Umland, Aachen: Manche finden seine Arbeiten zu schön, zu geschmäcklerisch. Andere reißen ihm die Bilder aus den Händen. An Eric Peters Gemälden scheiden sich die Geister. Der internationale Kunsthandel hat jedenfalls seine Freude an dem Aachener Maler.Als Aushängeschild aktueller deutscher Malerei mit internationalem Renommee wird Peters hoch gehandelt. Seine Ausstellungen in aller Welt erfreuen sich größter Beliebtheit. Der Wert seiner Arbeiten steigt kontinuierlich. Die Aufmerksamkeit, die ihm und seinen Bildern von Texas bis St. Petersburg entgegen gebracht wird, ebenso. Im letzten Jahr dekorierten vier seiner großformatigen Variationen zum Thema „Europa und der Stier“ die Verleihung des Internationalen Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Peters ist längst angekommen im Olymp der Arrivierten.
Eigentlich ist Eric Peters studierter Modedesigner, hat diesen Beruf aber nie wirklich ausgeübt. „Ein einziges Mal habe ich das Bühnenbild und die Kostüme für ein Projekt angefertigt. Allerdings wurde mir spätestens da klar, dass es nicht das war, was ich wollte. Mit dem Abschluss meiner Ausbildung wusste ich nur eines: Ich wollte Künstler werden.“ Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Die beruflichen Stationen waren vielfältig. Vom Möbeldesign, über eine Werbeagentur, bis zur Programmentwicklung für Computer reichen die beruflichen Erfahrungen auf dem Weg zur Malerei.
Peters Bilderwelten erinnern manchmal an die Wiener Schule des fantastischen Realismus. Mit unglaublicher Akribie und feinsten Pinseln entstehen quadratmetergroße Kompositionen mit fast fotorealistischer Präzision. Sein Bildträger besteht aus Böschungsmatten, wie sie zur Befestigung im Straßenbau verwendet werden. Auf diese trägt er zentimeterhoch selbstgeschöpften Papierbrei auf. Vom Buddhismus inspiriert, ist Peters vor allem ein Maler des Bewusstseins, ein Visualisierer psychischer und psychotischer Zustände. So finden sich in seinen Bilderwelten auch Aspekte aus Symbolismus, Dadaismus und Surrealismus. „An der Malerei interessiert mich weniger das fertige Bild, sondern nur das Malen an sich. Bei der Malerei genügt es, sie zu erschaffen. Der Weg dahin ist das, worauf es mir ankommt“, so Eric Peters.
Sein Atelier im Frankenberger Viertel liegt in einem Hinterhof. Die Räume der alten Werkhalle erreicht Peters über eine steile Eisentreppe. „Ich male jeden Tag zwischen acht und zwölf Stunden – auch an den Wochenenden. Ich kann gar nicht anders“, erklärt Eric Peters. Seine buddhistische Sicht auf die Dinge hilft ihm auch bei den vielen Studien zu seinen meist großformatigen Werken. Etwas hundert Mal zu zeichnen, kann ihn deshalb auch nicht langweilen. „Malen ist für mich immer auch Meditation.“ So entstehen Zyklen. Neben Nofretete und Mao gehören Raubkatzen, tanzende Nashörner und schwebende Elefanten zu den Versatzstücken der skurrilen Bilderwelten. Portraits in immer anderen Variationen und Kompositionen von teilweise monumentalen Ausmaßen finden sich an den Wänden und auf den Tischen des weitläufigen Ateliers.
Rätselhaft, irritierend und inspiriert aus dem inneren Kosmos des Eric Peters erinnert die Maltechnik an die alten holländischen Meister. Erklären kann und will Peters seinen Kosmos nicht: „Was ich in Worte fassen kann, brauche ich nicht zu malen“. Informationen unter www.eric-peters.com
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