Heimbach: Für seinen vierten Workshop, den der Berliner Filmemacher und Regisseur Rolf Teigler an der Internationalen Kunstakademie Heimbach anbietet, hat sich der Dozent ein Heimbach-typisches Thema ausgewählt: Wasser. Kein Wunder, denn Heimbach liegt am Rursee, wird vom Heimbach durchflossen und beherbergt das Wasser-Info-Zentrum Eifel. Und seit über 100 Jahren wird im Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk aus Wasserenergie Strom erzeugt.
Um sich im Vorfeld der Dreharbeiten in die vielfältigen Aspekte der Thematik einarbeiten zu können, findet auf Burg Hengebach am kommenden Wochenende, 18. und 19. März, ein kostenloses Symposium rund um das nasse Element statt. Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen geben Informationen aus dem Themenfeld Wasser. So wird Heidrun Düssel Siebert von der Biologischen Station des Kreises Düren den Wert des Wassers für die Natur erläutern. „Wasser – Quelle des Lebens“ lautet ihr Vortrag. Anschließend zeigt Professor Rolf Teigler, der seit 2012 Vorlesungen an der Berliner DEKRA Hochschule für Film hält, anhand von ausgewählten Filmsequenzen, wie häufig Wasser als poetisches Element im Film eingesetzt wird.
Für den Samstagnachmittag ist ein Besuch des Heimbacher Jugendstil-Kraftwerks geplant. Im Anschluss erklärt Dr. Ekkehard Christoffels vom Erftverband Aspekte der Wasserwirtschaft. Sein Vortrag beleuchtet „Wasser re-use: Nutzung alternativer Wasserquellen im urbanen Raum“. Professor Frank Günter Zehnder nähert sich der Thematik aus kunsthistorischer Sicht. „Vom Taufbecken bis zur Performance. Die vielfältige Rolle des Wassers in den Künsten“ heißt der Titel seines Vortrags, den er durch zahlreiche Bildbeispiele bereichern wird. Mit gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen soll der erste Symposium-Tag ausklingen.Am Sonntagvormittag steht unter anderem eine Führung durch das Heimbacher Wasser-Info-Zentrum auf dem Programm. Gegen Mittag schließt sich dann der technische Teil des Symposiums an: Rolf Teigler wird den Teilnehmern die Arbeit mit und an der Kamera erläutern und erste Tipps zu Motivauswahl und Bildkomposition geben. Wer Interesse bekommen hat, bei der Entstehung eines Films zum Thema „Wasser“ mitzuwirken, kann sich anschließend zum Teigler-Seminar anmelden. Zum Abschluss des intensiven Informationswochenende soll dann mit den Teilnehmern die weitere Vorgehensweise für den eigentlichen Filmdreh abgestimmt werden. „Bei den früheren Projekten wurde der jeweilige Kurzfilm innerhalb einer Woche realisiert“, schildert Akademieleiter Zehnder. Diesmal wolle man die einzelnen Arbeitsschritte aber auf mehrere Wochenenden verteilen. Gemeinsam gearbeitet und gedreht werde dann jeweils von Freitagvormittag bis Sonntagabend.
Viele Schritte sind notwendig, bis ein Film über die Leinwand flimmert: Ein Storyboard muss entwickelt und das Drehbuch geschrieben werden. Dann beginnt die Suche nach geeigneten Drehorten und vor allem: nach den Akteuren vor der Kamera. In den vergangenen Jahren liefen die Hobby-Filmemacher mit offenen Augen durchs Stadtgebiet und sprachen „Charakterköpfe“ an, ob sie nicht Lust hätten, bei ihrem Film mitzuwirken. Sind die Szenen im Kasten, muss das Material natürlich noch geschnitten werden. In den drei vorherigen Workshops entstanden teilweise urkomische Kurzfilme voller witziger Regieeinfälle: „Kleine Würstchen“, „Schlussakkord“ und der Eifel-Western „High Hoon“. Die Uraufführung des neuen Films findet natürlich auch wieder vor großem Publikum in der Kunstakademie statt. Dann bekommen die Filmemacher zwar keinen Oscar, aber ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am Film-Seminar.Weitere Informationen gibt es entweder telefonisch unter der Rufnummer 02446 – 809700 oder auf der Webseite der Internationalen Kunstakademie Heimbach. Die Teilnahme am Wasser-Symposium ist zwar kostenlos, eine vorherige Anmeldung allerdings erforderlich.
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