EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Aus einem zufälligen Schnappschuss entstand ein ausdrucksstarkes Bild. [Foto: bwp]

Internationale Kunstakademie Heimbach: Ein Highlight für die gesamte Region

Heimbach: Mit dem kreativen Kick off-Tag und dem traditionellen Neujahrsempfang startete die Internationale Kunstakademie Heimbach (IKAH) letztes Wochenende ins Veranstaltungsjahr 2017. In seiner Eröffnungsrede ließ Landrat Wolfgang Spelthahn das vergangene Akademiejahr noch einmal Revue passieren und zitierte auch aus der Erfolgsstatistik: 52 Dozenten aus 14 Nationen haben 2016 rund 120 Kurse, Seminare und Workshops angeboten, die von insgesamt 1.115 Teilnehmern – quer durch alle Altersgruppen – besucht wurden. Diese Jahresbilanz sei somit um „über 20 Prozent besser als in der Vorausschätzung“. Als besondere Höhepunkte des vergangenen Jahres hob er die Kooperation mit dem Kammermusikfestival „Spannungen“ hervor: Seit 2016 finden die öffentlichen Proben für die Konzerte im Jugendstil-Kraftwerk wieder in der Heimbacher Burg statt. Auch die Zusammenarbeit mit der Lit.Eifel und der Besuch des Literaten Martin Walser in der Akademie blieben nicht unerwähnt. Spelthahn schloss mit den Worten:

Die Internationale Kunstakademie Heimbach bereichert die Stadt Heimbach und den Kreis Düren, die Region Aachen, die gesamte Eifel und das Rheinland. Sie gilt mit ihrer künstlerischen Elite-Ausbildung und mit ihrem kreativem Breitenangebot für alle Generationen als ein kulturelles Highlight.

„Es macht eine Riesenfreude, mit kreativen Menschen zusammen zu sein“, fasste Professor Frank Günter Zehnder die Arbeit der Akademie zusammen. In den Ateliers werde nach Herzenslust produziert und so sei die Akademie ein Haus voller Kunst.

Mit Charme wandte sich Fred Kessel, der „Schatzmeister mit leerer Kasse“, wie ihn Spelthahn titulierte, an die Anwesenden und appellierte, dem Förderverein der Kunstakademie beizutreten. Sein Aufruf „Ich sehe Sie als Potential neuer Mitglieder“, zeigte Erfolg.

radfahrer_2

Die Arbeit von Ulrike Dieminger lenkt die Blicke auf sich. [Foto: bwp]

Für anspruchsvolles, künstlerisches Ambiente beim Neujahrsempfang sorgten die Exponate der 44. Werkschau, die noch bis zum 5. Februar kostenlos zu sehen ist. Besonders faszinierend ein Bild, das beim Kurs „Im Rausch, der Rhythmus, Licht und Farbe“ entstand. Während eines Kölner Fahrradrennens hatte Ulrike Dieminger aus ihrem Fenster heraus einen Schnappschuss von den vorbeirasenden Fahrern gemacht. Dieses Foto verfremdete sie im Workshop der polnischen Künstlerin Wieslawa Stachel. Viele kleine Farbfelder verschwimmen zur Kulisse und erzeugen eine ungeheure Dynamik. Wer betrachtend vor dem Bild steht, scheint die Geschwindigkeit der Sportler und einen Lufthauch zu spüren.

44_werkschau_3

Diese Skulptur „pas de deux“ vereint beide Geschlechter. [Foto: bwp]

Ein absoluter Hingucker ist die Holzskulptur „pas de deux“. Aus einem gut ein Meter hohen Roteichenstamm arbeitete Martha Barduhn in unzähligen Arbeitsstunden den Unterleib einer, in einen weiten Faltenrock gekleideten Tänzerin heraus. Sie belegte bereits mehrere Kurse bei Bildhauer Peter Nettesheim und perfektionierte ihre Arbeit zuhause. Erst beim zweiten Blick auf den perfekten Faltenwurf fällt auf, dass unter dem Rock zwei verschieden gearbeitete Beine herausschauen: Ein schlankes Frauenbein auf Highheels, daneben das kräftigere Bein eines Tänzers. Technisch meisterlich gearbeitet.

Auch bei den Steinskulpturen lohnt sich ein genauer Blick. Während manche Workshopteilnehmer – wie Adelheid Luz oder Sibilla Schulz – auf die streichzarte, polierte Oberfläche ihrer Alabaster- oder Marmor-Skulpturen setzen, spielt Ursula Ferber ganz bewusst mit dem Kontrast zwischen rauhen und glatten Formen. Sehenswerte Arbeiten gibt es auch in den Sparten Malerei, Fotografie, Stahlbildhauerei und Vergoldung.

Musikalisch führte das „Blechbläserquintett der Musikschule Düren“ – Renold Quade, Posaune, Jochen Robertz, Trompete, Guido Schnitzler, Trompete, Janna Nierhoff, Euphonium, und André Diefenbach, Posaune – durch die Veranstaltung. Perfekt waren die einzelnen Musikstücke und die Moderation von Renold Quade auf Heimbach und seine Kunstakademie zugeschnitten.

Auf großes Interesse stieß auch der Kick off-Tag, der tags zuvor stattgefunden hatte. Fast 50 Leute hatten sich zu den sechs Schnupperkursen angemeldet. „Viele der Teilnehmer waren von dem zweistündigen Workshop so begeistert, dass sie sich gleich zu einem regulären Kurs anmeldeten“, freute sich Akademieleiter Professor Frank Günter Zehnder über die positive Resonanz.

Neu im Dozenten-Team ist Una Sörgel, die zum Akademiestart einen Schnupperkurs „Objektkunst aus Naturmaterialen“ anbot. Holger Hagedorn stellte mit den Teilnehmern Installationen für Kunst im öffentlichen Raum her. Die Objekte im Miniaturformat wurden anschließend fotografiert. Weitere Einstiegskurse – Malerei, Vergoldung, Keramik, Skulptur und Fotografie – gaben einen Einblick in das vielseitige Kursprogramm der Heimbacher Institution. Alle Angebote finden sich unter www.kunstakademie-heimbach.de

Die absolut sehenswerte 44. Werkschau ist montags bis freitags von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. An den Wochenenden kann die Ausstellung von 14.00 bis 17.00 Uhr besucht werden.

2017 können sich die Kunstfreunde – nach Werkschauen mit James Rizzi, Charles Fazzino, und Janosch – auf die nächste große Sonderausstellung freuen. Welche Werke in einigen Monaten in den Räumen der Kunstakademie gezeigt werden, wurde jedoch noch nicht verraten.

Für die kleinen Künstler wird es auch in diesem Jahr eine Neuauflage des „Kulturrucksacks“ geben. Das kostenlose Mit-mach-Programm entsteht erneut in enger Zusammenarbeit mit dem Nideggener Burgenmuseum. Start ist am 1. April in Heimbach, das große Abschlussfest soll am 18. November in Nideggen gefeiert werden.

20.1.2017KulturHeimbach0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite