Zülpich: Die Messe interbad wird 50. Passend dazu ist in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur die Ausstellung „Schwimmbäder, Bäderarchitektur und Bädertechnik im Wandel der Zeit“ zu sehen. „Es war eine große Herausforderung, denn sie ist sehr technisch“, beschreibt Kurator Dr. Christian Peitz die Idee der neuen Schau. Doch auch wer sich
nicht mit Pumpen, Filtern und chemischen Reaktionen auskennt, hat Spaß an der Ausstellung. Denn Peitz ist es gelungen, die komplexe Thematik anschaulich zu präsentieren, ohne an Informationen zu sparen. Die Besucher werden anhand von großen Informationstafeln durch den Raum geführt. Viele Exponate und Fotos veranschaulichen die Texte und geben einen tiefen Einblick in die Materie.Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Bau von öffentlichen Schwimmbädern. Der Antrieb war jedoch nicht die sportliche Ertüchtigung der Menschen, sondern die Hygiene. Die Erkenntnis hatte sich durchgesetzt, dass man seinen Körper regelmäßig reinigen muss, um gesund zu bleiben. Doch ein eigenes Bad hatte im 19. Jahrhundert noch keiner in seinen vier Wänden, also musste etwas geschehen. Etliche Probleme mussten bewältigt werden: Das Becken musste dicht sein und die Wasserqualität in Ordnung. Anfänglich habe sich das Wasser oft innerhalb eines Tages eingetrübt, was ab und an zur Folge hatte, dass erst beim Auslassen des Wassers vermisste Badegäste tot aufgefunden worden seien, weiß der Kurator aus den Anfängen der Bäderzeit zu berichten. Doch keine Sorge – dieses Problem ist inzwischen gelöst.
Schon früh wurde dem Wasser Chlor beigesetzt, um es zu reinigen. Die ersten in Deutschland waren die Betreiber des Hallenbades im schlesischen Breslau. Sie führten bereits 1916 die Chlorung des Beckenwassers ein, um Keimbildung zu verhindern. Auch heute noch wird es verwendet, doch in ganz anderer Dosierung als vor 100 Jahren. „Chlor ist für uns nicht wahrnehmbar“, erklärt Peitz. Wir können in der heutigen Zeit also unbesorgt ins Wasser steigen – in den 1930ern war dies noch anders. Es habe Klagen gegeben, dass die Badekleidung nach einem Bad ausgeblichen sei, erzählt der Kurator schmunzelnd. Heute sorgen komplexe Anlagen für einen reibungslosen Ablauf in den Schwimmbädern.Entstanden ist die Ausstellung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V.. Die Gesellschaft setzt sich dafür ein, dass sich die Badekultur und Bäderlandschaft in Deutschland an die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen und Anforderungen erfolgreich anpassen kann. Zu sehen ist die Schau bis zum 12. Februar 2017, der Eintritt kostet zwei, ermäßigt 1,50 Euro.
6. November, 15.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Dr. Christian Peitz.
17. November, 19.00 Uhr: Vortrag des Kurator Dr. Christian Peitz. Die Kosten betragen fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Eine Anmeldung ist unter oder Tel: 02252 – 838060 erforderlich.
5. Februar 2017, 15.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Dr. Christian Peitz.
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