Schleiden, Vogelsang: Er ist zurück in Deutschland – der Wolf. Nordrhein-Westfalen stattete er Stippvisiten ab und wurde alleine im letzten Jahr sieben Mal nachgewiesen. Jetzt im Winter ist wieder mit erneuten Nachweisen zu rechnen, da Jungtiere nun verstärkt ihre Rudel verlassen. Ein potentielles Gebiet, das sie auf ihren Wanderungen durchstreifen können, ist der Nationalpark Eifel.
Die Nachweise durchziehender Wölfe sind Anlass, mit dem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ des Naturschutzbundes (NABU) NRW über das Wildtier Wolf zu informieren. Kern des Projekts ist die vom NABU NRW gemeinsam mit NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die offiziell in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel am Internationalen Platz Vogelsang eröffnet wurde. Während der Standzeit der Wolfsausstellung bis Ende März wird das Thema Wolf mit Sonderführungen durch die „Wildnis(t)räume“ begleitet.
„Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet aufzuklären, Wissenslücken zu schließen und Vorurteile abzubauen. Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern. Daher freuen wir uns sehr, dass wir mit der durch die Partnerzoos und weitere Ausstellungsorte wandernden Ausstellung zur Rückkehr des Wolfes nach NRW viele Menschen erreichen“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Vielfach sei das Wissen um das richtige Verhalten im Umgang mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, verloren gegangen. Dies gelte es wieder zu verbessern.„Beim Thema große Beutegreifer, wie Luchs und Wolf, stehen wir als einziger Nationalpark in NRW häufig im Fokus von Fragen und Erwartungen. Wir begrüßen daher intensive und frühe Informationen zu diesem Thema und danken dem NABU NRW, dass seine Ausstellung zum Wolf unsere Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ für zehn Wochen bereichert“, so Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel. „In Märchen ist der Wolf meist ein angsterregendes Wesen und auch seine Rückkehr nach NRW löst Sorgen aus. Daher ist es wichtig, dass die Ausstellung des NABU, die die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW mit 188.000 Euro finanziert hat, einen differenzierten Blick vermittelt. Sie ist sachlich fundiert und verharmlost nicht, aber sie zeigt auch, dass viele Klischees und Befürchtungen nicht zutreffen und weist Lösungswege für mögliche Konflikte auf.“, freut sich Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Die Ausstellung informiert über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe, stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet vor allem durch interaktive Elemente eine spielerische Annäherung an das Thema Wolf für Jung und Alt. Besucher der Ausstellung erfahren so, woher die Wölfe nach NRW einwandern könnten, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen oder wie man sich bei eventuellen Begegnungen mit einem Wildtier – wie dem Wolf – richtig verhält.
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