Heimbach, Hasenfeld: Oberhalb der Kraftstation bei Hasenfeld erhebt sich auf der rechten Rurtalseite, dem Bremertalerhofe gegenüber, ein hoher, bewaldeter Bergkegel, der sagenreiche Turmsberg. Auf der Spitze dieses schwer zugänglichen Berges stand einstmals ein uralter Bau; die einen sagen, es sei ein Römerbau gewesen, andere behaupten, dort habe ein Tempelherrenkloster oder eine Raubritterburg gestanden. An dem östlichen Abhange sieht man Spuren eines Weges, der zu der Turmfeste führte. Von der Burg aus zog sich ein Gang, der unter der Rur hindurch geführt haben soll, in das Innere des Berges. Durch diesen Gang soll man sich mit dem nötigen Wasser versehen haben. Die Räuber, die einstmals in diesem trotzigen Bauwerk hausten, waren der Schrecken der ganzen Gegend. Sie hatten ihren Pferden die Hufeisen verkehrt angeschlagen; daher glaubten die Leute, wenn sie auf Raub ausgezogen waren, sie seien zu Hause, und wenn sie heimgekehrt waren, so suchte man sie draußen. Zuletzt wurde doch die Burg zerstört; die Räuber entgingen jedoch ihrer Strafe, indem sie den unterirdischen Gang unter der Rur zur Flucht benutzten.
Der Schatz im Turmsberge
Aus den vielen Schatzsagen, die von den Talbewohnern von dem Turmsberge erzählt werden, ist folgende bemerkenswert: Auf dem Turmsberge hausten einst die Tempelherren, die viele Schätze aufgehäuft hatten, und die eines Tags mit dem Kloster und allem, was darin war, versanken. Nach dem Volksglauben sollen die Schätze vom Teufel selbst bewacht werden. Das Heben der Schätze könne nur lautlos und unter großen Gefahren geschehen. Trotzdem entschlossen sich einige kühne Leute von Heimbach, das Werk zu vollführen. Nachdem sie alles Nötige genau befolgt hatten, erschien wirklich der Teufel und trug auf dem Rücken eine schwere Kiste, aus der die Flammen herausschlugen. Erschreckt sprang einer der Schatzheber beiseite und rief: „Er steckt uns noch alle in Brand.“ Damit war der Teufel verschwunden, und auf der Kiste erschien ein schwarzes Hündchen, das mit ihr in die Tiefe versank.
Das Buch erschien erstmals 1911. Knapp 100 Jahre später wurde es durch Reinhild von Capitaine digitalisiert und neu veröffentlicht.
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