Heimbach: „Das kleine, schlagkräftige Team der Kunstakademie hat es geschafft, 51 Jahre des künstlerischen Wirkens von Otmar Alt in diese Ausstellung zu bannen. Deshalb erweisen wir sowohl Otmar Alt als auch der Akademie unsere Referenz.“ Mit herzlichen und engagierten Worten würdigte Landrat Wolfgang Spelthahn die vierte Sonderausstellung der Internationalen Kunstakademie, die dieses Jahr – nach James Rizzi, Janosch und Charles Fazzino – dem international renommierten Künstler Otmar Alt gewidmet ist. 120 seiner farbenfrohen, hintergründigen Arbeiten sind bis zum 31. Mai auf Burg Hengebach zu sehen.
Bürgermeister Peter Cremer erinnerte daran, dass Otmar Alt bereits seit Langem engen Kontakt zu Heimbach pflege. „Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde im Jugendstil-Kraftwerk seine Ausstellung „Augenblick mal“ eröffnet.“ Das sei ein wichtiger Impuls für die Kulturszene in Heimbach gewesen. 1998 habe man dann im Kraftwerk den Auftakt zum Kammermusikfestival „Spannungen“ feiern können.
Als erste Vorsitzende der Kulturinitiative im Kreis Düren appellierte Käthe Rolfink, sich beim Betrachten der Bilder genügend Zeit zu nehmen, und wies die Eröffnungsgäste mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass die farbenfrohen, aussagekräftigen Unikate aus fünf Schaffensperioden auch gekauft werden können. Genau wie die von Goldschmiedin Anja Schlader nach Entwürfen von Otmar Alt als Sonderedition gefertigte silberne Katzenkopf-Brosche „Kosmo“, die sie werbewirksam am Revers trug.
Hausherr Professor Frank Günter Zehnder führte die Vernissage-Gäste mit einem kurzen, kompakten Vortrag in die Ausstellung ein. Hier sei im „chronologischen Überblick das fantastische Lebenswerk“ des Künstlers zu sehen. Bilder, die sowohl „Nachtstille“, als auch „Tageshetze“ widerspiegeln. Von seinen Frühwerken aus den 1960er Jahren im Stil des „Amerikanischen Impressionismus“ bis hin zu seinem Alterswerk – imposante Bilder auf weißer Leinwand, „voller Frische und Temperament“. Alts Bilder wecken Neugier, erwarten Zeit und genaues Betrachten. „Sie sind traumverlorenes Spiel, voller Poesie und setzen dem Elend der Welt Optimismus entgegen.“
Der Künstler selber – ganz leger in Jeans und kariertes Hemd gekleidet – bedankte sich bei seinem Vorredner mit einer herzlichen Umarmung und hob hervor, wie dankbar er sein, hier ausstellen zu dürfen. Er betonte, die private Preview der Ausstellung am Vorabend sei „mehr als ein Feiertag“ gewesen. Zum Schluss seiner unkonventionellen Rede gab Otmar Alt den Vernissage-Gästen ganz persönliche zehn Gebote mit auf den Weg. Vor zwei Jahren habe er eine Bibel illustriert und sich deshalb unter anderem intensiv mit den zehn Geboten auseinandergesetzt. Nicht nur für den kreativen Schaffensprozess formulierte er daraufhin eigene Gebote wie „Lass Dich inspirieren.“, „Denke quer.“, „Probiere Neues.“ oder „Schätze Schönes.“. Sein zehnter und letzter Appell ans Publikum lautete: „Fühlen Sie sich frei“ und aufmunternd fügte er hinzu: „Das ist mein Erfolg und das hat auch geklappt!“
Nach der offiziellen Eröffnung widmete sich der Künstler den Ausstellungsbesuchern. Neben Erläuterungen zu seinen Werken und nach intensiven Gesprächen erfüllte er immer wieder Autogrammwünsche. Viele der Gäste ließen sich Bücher, Plakate oder auch Flaschen mit edlen Obstbränden signieren, deren Etiketten Otmar Alt gestaltet hatte.Am letzten Tag der „Kosmos“-Ausstellung, dem 31. Mai, wird der Künstler erneut zu Gast auf Burg Hengebach sein, um im Gespräch mit dem Publikum Autogramme zu geben. Wer sich dann schon bei der Anfahrt nach Heimbach auf den Künstler einstimmen will, sollte mit dem von Otmar Alt gestalteten Regiosprinter der Rurtalbahn anreisen, der an diesem Tag von Düren aus startet.
Nähere Informationen unter www.kunstakademie-heimbach.de und www.otmar-alt.de
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