Umland, Düren: Die Kulturtage auf Schloss Burgau sind fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Düren. „Und das ununterbrochen seit 17 Jahren“, betont Organisator Fred Kessel nicht ohne Stolz. Bei einer Kaffee-Runde mit Freunden des Lions Clubs Düren Marcodurum entstand am Vatertag im Jahr 2000 die Idee, mit einem Kultur-Event Gelder für wohltätige Zwecke zu generieren. „Geldsammeln, ohne einen Gegenwert zu schaffen, bringt nicht viel“, weiß Fred Kessel, der auch erster Vorsitzender des Fördervereins der Internationalen Kunstakademie Heimbach ist, aus langjähriger Erfahrung. Man müsse den Besuchern schon etwas bieten.

Dieses Lions-Club-Konzept ist aufgegangen: Die gelungene Mischung von Ausstellungen und Veranstaltungen während der Kulturtage fasziniert seit Jahren das Publikum und lässt die Spendengelder der Sponsoren sprudeln. Unvergessen die Summe, die im ersten Jahr eingespielt wurde. „Damals konnten wir 10.000 Mark spenden. Mittlerweile fließen jedes Jahr etwa 35.000 bis 40.000 Euro in die unterstützten Projekte.“ Von den Fördergeldern profitieren das Sommerlager 2016 des Jugendamtes der Stadt Düren für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien, sowie die „Lebenshilfe Düren e.V.“, die Freizeit- und Reiseangebote für Menschen mit Behinderungen realisiert. Finanziell unterstützt wird ebenfalls das Heinrich-Böll-Haus-Langenbroich e.V., das bedrängten Schriftstellern und Künstlern Hilfe gewährt, sowie der Feuerwehrfond des Lions Hilfswerk Marcodurum, der in Not geratenen Menschen im Dürener Raum unbürokratische Unterstützung bietet.

In diesem Jahr finden das zweieinhalbwöchige Kultur-Event vom 26. Februar bis zum 13. März auf Schloss Burgau statt. Auftakt der Veranstaltungen unter dem traditionellen Motto „Dürener Köpfe“ ist die Vernissage einer Ausstellung mit Werken von Pia Kääpä, Andrej Kleer, Zbigniew Myk, Abdul Razzak Shaballout und Amirmostofian Thamores. Die in Finnland, Kasachstan, Polen, Syrien und im Iran geborene, bunt gemischte Künstlergruppe zeigt im Hauptsaal des Schlosses Ölgemälde, fotografische Arbeiten, Grafiken und Holzskulpturen. „In diesem Jahr haben wir uns ganz bewusst für Künstler mit Migrationshintergrund entschieden, die in Düren – privat wie künstlerisch – eine neue Heimat gefunden haben“, erläutert Kessel. „Wir wollen aufzeigen, dass diese Menschen, die nach Deutschland kommen, eine Bereicherung für uns sind.“

Am Sonntag, dem 28. Februar, folgt dann ein kunterbunter Familientag. Von 11.00 bis 18.00 Uhr findet im Schloss und auf dem Freigelände ein familiengerechtes Freizeitfest statt. Auf dem Mitmach-Programm stehen Tanz, Musik und Kunstworkshops, sowie Kinderschminken und Ponyreiten. Für strahlende Gesichter bei Jung und Alt wird der kongeniale Musikclown Gerd Thul sorgen. „Unser Familientag ist der Renner. Bei schönem Wetter kommen bis zu 2.000 Besucher“, freuen sich die Organisatoren über die große Resonanz.

Mit Spannung wird der „Dürener Talk“ erwartet. Zum vierten Mal stehen am Mittwoch, dem 2. März, vier „Dürener Köpfe“ Rede und Antwort. Gäste der diesjährigen Gesprächsrunde sind Edith Becker als Leiterin der Dürener Tafel, Gül Dinc, Gründerin der Facebook Gruppe „Du bist Dürener, wenn …“, Wilfried Hannes als Fußballspieler und –trainer, Dietmar Nietan, MdB und Bundesschatzmeister der SPD, sowie Frank Wettstein, Finanzvorstand des Hamburger Sportvereins.

Auf großes Interesse wird der Auftritt des Jungen Theaters Düren, ein schulübergreifendes Projekt von KOMM und Spielpädagogischem Dienst der Stadt Düren, stoßen: Am 7. März bringen die jungen Schauspieler um 19.00 Uhr „Ein Stück Hamlet“ nach William Shakespeare auf die Bühne, das sie unter der Regie von Ursula Keppler erarbeitet haben.

Musikalische Hihglights bieten zwei besondere Gastspiele: Am Samstag, dem 5. März, präsentiert die Band des Liedermachers Martin Claßen aus Nideggen ab 19.30 Uhr ein musikalisches Programm, das von alltäglichen Dingen handelt – Emotionen, Beobachtungen, Erfahrungen, sowie kleinere und größere Freuden und Leiden des Lebens. Jazz-Freunde kommen am Mittwoch, dem 9. März, ab 19.00 Uhr auf ihre Kosten. Dann gastiert das Transatlantic Jazz Swingtett im Winkelsaal von Schloss Burgau. Die Formation setzt sich aus den vier international bekannten Solisten Engelbert Wrobel, Chris Hopkins, Eddie Erickson und Nicki Parrott zusammen.

Mittlerweile habe sich das Dürener Kultur-Event zur größten Lions-Activity in ganz Deutschland gemausert, erzählt der Ideengeber Kessel begeistert. Das außergewöhnliche, soziale Engagemant wurde bereits mit einem hohen Orden geehrt. „Toll dabei ist, dass der ganze Club dahintersteht“, hebt der 78-Jährige hervor. In den ersten Jahren seien es nur wenige Organisatoren gewesen, die das Kultur-Event stemmten. Mittlerweile ist der Arbeitskreis auf 20 Personen angewachsen, die jedes Jahr mehr als 2.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in Planung und Durchführung investieren. „Es ist viel Arbeit, aber unser Freundeskreis wächst immer enger zusammen!“

12.2.2016 • Kultur • Umland, Düren • 0 Kommentare bwp

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