto aus der antiken römischen Küche – mit einem Fladenbrot und einem römischen Getränk gekostet werden. Zu den geöffneten Häusern zählen in der Kernstadt auch das Romanische Haus/Hürtenmuseum, das Orchheimer Tor und das Schwanen-Apothekenmuseum.

Spezialführungen und Chorkonzert finden im Kino Vogelsang statt. [Foto: Roman Hövel/Vogelsang IP]

In Vogelsang IP haben sich die Organisatoren etwas Besonderes überlegt: Es gibt ein Sonderprogramm mit exklusiven Kinoführungen und dem Jazzchor der Uni Köln. Das beeindruckende Truppenkino im Stil der 1950er Jahre, das sonst nur im Rahmen einer Führung zugänglich ist, kann den ganzen Tag lang besichtigt werden. Es stammt original aus der Epoche des Rock’n Roll. 1.000 Sitzplätze, ein Orchestergraben und die mit Kunstleder bespannten Wände, die durch Kupferlampen beleuchtet werden, machen den Saal nahezu einzigartig. Technikaffine Gäste, die sich für die Filmtechnik der 1950er Jahre interessieren, erhalten eine kostenlose Führung vom Verein der Film- und Kinofreunde Vogelsang e.V. mit Besichtigung des Bildwerfer-Raumes und der Künstlergarderoben, so Vogelsang-Sprecherin Mira Huppertz. Diese Führungen finden um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr statt und dauern eine Stunde. Teilnehmen können jeweils 20 Personen. Anmeldung und Treffpunkt ist direkt am Kulturkino Vogelsang IP. Um 14.30 Uhr gibt der Jazzchor der Universität Köln sein Konzert im Kino. Das Ensemble bewegt sich gesanglich hervorragend im Grenzbereich zwischen Pop und Jazz.

In Euskirchen kann zum Beispiel das ehemalige Kaiserin-Victoria-Gymnasium besichtigt werden. Das 1906 erbaute, große Gebäudegruppe ist in den Formen der deutschen Neurenaissance entstanden. Es besteht aus Schulgebäude, Turnhalle und Direktorenhaus. Backsteinbauten mit Werksteingliederungen, Portal, Eckrisaliten (Vorsprüngen im Mauerwerk), mächtigem Walmdach, aufwendigen Steinmetzarbeiten und wappengekrönten Fenstergruppen. Neben den Führungen gibt es eine Ausstellung der historischen Pläne und Fotos sowie Erläuterungen des Gesamtkonzeptes und restauratorischer Arbeiten.

Der ehemalige städtische Schlachthof wurde 1903 gebaut. Es ist ein großer Hallenkomplex aus Backstein in romanisierendem Stil mit vorgezogenem, viergeschossigem Turm in Donjon-Form mit Blendfeldern, rundbogigen Fenstern und verschiefertem Walmdach. Die Nutzung als Schlachthof wurde 2017 aufgegeben. Interessierte können sich nicht nur die Räumlichkeiten ansehen, am Info-Stand der Unteren Denkmalbehörde ist eine Ausstellung mit historischen Plänen und Fotos zu sehen und Informationen über die Planungen für die zukünftige Umgebung. [bwp/pg/pp]

Auf der Internetseite www.tag-des-offenen-denkmals.de ist das bundesweite Programm zu finden. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen. Die mobile Nutzung unterwegs ermöglicht eine kostenfreie App.

Mehr als 7.500 Objekte in rund 2.500 Städten und Gemeinden öffnen jährlich ihre Türen. Dies macht den Tag des offenen Denkmals zur bundesweit wohl erfolgreichsten Kulturveranstaltung Deutschlands.

31.8.2018KulturEifel0 Kommentare redaktion

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