Eifel: Seit 2008 gibt es die Wanderroute „Eifelsteig“. Dieser markierte Wanderweg führt von Kornelimünster bis nach Trier. In 15 Tagesetappen über 312,9 zum Teil schwere Kilometer. In der vergangenen Woche wurde der Eifelsteig von den Lesern des Wandermagazins, bei dessen Umfrage 16.800 Wanderer abstimmten, zu „Deutschlands schönsten Wanderweg 2015“ in der Kategorie Routen auf den ersten Platz gewählt. In lockerer Reihenfolge stellen wir unseren Lesern den Wanderweg durch die wunderbare Eifel vor.
4. Etappe: Einruhr nach Gemünd. (Gesamtlänge: 21,2 km, Wanderzeit: 6 Sunden, Bergauf: 705 m, Bergab: 655 m). Auch die 4. Etappe ist eine der anspruchsvolleren, dazu gehört auch ein Anstieg mit 30 Prozent. Vom Startort Einruhr geht es gleich bergauf. Nach einem Stück über eine freie Fläche schwenkt die Route hinein in einen Laubwald. Der Waldweg führt hinauf oberhalb des Obersees vorbei und schließlich wieder bergab bis an das Seeufer. Nach einer guten Stunde Laufzeit kommt man am Bootsanleger „Jägersweiler“ vorbei. Anschließend gelangt man auf den ehemaligen Truppenübungsplatz und das ehemalige Sperrgebiet Camp Vogelsang. Nach gut 7,5 Kilometer ist es dann endgültig mit der Gemütlichkeit vorbei. Von flach auf steil geht es abrupt bergauf. Nach rund 100 steil ansteigenden Metern gibt es die Möglichkeit, den Eifelsteig für einige Minuten zu verlassen und rund 400 Meter bis zur Urftseemauer zu wandern.
Dieser Abstecher lohnt sich: Es gibt dort einen imposanten Blick über die Staumauer zum Urftsee und über die 33 Kaskaden hinweg Richtung Obersee. Nach einer kurzen Auszeit am See geht es wieder zurück auf den Eifelsteig, wieder hinein in den Wald und hinauf zum nächsten Anstieg mit rund 30 Prozent. Nach ein paar hundert Metern kann man von einem Felsvorsprung einen fantastischen Blick auf die Staumauer und die Talsperre erhaschen. Aber die Anhöhe ist an diesem Punkt noch nicht geschafft, denn es heißt weiter bergauf. Plötzlich ist der Wald zu Ende und der Weg verläuft über eine freie Fläche weiter bis zum höchsten Punkt des Tages, der ehemaligen Ortschaft Wollseifen (514 Meter). Auf Befehl der Militärverwaltung mussten 1946 die damals 550 Einwohnern den Ort verlassen. Anschließend wurden die ehemaligen Häuser von den Soldaten bei der Nahkampfausbildung genutzt. Ein Blick in die renovierte Kirche lohnt sich allemal. Nach Verlassen des geschichtsträchtigen Orts geht es zwei Kilometer lang bergab. Man quert den Neffgesbach, um dann den eineinhalb Kilometer langen Anstieg (nur 70 Höhenmeter) nach Vogelsang zu starten.
Der Eifelsteig führt um die Gebäude der ehemaligen Ordensburg Vogelsang herum, um später am ehemaligen Eingangstor ins Morbachtal überzugehen. Auch hier lohnt sich wieder ein Abstecher, der aber nicht ohne ist. Es sind zwar jede Menge Treppenstufen zu bezwingen, ehe man den ehemaligen Adlerhof erreicht. Doch die Mühe wird mit einem wunderbaren Blick über den Stausee belohnt. Danach kann man sich im Restaurant, das im ehemaligen Kino untergebracht ist, bestens stärken. Ein anschließender Besuch im Infocenter ist lohnenswert. Diejenigen, denen diese Etappe körperlich genug abverlangt hat, können in den Nationalpark-Shuttle steigen und so bequem das Etappenziel Gemünd erreichen. Wer weiter wandern will, geht vom Adlerhof über die alte Betonpiste zurück auf den Eifelsteig, der direkt hinter dem Haupteingang weiterverläuft. Über einen wunderbar weichen Waldweg gelangt man hinunter zum Morsbach. Nach dem Erreichen geht es wieder einmal für rund 1.500 Meter bergauf. Vorbei an der Kickley und immer noch aufwärts, kommt man zum Eifel-Blick Modenhübel. Dort kann man von der Ruhebank den Fernblick auf das Urfttal und Gemünd genießen. Das Schwerste an dieser Etappe ist überstanden, aber es sind immer noch über sechs Kilometer bis zum Etappenziel. Nach einem kurzen Asphaltstück beginnt der angenehme Abstieg auf einem schönen Wanderweg. Zwar sind noch ein paar Hügel dazwischen, aber die sind der Rede nicht wert. Nach der Ankunft im Gemünder Kurpark kann man sich am Ende des Tages ein kühles Blondes schmecken lassen.
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