Mechernich, Kommern: Das LVR-Freilichtmuseum Kommern muss noch bis mindestens 20. Dezember 2020 geschlossen bleiben. Doch hinter den Kulissen gehen die Restaurierungs- und Instandhaltungsarbeiten unverdrossen weiter. In den nächsten Tage wird ein großes, lang geplantes Projekt realisiert. Erneut wird ein historisches Gebäude transloziert – also von seinem ursprünglich Standort auf das weitläufige Museumsgelände umgesetzt. Doch diesmal ist der Weg nicht weit. Das alte Haus steht in Roggendorf und wird bereits seit Wochen auf den Transport ins Freilichtmuseum vorbereitet.
Geplant ist, das obere Stockwerk des Fachwerkhauses in einem Stück abzuheben, auf einen Tieflader zu setzen und nach Kommern ins Museum zu bringen. Dieser Aufwand ist nötig, um möglichst viel Originalsubstanz des Gebäudes zu erhalten. Für diese Versetzung werden ein Schwerlastkran und ein Tieflader benötigt, um das etwa 34 Tonnen schwere Gebäudeteil anzuheben, zu verladen und ins Museum zu transportieren. Am 8. und 9. Dezember 2020 ist es dann soweit. Das Verladen des Gebäudeteils wird tagsüber stattfinden, der Transport dagegen erst in den späten Abendstunden des 8. Dezembers. In den Morgenstunden des 9. Dezembers wird die letzte Hürde in Angriff genommen, bevor der Gebäudeteil in der Baugruppe „Marktplatz Rheinland“ an seinem Bestimmungsort abgelegt wird.
Das restliche Gebäude, also das untere Stockwerk, wird übrigens nicht in einem Stück transportiert, sondern althergebracht abgetragen und vor Ort im Freilichtmuseum – Balken für Balken – wieder aufgebaut. Das untere Stockwerk muss zerlegt werden, da hier viele Reparaturen und Restaurierungen nötig sind. Während sich Spezialisten und geschulte Handwerker um die bauhistorische Rarität kümmern, informiert die Internetseite des Museum virtuell über so genannte „Translozierungen“. Und was muss alles passieren, bis es präsentiert werden kann? Auch Fragen wie „Was war das erste Objekt, das im Freilichtmuseum gesammelte wurde? Welche kleinen und großen Projekte laufen gerade?“ werden interessierten Lesern im Blog „Raus ins Museum“ erzählt. Hier berichten Mitarbeitende aus allen Bereichen des Museums über ihre Arbeit, die Objekte, Häuser, Ausstellungen und Projekte. Näheres unter www.raus-insmuseum.deInformativ und liebevoll gestaltet ist auch der Adventskalender, den das LVR-Freilichtmuseum Kommern auf Facebook erstellt hat mit Rezepten, Bastelideen und jede Menge Videos. Jeden Tag lässt sich ein neues Türchen öffnen, hinter dem ein historisches Ausstellungsstück verborgen ist. Ganz aufs persönliche Entdecken des Freilichtmuseums Kommern verzichten muss man allerdings selbst in Corona-Zeiten nicht, denn der Museumsladen hat an allen kommenden Adventswochenenden, jeweils Samstag und Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr, geöffnet.
Im Museumsladen werden Souvenirs, Produkte aus der eigenen Herstellung, Spielsachen, Kinderbücher, sowie ausgefallene Weihnachtspräsente und vieles mehr angeboten. Außerdem lässt sich eine volks- und landeskundliche Fachbuchhandlung durchstöbern. Zusätzlich bietet der „Tante-Emma-Laden“ des Fördervereins Rheinisches Freilichtmuseum Kommern e.V. seine ganz besonderen Produkte an. Einen Teil der großzügigen Ladenfläche füllt er mit kleinen und großen Dingen, die viele noch aus ihrer Kindheit kennen, aber auch Wurst vom KommernSchwein oder Printen der Museumsbäckerei sind im Angebot.
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