Kreise, Kreis Euskirchen: Im Moment eilt er von einem Interview zum nächsten: Kein Wunder, denn nach 26 Jahren als Landrat des Kreises Euskirchen geht Günter Rosenke nun in den Ruhestand. All die Jahre habe er sein Amt mit Herzblut ausgefüllt, „doch jetzt habe ich schon ein merkwürdiges Gefühl, dass heute mein vorletzter Freitag als Landrat ist, sagt er im EIFELON-Gespräch ganz offen. „Da kommt schon ein bisschen Wehmut auf“, gesteht der scheidende Politiker. Schließlich habe er all die Jahre so viel erlebt und spricht ein dickes Dankeschön an die vielen Menschen aus, die ihn während seiner Dienstzeit unterstützten.
Was ihn besonders beeindruckt hat, ist der repräsentative Teil seines Amtes gewesen. „Der ständige Kontakt zu den Bürgern, zu den vielen Vereinen und Organisationen. Es war faszinierend zu sehen, wie Menschen sich um andere Menschen kümmern. Das ist der ‚Wohlfühl-Effekt‘ für den Kreis Euskirchen.“
Besonderen Wert legte er darauf, dass alle Kommunen des Kreises wieder mit einem eigenen Bahnanschluss versorgt werden. Das habe mancherorts zwanzig Jahre gebraucht, aber „wer will denn schon morgens mit dem Auto im Stau stehen?“ Bei der mobilen Vernetzung habe es enge Kontakte und Absprachen mit dem Kreis Düren gegeben. „Demnächst werden Wasserstoffzüge Düren und Euskirchen miteinander verbinden.“ Und mit einem Lachen in der Stimme fügt er hinzu: „Meine Frau und ich werden demnächst unsere Goldhochzeitsreise mit der Bördebahn unternehmen.“ Lediglich die Bahnhöfe von Kall und Hellenthal müssten noch aufgewertet werden, „aber darum wird sich nun mein Nachfolger kümmern. Das ist Zukunftsmusik, die noch gespielt wird.“
Auf die Leuchtturm-Projekte während seiner Dienstzeit angesprochen, nennt Günter Rosenke zu allererst die Konversion der ehemaligen Ordensburg Vogelsang. „Das ist mittlerweile ein touristisches Highlight“. Auch die, von ihm mitinitiierte PrimeSite Rhine Region erwähnt er nicht ohne Stolz. (EIFELON berichtete: https://eifelon.de/umland/weilerswist/zusammenarbeit-zur-primesite-rhine-region-wird-weitergefuehrt.html) „Ein großes Projekt, das Arbeitsplätze in der Heimat sichert.“
„Zu Silvester 2019 habe ich meiner Frau noch versprochen, dass mein letztes Amtsjahr ruhiger wird als die vorherigen, doch dann kam Corona“, meint er nachdenklich und fügt hinzu: „Nicht nur in Zeiten wie diesen müssen wir uns mehr für die Pflegekräfte einsetzen.“ Deshalb findet er eine regionale Pflegeschule wünschenswert. Die jungen Menschen müssten die Chance bekommen, ihre Ausbildung ohne lange Fahrtwege wahrzunehmen und anschließend einen sicheren Arbeitsplatz in der Region zu bekommen.
Auch wenn Günter Rosenke nun von der politischen Bühne abtritt, wird man ihn demnächst wieder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, mit seiner BüLaRose-Band sehen und hören können. „Am 19. November letzten Jahres hatten wir unseren letzten Auftritt. Nach Corona sind wir wieder da!“
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