Nideggen, Wollersheim: Seit dem Mittelalter reihen sich – wie Perlen auf einer Schnur – circa 25 Mühlen entlang des Neffelbachs bis nach Kerpen. „Sie stehen hier auf historischen Gebiet“, betonte deshalb Dr. Helmut Waldmann, als er die zahlreichen Gäste auf dem Terrain der mittelalterlichen Burg Gödersheim begrüßte. „Hier existiert die älteste Mühlenlandschaft Europas“, weiß er zu berichten. Waldmann, der bereits jahrzehntelang die gegenüberliegende malerische Gödersheimer Mühle detailgetreu restaurierte, hatte Grund zum Feiern: Um die malerische Burg vor dem Verfall zu retten, kaufte er das Gelände und begann – mit kundiger Unterstützung der Denkmalschutz-Experten – erste Sanierungsarbeiten. (EIFELON berichtete) „Wir wollen hier den Geist des Ortes, den ‚genius loci‘, wieder aufleben lassen“, lautet seine Devise.
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Die ersten 120.000 Euro an Fördermitteln sind zugesichert. [Foto: cpm]
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So soll Burg Gödersheim einmal aussehen. [Zeichnung: Johannes Prickarz]
Allein der Abriss für alle umgebenden Gebäude aus dem 20. Jahrhundert, die den Blick auf die 1342 erstmals erwähnte, ehemalige Wasserburg beeinträchtigen, wird rund 200.000 Euro kosten: Die Betonbauten auf der anderen Straßenseite und ein verwahrlostes, in den 1960er Jahren errichtetes Hotel. Doch Waldmann zeigt sich zuversichtlich: „Wir tragen das Gebäude bis auf das Erdgeschoss ab und bringen dort Garagen und Vorratsräume unter.“ Dann dominiere wieder die Burg das idyllische Gelände.
„Bundesfördermittel bekommen nur besonders wertvolle Gebäude“, freut sich Helmut Waldmann über die Finanzspritze. Die Beschaffung von historischen Baumaterialien macht ihm momentan jedoch zu schaffen. „Wir halten uns streng an Denkmalschutzauflagen.“ Um Zwischendecken in die Burgruine einziehen zu können, benötigt er alte Holzbalken immensen Ausmaßes: „Ich bin auf der Suche nach acht Balken mit dem Maß von mindestens 40 mal 40 Zentimetern und einer Länge von 10,70 Metern.“ Als ‚findiger Fuchs‘ hatte er sich zwar bereits per Internet auf die Suche gemacht, aber die gesamten, historischen Holzbestände scheinen für den Wiederaufbau von Notre Dame reserviert zu sein. Seine stille Hoffnung ist, dass das Dach der Pariser Kathedrale demnächst mit einer stabilen Stahlkonstruktion gestützt wird…
Dann wird der Weg frei, um das historische Eifeler Kleinod Stück für Stück, Stein für Stein, Balken für Balken wieder herzurichten. So, wie bereits das historische Torhaus der Burg.
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