Heimbach: „Ich bin dabei, mich privat zu verabschieden“, blickt Serge van der Heijden auf die letzten Wochen zurück. Vom ersten Spatenstich an hat er das Projekt begleitet. 2012 wurde der Niederländer mit der Leitung des Heimbacher Feriendorfes „Resort Eifeler Tor“ betraut. „Mit der deutschen Sprache klappte es damals noch nicht so gut“, meint er verschmitzt lächelnd. Doch mit seinem „Lausbuben“-Charme, kreativen Ideen und viel Enthusiasmus machte er das schnell wieder wett.
Voller Elan engagierte er sich in den hiesigen Vereinen, belebte die Heimbacher Stadtfest-Aktivitäten und wirbelte im Männerballett zu Fastelovend über die Bühne. „Wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich da einlasse…“, beschreibt er seinen allerersten Karnevalsauftritt und verdreht vergnügt die Augen.Als er vor fünf Jahren in Heimbach anfing, waren im Feriendorf sechs bis sieben Mitarbeiter beschäftigt. Mittlerweile sorgen fast 70 Beschäftigte dafür, dass sich Urlauber aus Nah und Fern am Rursee wohlfühlen. „Ein hartes Stück Arbeit“, räumt er ein: „Das war nicht ohne und nicht leicht zu stemmen.“ Unvergessen für ihn die Aktion, als er die Heimbacher – noch inmitten der Baustelle des Ferienparks – mit Gutscheinen zu Kaffee und Kuchen einlud. Ein erstes Kennenlernen, denn das Projekt hatte nicht nur Befürworter. Sein angepeiltes Ziel hat er innerhalb der fünf Jahre erreicht: Inzwischen kann das Feriendorf bis zu 200.000 Übernachtungen pro Jahr verbuchen. „Das hat ‚hingehauen’“, meint Serge van der Heijden strahlend.
Privat bedeutete der Umzug nach Heimbach eine große Umstellung. „Unser Plan war, wir ziehen nach Deutschland; aber nicht für immer.“ Das eigene Haus in den Niederlanden wurde währenddessen zeitvermietet. „Ja, es war schön hier in Heimbach. Wir haben zu dritt Vollgas gegeben“, betont der Familienvater im EIFELON-Gespräch, „aber jetzt fängt was Neues an.“ Sein Aufgabenbereich ist gewachsen: In Zukunft managt er – wieder von den Niederlanden aus – neue Projekte. In Maastricht soll Mitte nächsten Jahres ein Ferienpark in zwei Phasen eröffnet werden. Zudem ist Serge van der Heijden nun für ein Feriendomizil im österreichischen Obertraun und zwei Resorts in Frankreich zuständig. „Heimbach zählt weiterhin zu meinem Aufgabenbereich“, meint der Manager augenzwinkernd. Für ihn und seine Familie heißt es nun trotzdem, Abschied zu nehmen. „Unser privater Mietvertrag in Hasenfeld läuft zum 1. August aus“, sagt van der Heijden mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Der Wechsel an der Führungsspitze des Feriendorfs war ein fließender Übergang. Bereits seit dem erstem Januar arbeiten der scheidende und der neue Resortleiter eng zusammen. „Ich war wirklich ein bißchen neidisch auf Serge, weil er den schönsten Park Deutschlands leitete“, bekennt sein Nachfolger Christian Weitzmann. Das Phänomen Ferienpark habe ihn schon immer fasziniert und bis zu seinem Wechsel nach Heimbach leitete er ein Feriendomizil im rheinland-pfälzischen Saarburg in der Nähe von Trier. Immer wieder sei er mit dem Motorrad nach Heimbach gekommen, um den Aufbau der Feriendorfsiedlung mitzuverfolgen. „Ja, und dann kam Serges Frage, ob ich sein Nachfolger werden wolle…“Nein, Niederländisch spreche er nicht, aber verstehen könne er alles – vorausgesetzt, die Gäste reden nicht zu schnell, meint er mit stillem Lächeln. Das sei aber kein Problem, die Geschäftssprache sei in allen Parks mittlerweile sowieso Englisch. Auch die Frage, ob er nun ebenfalls Mitglied beim Hasenfelder Männerballett werde, verneint er. Stattdessen hat er sich den „Rolling Rabbits“, der Motorradgruppe der Jungen Alten, angeschlossen. Und mit Blick auf das Heimbacher Staubecken meint er: „Ich bin angekommen. Hier liegt mein Herz.“
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